Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter
Kräfte nicht zu bemühen.
»Sie müssen essen und trinken!«, befahl sie und schob ihm etwas zu, das wie ein Becher schwarzer Tee und ein rot gefärbtes Spiegelei aussah. Crest versuchte vorsichtig die fremden Speisen, fand sie akzeptabel und aß langsam. Auch Trker-Hon und Tatjana Michalowna nahmen etwas zu sich.
Über die merkwürdige Gedankenstimme, die sie wie eine Art Echo bei Crest erlebt hatte, schwiegen sie. Tatjana hatte einmal versucht, dieses Phänomen anzusprechen, aber der Arkonide war ihr ausgewichen. Daraufhin hatte sie beschlossen, es vorerst dabei bewenden zu lassen.
Kurz darauf erschien Gal-Enn. Er blieb in der Eingangstür zu ihrem Wohntrakt stehen, als benötige er eine Einladung, um weiter in ihren Privatbereich einzudringen. Wahrscheinlich war das immer so gewesen, wenn eine Kommission den Planeten erreichte.
»Wir entbieten eine ... zzzhh ... Entschuldigung für die Unfähigkeit, zeitliche Einsparungen zu bewerkstelligen hinsichtlich der Inbetriebnahme des Weltenspalters.«
Gal-Enns Gedanken waren in Unruhe, viel mehr als am Tag zuvor, das spürte sie deutlich, aber sie konnte keine Ursache ausmachen. Und sie durfte keinesfalls nachfragen, weil das nicht zu ihrer Rolle gepasst hätte.
»Ich glaube nicht, dass Entschuldigungen ausreichend sind«, sagte sie stattdessen.
»Ich biete Ihnen eine Opportunität zur Besichtigung eines ... zzzhhh ... weiteren Projekts, dessen Inaugenscheinnahme der Positivität unserer Einschätzung seitens des Imperiums Zuträglichkeit ermöglicht.« Er wedelte mit einer Hand. »Ein Projekt von Interesse für die ... zzzhhh ... ehrenwerte Kommission, ja?«
Sie zögerte. Eigentlich würde sie lieber auf die von Oger-214 angekündigte Hilfe warten, schließlich musste sie sich um Crest kümmern. Was würde Rhodan sagen, wenn er erfuhr, dass der weise Arkonide, der helfen sollte, die Zukunft der Menschheit zu gestalten, in der Vergangenheit verstorben war?
Crest nahm ihr die Entscheidung ab. Er erhob sich mit einer Kraft, die sie ihm nicht mehr zugetraut hätte, seine Stimme vibrierte vor Energie. »Zeigen Sie uns Ihr Projekt, Gal-Enn!«
Diesmal umschwirrten zehn mit schweren Strahlenwaffen ausgestattete Gleiter das schwarze Samtkissen, als sie die Glänzende Stadt verließen und in die öde Weite Kedhassans flogen. Gemessen an dem Sicherheitsaufwand des Vortages war dies außergewöhnlich viel. Wovor benötigten sie einen so starken Schutz?
Gal-Enn verriet es ihnen nicht. Sein Chitingesicht blieb so undeutbar wie immer. Trker-Hon versuchte, von Oger-214 Informationen zu bekommen, aber der schien nicht gewillt, sein Wissen mit ihnen zu teilen. Womöglich wusste er auch nichts von diesem zweiten und dem Großen Imperium offenbar bisher nicht bekannten Projekt.
Im Gegenzug entwickelte er eine erstaunliche Neugierde im Hinblick auf Crests Erkrankung. Gegenüber seinen Fragen gab sich Trker-Hon sehr zugeknöpft. Diese Hilfsbereitschaft passte gar nicht zum Verhalten der Orgh.
Crest seinerseits hatte genug damit zu tun, den Anschein von Tatkraft aufrechtzuerhalten. Er würde vor den Insektoiden keine Schwäche zeigen, egal wie schlimm es ihm ging, und bemühte sich, niemanden an sich heranzulassen.
Tatjana Michalowna war unschlüssig, was sie tun sollte. Als Hohe Kommissarin wurde von ihr keine körperliche Aktivität erwartet, dafür Beurteilungen, als verleihe sie Prädikate an besonders wertvolle Weine. Aber sie wusste nicht, wie stark ihre Reaktionen ausfallen mussten, um glaubwürdig zu wirken. Alles, was sie hatte, war ihr telepathisches Gespür, das ihr half, die Stimmung der Orgh einzuschätzen. Sie schlenderte durch die Reihen der Orgh, die mit an Bord waren, als wolle sie sie inspizieren. Etwas stimmte ganz und gar nicht, das spürte sie.
Sie kniff die Augen in ihrer Konzentration zu schmalen Schlitzen zusammen und tastete mit ihren mentalen Kräften hinaus – vorsichtig, um die telepathisch veranlagten Orgh nicht zu erschrecken oder vorzuwarnen. Sie nahm mittlerweile an, dass die Antenne auf dem Kopf der Fremden ein unverzichtbares Instrument ihrer Gedankenkräfte darstellte. Das würde jedenfalls erklären, weshalb sie keine aktive telepathische Kommunikation mit ihr führen konnten – ihr fehlte dafür die richtige Antenne.
Michalowna konnte Gedanken lediglich wahrnehmen, aber nicht aktiv senden. Sie benötigte dafür allerdings kein spezifisches Organ, vielleicht weil sie eine Mutantin war, eine Ausnahme unter den Terranern. Bei den Orgh
Weitere Kostenlose Bücher