Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter
Waffensystems«, sagte Gal-Enn. Er wirkte in diesem Augenblick stolz. »Die Kundgebung von Detailwissen obliegt Matrim-306.«
Er winkte einen Orgh herbei, der im hinteren Teil der Baracke gerade Wasser in eine Rinne laufen ließ, die sich über die Vorderseite aller Käfige erstreckte.
Gerade als Matrim-306 losgehen wollte, bog sich die Rinne in stumpfem Winkel nach oben, sodass sie ihn in das mittlere Körpersegment traf. Der Orgh gab einen kurzen Schmerzenslaut von sich, aber Michalowna glaubte in seinen explosionsartig auf sie einhämmernden Gedanken eher Überraschung und Ärger zu lesen als echte Schmerzen.
Das war kein Unfall!, dachte sie. Ich erkenne Telekinese, wenn ich sie sehe! Auch diese Ilts sind psi-begabt, genau wie Gucky. Aber offenbar nicht ganz so stark, sonst würden sie sich nicht so behandeln lassen! Wir müssen ihnen helfen!
Matrim-306 zog an einem grünen Hebel, der in die Wand eingelassen war, und Sekundenbruchteile später quietschten die Ilts der ganzen Käfigreihe vor Schmerzen – bis auf drei: Zwei schwebten eine Handbreit über dem Boden, und einer stand aufrecht und kein bisschen possierlich wirkend in der Mitte seines Käfigs, wobei er einen giftigen, bösen Blick auf den Orgh richtete. Er zischte etwas, das kaum verständlich war, aber freundlich klang es nicht.
Wenn es sich bei dem, was wir zu hören bekommen, um eine echte Sprache handelt, wird der Translator sie bestimmt bald entschlüsselt haben, und wir können uns verständigen. Arkonidisch ist es jedenfalls nicht.
Sie dachte an die winzigen Positroniken, die Julio entwickelt hatte und von denen sich eine irgendwo in ihrem Körper verborgen hielt, gekoppelt an ihr Nervensystem. Diese »Translatoren« hörten mit, was ihr Träger hörte, und versuchten, aus dem Gesprochenen zu lernen. Sie schalteten sich automatisch dazwischen, wenn der Sprecher sich verständlich machen wollte oder er etwas Unverständliches hörte. Für den Träger war es, als höre er in einer ihm geläufigen Sprache, und für andere kamen die gewünschten Töne aus dem Mund des Trägers.
Wie genau das funktionierte, erschloss sich der Telepathin nicht. Ihr wurde nur schwindlig, wenn sie daran dachte, welche Kettenreaktion dies bedingen konnte: Angenommen, sie sagte etwas auf Russisch zu Crest, übernahm der Translator ihre Stimme und ließ sie die arkonidischen Worte formen anstelle der russischen. Für den ebenfalls zuhörenden Trker-Hon hingegen simulierte dessen eigener Translator, sie spräche Topsidisch, und wenn er dann mitredete, klang das je nach Adressat entweder nach Arkonidisch oder Russisch, aber sowohl Crest als auch sie hörten jeweils nur Worte in ihrer Muttersprache ...
»Sie setzen den Käfigboden unter Strom«, flüsterte Crest, der neben sie getreten war.
Trker-Hon blieb im Eingang stehen, als sei er geblendet worden. Wahrscheinlich wollte der alte Topsider vorsichtig sein und einen denkbaren Fluchtweg frei halten.
Indem er erst ein Bein vor die beiden anderen setzte und dann umgekehrt, kam Matrim-306 heran. Der Orgh trug eine Art Stirnband, das mit Kabeln an seiner Kopfantenne und an den Mandibeln befestigt war. Als er sprach, war seine Stimme klar zu verstehen, klang aber eindeutig künstlich.
»Ich unterbreite der Kommission meine ...« Er verstummte und schien irritiert in sich zu lauschen. »Mein Shaft wurde gezielt zur ... Wir betreuen Forschungsanlagen und pflegen Aufzeichnungen. Sie stehen vor dem großartigen Experiment, das von Gal-Enn erdacht wurde.«
Der Orgh versuchte so etwas wie eine Verbeugung, aber sein Körperbau war dafür nicht ausgelegt, sodass es bei einer unnatürlichen Bewegung blieb.
»Wie Sie sehen können, handelt es sich um eine kombinierte Zucht- und Forschungsstation der auf Kedhassan ansässigen Halbtierart. Wir versprechen uns einiges davon.«
»Die Ilts lebten schon hier, als Sie eintrafen?«, fragte Crest.
»Sie existierten, ja. Wir glauben nicht, dass sie mit den Ureinwohnern Kedhassans identisch sind. Mit Sicherheit handelt es sich nicht um die Erbauer der Glänzenden Stadt. Meine bevorzugte Hypothese ... man könnte sagen: Nachfahren von Haustieren, ja. Wir mussten sie förmlich aus der Stadt vertreiben, ehe wir sie besiedeln konnten.«
Matrim-306 klopfte sich auf den Brustpanzer. »Wir waren dabei, sie auszurotten, weil sie sich wie Schädlinge verhielten. Allerdings gelang es uns nicht, weil sie über erstaunliche Fähigkeiten verfügen. Nicht alle über die gleichen und schon gar nicht
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