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Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Titel: Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Völkern verbreiteten Augenkonstruktionen. Ein Linsenauge, wie es die Arkoniden hatten, konzentrierte einfallendes Licht auf wenige Sinneszellen und ermöglichte eine enorm hohe Auflösung.
    Bei den Facettenaugen der Orgh traf das von einem Objektpunkt ausgehende Licht oft nur auf eine einzige der winzigen Linsenflächen und von dort auf eine Sinneszelle. Das Bild der Welt wurde dadurch sehr flächig – ein Nachteil, der durch zwei andere Eigenschaften der Augen allerdings ausgeglichen wurde: Zum einen sahen Orgh alles gleich scharf, während Linsenaugen nur die Bildmitte präzise wahrnahmen, zum anderen konnten sie Bewegungen unglaublich detailreich erfassen. Wo Arkoniden pro Sekunde etwa 60 Bilder verarbeiteten und zu Bewegungsabläufen zusammenfassten, betrug das Leistungsvermögen von Orghaugen das Dreifache. Die hohe zeitliche Auflösung führte dazu, dass sie schärfer sahen, je mehr Bewegung erfolgte. Zumindest behaupteten das die Wissenschaftler.
    Am ergiebigsten war für Shaftgal-Cull im Augenblick Tiara da Efelith, die Hohe Inspekteurin, da sie sich bewegte und er sie dadurch gut wahrnehmen konnte. Die anderen beiden, die Derengar, verharrten auf der Stelle und waren schwerer zu fassen. Von ihnen konnte er sich kein richtiges Bild machen. Die Bewegungen da Efeliths verrieten ihre Unsicherheit. Woran lag das? Shaftgal-Cull wollte nicht voreilig sein, dafür stand zu viel auf dem Spiel. Aber sein Misstrauen stieg ...
    Diesmal landeten sie in der Nähe eines einsam gelegenen, quaderförmigen Baus aus Beton, der nach nichts Besonderem aussah. Es gab keine Fenster, nur eine rechteckige, breite Tür und zahlreiche Aggregate, die sich auf der jenseitigen Längswand der Baracke befanden.
    »Was soll das?«, fragte Tatjana Michalowna eisig. »Sie haben uns doch nicht den weiten Weg hierher gebracht, um uns das zu zeigen? Das hat nichts mit den Erbauern des Weltenspalters und der Glänzenden Stadt zu tun!«
    »Die Aufstellung dieser Behauptung fand nie statt«, sagte Gal-Enn in seiner umständlichen Ausdrucksweise. »Die Bedeutsamkeit dieses Ortes findet ihre Erschließung in Kürze. Kommen Sie! Und lassen Sie Vorsicht walten.«
    »Ich bin sehr gespannt, wie ein Schuppen dem Großen Imperium zum Sieg über die Methans verhelfen soll.«
    »Im Kleinen gefundene Waffen sind zur Entfaltung tödlicher Energie ebenso in der Lage wie große Waffen«, orakelte Gal-Enn.
    »Es wird alles gut«, sagte Oger-214 mehrdeutig und wies mit allen vier Armen zum Eingang.
    Der kühle Wind trug einen merkwürdigen Geruch mit sich. Er brannte in der Nase wie Ammoniak und kratzte an den Lungen wie nasses Fell.
    Wie auf einem Bauernhof, dachte Michalowna und folgte den Orgh. Als sie die dunkle Öffnung durchschritten hatte, stand sie in einem hell ausgeleuchteten Raum. Um sie erklangen schrille unverständliche Stimmen; anscheinend hatte ein Licht und Geräusche schluckendes, aber für materielle Körper durchlässiges Energiefeld den Eingang abgeschlossen.
    Die Mutantin hatte Mühe, einen entsetzten Aufschrei zu unterdrücken. Im Innern des unscheinbaren Gebäudes erstreckten sich vier Längsreihen Käfige, jeder umgeben von Energiewänden und Stangen aus massivem Stahl – oder was immer die Orgh verwendeten –, jeder etwa einen Meter tief, eineinhalb Meter hoch und ebenso breit. Und in jedem von ihnen hockte, stand oder lag ... ein Ilt.
    Ein Ilt wie Gucky.
    Hunderte bettelnder, drohender, stöhnender oder schreiender Ilts, die ihre Blicke auf die Eintretenden gerichtet hielten.
    »Was bedeutet das?«, fragte sie in so beiläufigem Ton wie möglich. »Bietet ihr dem Imperium etwa allen Ernstes eine barbarische Pelztierzucht an?«
    Die etwa einen Meter großen Geschöpfe in den Käfigen waren eindeutig Ilts: die abgeplatteten Biberschwänze, der mit langem rotbraunem Pelz bedeckte, birnenförmige Körper, zwei stämmige, kurze Laufbeine und zwei schlanke Ärmchen, die in fünfgliedrige Hände mündeten. Der mausähnliche Kopf mit den beinah akkurat kreisrunden Ohren, den großen braunen Dackelaugen und dem einzelnen Schneidezahn ganz vorn an der Schnauze. Auf den ersten Blick mochten sie wie Tiere wirken und erst recht in diesen Käfigen. Wenn aber Gucky ein typischer Vertreter seines Volkes war, handelte es sich um intelligente Lebewesen. Ausgesprochen niedliche Lebewesen, wenn man sie sich in gepflegtem Zustand vorstellte. Und mit beeindruckenden Psi-Kräften ausgestattet.
    »Ihre Ansicht ist jene eines organischen ... zzzhhh ...

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