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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Schulter. Die Walze trudelte immer noch, aber es war klar, dass sie bald auf die Wasseroberfläche aufschlagen würde. Von den Angreifern konnte Rhodan nichts erkennen. Sie mussten von der Walze abgelassen haben, als sie erkannten, dass sie nicht zu retten war. Endlich tauchte der Katamaran vor ihnen auf.
    »Los, alle an Bord!« Rhodan scheuchte seine kleine Gruppe vor sich her. »Alrad, befehlen Sie Ihren Leuten an Bord mitzuhelfen.«
    Die Besatzung schaute die Oberin fragend an. Diese machte mit der Hand eine fahrige, zustimmende Geste.
    Die Besatzung machte sich sofort daran, die Vertäuungen zu lösen.
    »Halt! Wir warten noch auf jemanden!«
    Die Männer und Frauen der Besatzung blieben irritiert stehen. Dann wanderte ihr Blick zu Alrad.
    »Tun Sie, was er sagt«, bestätigte diese den Befehl des Terraners.
    Rhodan brauchte nicht lange zu warten. Wenige Schritte neben ihm materialisierten zwei Personen. Tschubai hatte den Arm des Kundschafters um die Schultern gelegt. Jetzt war auch er mit seinen Kräften am Ende. Tschubais Gesicht war kalkweiß, Schweiß rann über seine Stirn.
    »Perry«, kam es keuchend über die Lippen des Teleporters, »ich hoffe, ich habe den Richtigen.«
    Rhodan schaute ihn fragend an. »Wie meinst du das?«
    Er deutete auf den Kundschafter. »Das da war nicht die Gestalt, in der ich ihn vorfand.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Rhodan nach.
    Tschubais Antwort war mehr ein Stammeln: »Keine Lippen, blaue Augen wie Murmeln ... eine Narbe auf der Stirn wie eine Schlange.« Es fiel ihm offensichtlich schwer, trotz seiner Müdigkeit weiterzusprechen.
    »Später«, entschied Rhodan. »Reginald, Chaktor – helft den beiden an Bord. Und dann: nichts wie raus aus dem Hafen!«
    Mithilfe der Besatzung schafften sie die beiden letzten Passagiere an Bord.
     
    Wie selbstverständlich übernahm Rhodan das Kommando an Bord. Er musterte die Brücke des Katamarans – die eilfertigen Besatzungsmitglieder, die niedergeschlagen in einer Ecke sitzende Alrad, den offensichtlich stark mitgenommenen Kundschafter und seine Begleiter, die ihn unschlüssig anschauten.
    »Los, raus aus dem Hafen, hinaus auf das freie Meer!«
    »Welche Richtung?«
    »Bringen Sie uns so weit wie möglich von der Walze weg!«
    Der Kapitän gab einige Befehle. Daraufhin nahm der Katamaran mit einem Ruck Fahrt auf.
    »Können Sie die Walze irgendwo sichtbar machen?«, fragte Rhodan den Kapitän.
    Dieser bestätigte, dann machte er einige Eingaben auf dem Schirm vor ihm. Sofort stand ein gestochen klares Bild der weiter herabtrudelnden Walze im Raum.
    Rhodan drehte sich den anderen zu. »Festhalten!«
    »Rhodan, was ist mit Ihnen?«, fragte Thora.
    Rhodan deutete auf das vor ihn projizierte Bild. »Wenn die Walze ins Meer fällt, möchte ich so weit wie möglich vom Einschlagsort sein. Und gebe Gott, dass das auch für die Ferronen gilt.«
    Thoras Kiefer verspannten sich sichtlich. »Daran ... habe ich nicht gedacht.«
    »Der Weltraum ist nicht die See. Da draußen gibt es keine Flutwellen, wenn ein Schiff explodiert. Hier schon.«
    Der Katamaran steuerte auf das offene Meer zu. Rhodan hatte noch Gelegenheit, sich mit einer Hand an der Lehne des Kapitänsstuhls festzuhalten – da schlug die Walze in die See ein.
    Eine riesige Dampffontäne erhob sich sofort an der Stelle, wo das Schiff die Wasseroberfläche durchbrochen hatte. Es folgte eine Serie von drei dumpfen Schlägen, dann eine sonnenhelle Explosion. Die Erschütterungen sorgten dafür, dass Rhodan in die Knie ging, obwohl er die Hand an der Lehne hatte.
    Chaktor hielt Lossoshér fest, der sonst mit voller Wucht gegen die Kabinenwand geschleudert worden wäre. Bull hatte sich vorher mit dem Rücken an die Wand gesetzt, Sue im Arm, damit diese vor der befürchteten Erschütterung geschützt war. Zwei Besatzungsmitglieder standen in der Nähe von Oberin Alrad und halfen ihr.
    Der Schirm wurde sonnenhell, dann brach die Bildübertragung zusammen. Der Katamaran wurde hochgehoben, ein riesiger Wellenkamm schob sich unter das Schiff. Höher und höher stieg die Welle. Der Katamaran ritt die Welle, so, wie ein Surfer die Brandung reitet, um den optimalen Wellenritt zu erzeugen.
    Aber wir reiten die Welle, um so schnell wie möglich von Rey wegzukommen , überlegte Rhodan.
    Der Kapitän hielt den Katamaran stur auf Kurs. Aus dem großen Fenster sahen die Passagiere, wie der Himmel dunkel wurde. Dicke Wolken brauten sich zusammen.
    So habe ich mir das Ende der Welt immer vorgestellt.

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