Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
Geschützöffnungen.
Nichts Neues unter Arkons Sonne.
Das Hangarschott schloss sich wieder, die Zugstrahlen setzten das Beiboot unsanft ab. Das Krachen von Metall auf Metall dröhnte bis zu Demeira, die hinter einem extra für sie projizierten Energiefeld stand, das sie auch akustisch teilweise abschirmte, indem es den Umgebungslärm massiv dämpfte. Mit einer barschen Handbewegung und einem herrischen Befehl schaltete sie es ab, trat in den Antigravaufzug und glitt abwärts.
Noch ehe sie den Boden erreichte, beobachtete sie, wie Kampfroboter den Zugang zum Beiboot über eine Schleuse öffneten und in das Schiff einströmten. Man musste vorsichtig sein in diesen Zeiten. Es bestand die wenngleich geringe Gefahr, dass die Methans die kleine Einheit vor dem Auftauchen des Geleitzugs erobert hatten.
Und das alles, dachte sie, wahrscheinlich für nichts. Wenn darin noch Arkoniden am Leben wären, hätten sie sich längst bemerkbar gemacht.
Crest da Zoltral
Crest hörte das Wummern von schweren, stampfenden Schritten. Er hatte Angst – sie wurden geentert.
Die Tür zur Zentrale wurde aufgebrochen, und Kampfroboter stürmten herein. Drei große, klobige Maschinen.
Arkonidische Einheiten.
Gab es Wunder?
Offenbar schon.
Dennoch blieb die Angst und hielt ihn fest im Griff. Die Roboter packten ihn und seine beiden Begleiter, schleiften sie mit sich aus der Zentrale, quer durch das Beiboot bis in den Hangar eines fremden Schiffes, das die PESKAR XXV offensichtlich eingeschleust hatte.
Niemand wartete auf ihn, niemand erklärte ihm, was geschah. Stattdessen packten Zugstrahlen das Beiboot, das weiterhin von Explosionen erschüttert wurde, und stießen es aus dem Hangar, hinaus ins All, wo es in einer Unzahl kleinerer Explosionen endgültig verging.
Die Wahrscheinlichkeit für das, was geschehen war, betitelte der Logiksektor süffisant als gering; du willst gar nicht wissen, wie gering. – Womit du recht hast, antwortete Crest gedanklich. Eine genaue Berechnung interessierte ihn tatsächlich nicht, denn sie spielte keine Rolle. Es war geschehen, und nur das zählte, ob es unwahrscheinlich war oder nicht. Damit gab sich der Logiksektor jedoch nicht zufrieden. Gewiss, es gab einen Notruf, aber ...
Diesmal unterbrach Crest den Gedankenfluss: kein Aber. Wir leben noch, und nun sollten wir uns darauf konzentrieren, dass es auch so bleibt. Wir mögen nun unter Arkoniden sein, aber dies sind unsere Vorfahren vor einer Unzahl von Generationen! Es kann gut sein, dass die Schwierigkeiten gerade erst beginnen.
Es galt, einer Menge von ... Fettnäpfchen, in die sie treten konnten, aus dem Weg zu gehen. So hatte es Reginald Bull auf der Erde einmal genannt; ein sehr eingängiges geflügeltes Wort, wie Crest fand. Er kannte im Arkonidischen keine vergleichbar einfache und treffende Formulierung.
Es gab zu viele Fragen, die ihre Retter stellen würden und die Crest und seine Begleiter nicht beantworten durften. Ihre wahre Herkunft musste im Dunkeln bleiben und ebenso, dass sie den Ausgang dieses Krieges mit den Methans kannten. Ja, die Arkoniden hatten letztlich den Sieg davongetragen; aber Crest hatte nicht die geringste Ahnung, wie das vor 10.000 Jahren und zugleich irgendwann in der Zukunft gelungen war. Oder wann die ständigen Schlachten endeten. Schon in Wochen oder Monaten oder erst in einigen Generationen? Zu vieles lag im Dunkeln ...
Wissenschaftliche Neugierde regte sich in dem alten Arkoniden. Dabei war es nicht von Bedeutung, dass er im Sterben lag und ihre Situation guten Gewissens als verzweifelt bezeichnet werden konnte – er vermochte die Wahrheit über eine längst vergangene Epoche der Historie seines Volkes herauszufinden. Ein faszinierender Gedanke.
Nur, wie willst du Entdeckungen machen?, fragte der Logiksektor. Indem du beobachtest? Oder planst du, aktiv einzugreifen und das zu verändern, was bereits geschehen ist?
Die Warnung, die eindeutig zwischen diesen Worten herausklang, wäre nicht notwendig gewesen. Crest wusste auch so, dass er vorsichtig sein musste. Sie alle konnten durch scheinbar unbedeutende Handlungen die Geschichte des Imperiums, vielleicht der gesamten Galaxis, ändern – zum Guten oder zum Schlechten.
Und er machte sich keine Illusionen; die Chance, dass sich alles im negativen Sinn wandelte, war größer. Was, wenn es ihre Gegenwart, in die sie zurückkehren wollten, wegen ihrer Handlungen in der Vergangenheit bereits nicht mehr gab? Wenn vielleicht das Schicksal des
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