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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Krieger?«
    »Krieger«, wiederholte er nachdenklich.
    »Du hast gesagt, ihr kennt Schlachten so wie wir, nur noch schlimmer. Also muss es auch Krieger unter deinesgleichen geben.«
    »Die Soldaten nehmen eine wichtige Rolle ein, ja. Unser Anführer ist jedoch ...« Er brach ab. Wie sollte er es erklären? Strukturen im Großen Imperium waren über lange Zeit gewachsen. Atlans Bedeutung als Kommandant und Sohn des millionenäugigen Imperators, Seiner Erhabenheit, ließ sich nicht mit wenigen Worten umreißen.
    »Wie heißt er?«, fragte sie.
    »Er trägt den Namen Atlan und ist der Sohn eines weitaus mächtigeren Mannes aus einem Reich, auf das das Licht anderer Sterne fällt.« Er deutete in den Himmel. »Aus meiner Heimat.«
    »Du hast Angst, dass ich nicht begreifen könnte, was du sagst«, stellte D'ihra fest. Sie war eine kluge Frau, das stand außer Frage. »Aber ich denke seit zwei Jahren über diese Dinge nach. Seit du mir gesagt hast, dass du von den Sternen gekommen bist.«
    »Du glaubst es?«
    »Ein Gott oder ein Mann von den Sternen – das sagt nichts darüber aus, was es bedeutet, dass du in mein Leben getreten bist, und das nun schon zum zweiten Mal.«
    Feltif steuerte den Gleiter zum Stadtrand. »Über diese Tatsache habe ich ebenfalls lange nachgedacht.«
    »Mit welchem Ergebnis?«
    »Mit keinem«, gab er zu.
    »Also gibt es auch für dich Grenzen. Antworten, die dir verwehrt bleiben.«
    »Mehr, als du dir vorstellen kannst.« Denn je tiefer ein Volk wie die Arkoniden in den Weltraum vorstieß, umso mehr Fragen eröffneten sich vor ihm. Jede Antwort zog weitere Geheimnisse mit sich. Jede Offenbarung machte klar, dass es ein verschlungenes, verborgenes Wesen des Kosmos gab. Vielleicht war gerade das ein Grund, warum sich Feltif zu den Menschen dieser Welt so sehr hingezogen fühlte. Zu D'ihra.
    Weil sie von diesen Geheimnissen des Weltalls und der Schöpfung nichts ahnte.
    Weil sie wie ein Kind war, das staunte und damit womöglich klüger war als alle anderen.
     
    »D'ihra?«
    Feltif gab einen Befehl in die Steuerkonsole des Gleiters ein, der die Sichtscheiben ringsum verdunkelte. Niemand konnte nun noch von außen hineinsehen und den menschlichen Passagier sehen. Von innen jedoch blieben die Scheiben durchsichtig.
    »Ja?«
    »Ich bringe dich in mein Haus.« Er gab das Ziel in den Autopilot-Speicher ein.
    »Damit niemand mich entdeckt?«
    Er zögerte.
    »Ich weiß längst, dass du etwas Verbotenes tust, indem du mich hierher gebracht hast.« Sie lehnte sich in dem Sessel zurück, der weicher und bequemer sein musste als alles, was sie bisher berührt hatte. »Gehst du ein großes Risiko ein?«
    Ohne zu zögern, sagte Feltif ihr die Wahrheit. »Aber ich würde mich wieder genauso entscheiden.«
    »Warum?«
    »Weil du mir den Blick auf meine Welt ganz neu öffnest.«
    »Dann zeig sie mir, ehe wir dein Haus erreichen. Zeig mir Atlantis.« Sie legte die Hand auf sein Knie.
    Er sah sie an. Ihre Augen waren müde, aber voller Wissbegierde. Sie ist nicht etwa deshalb neugierig, dachte er, weil sie das Kuriose und Wunderbare sucht, um sich daran zu ergötzen – sondern sie will wissen, wie all das funktionieren kann. Wie es Gebäude geben kann, deren Material sie nicht kennt und die um ein Vielfaches größer sind als alles, was sie je gesehen hat.
    Ihre Hand war warm.
    »Ich bin einverstanden«, sagte er.
    Ein akustischer Befehl schaltete den Autopiloten aus. Feltif steuerte den Gleiter über die Häuser von Atlantis hinweg. Er zeigte D'ihra einige Trichterbauten und betonte, dass dies in seiner Heimat eine weitverbreitete Bauweise war.
    »Wieso wählt ihr eine solch komplizierte Form?«, fragte sie. »Die oberen Bereiche wölben sich nach außen, sodass die unteren Stockwerke sie kaum tragen können. Es gibt eine Weisheit in meinem Volk, Feltif.«
    »Nenn sie mir.«
    »Wenn du dein Haus nicht vom Kellergewölbe an fest baust, so wird es einstürzen. Wenn du es auf dem falschen Untergrund errichtest wie auf Sand, wird es versinken und zerbrechen.« Sie deutete aus ihrem Seitenfenster, wo ein Trichterbau halb über einem Abgrund hing. »Aber ihr handelt nicht so. Und das mit voller Absicht, nicht wahr? Weil ihr klüger seid und stärker, als die Gesetze der Natur es euch aufzwingen wollen. Weil ihr euch erhoben habt und euch nicht von den Umständen bestimmen lassen wollt.«
    Sie war wahrhaftig eine erstaunliche Frau. Was würden wohl die anderen Arkoniden zu diesen Gedankengängen einer Barbarin

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