Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
mitzuteilen?«, fragte Tarts de Telomar. »Über sich oder über ... was auch immer.«
Tatjana sah ihn fragend an; Crest nickte ihr kurz zu. Sie sollte sprechen, weil sie am meisten über ihr Gegenüber wusste. »Diese Kolonie ist zum Untergang verurteilt«, sagte die Telepathin.
Einen Augenblick lang schwebten die Worte im Raum als eine düstere Verheißung. Für Sekunden hing die Situation in der Schwebe, dann ... lachte Tarts de Telomar. »Nun, wenn das alles ist? Einen Moment lang hatte ich tatsächlich geglaubt, Sie könnten mir etwas von Interesse mitteilen. Doch Sie haben nur Allgemeinplätze zu bieten. Selbstverständlich wird diese Kolonie untergehen. So wie alle Welten Arkons an der Peripherie. Jedes Wesen, das ein Gehirn in seinem Schädel trägt und es nicht nur als Eiweißspeicher benutzt, kann sich das ausrechnen. Sie stehlen meine Zeit!« Er ließ den Strahler wieder verschwinden, ein deutliches Zeichen dafür, dass er seine Gefangenen nicht mehr ernst nahm. »Gleichgültig, was Sie nun noch sagen, es wird mich nicht mehr überraschen.«
Trker-Hon zog alle Aufmerksamkeit auf sich, indem er mit dem Echsenschwanz mehrfach in raschem Rhythmus auf den Boden schlug. Ein schabendes Geräusch folgte. »Warten Sie, Kommandant! Es liegt ein Missverständnis vor. Wir vermuten nicht, dass diese Kolonie untergehen wird. Wir prognostizieren es auch nicht. Wir wissen es.«
Tarts hob die Rechte, knetete mit Daumen und Zeigefinger sein Kinn. Er machte sich damit bewusst verletzlich, würde lange brauchen, um an seine Waffe zu gelangen, und das trotz seiner provokativen Worte. »Sie sind sich dessen ganz sicher, weil die Methans, in deren Dienst Sie stehen, es Ihnen gesagt haben?«
»Da irren Sie sich.« Der Topsider ging einen Schritt auf den alten Arkoniden zu. Das Stampfen bildete das einzige Geräusch im Raum, begleitet vom Kratzen der Schwanzschuppen auf dem Boden. »Sie sind ein kluger Mann, Tarts de Telomar. Sie wissen, dass wir nicht diejenigen sind, für die wir uns ausgeben.«
»Das Leben hat mich gelehrt, misstrauisch zu sein. Vor allem in Zeiten wie diesen. Es verhindert einen allzu frühen Tod. Also unterschätzen Sie mich nicht, denn wie Sie sehen, habe ich ein stattliches Alter erreicht.«
»Sie konnten es nur erreichen durch Zellauffrischungen auf dem höchsten Stand arkonidischer Medizin«, vermutete Crest. »Wie oft haben Sie sich behandeln lassen?«
Tarts fuhr herum. »Wollen Sie wirklich darüber reden, Sie Narr?«
Noch nicht! Aber es bereitet den Boden für das, was kommen wird. Crest schwieg und überließ Trker-Hon weiter das Wort. Der erste Schritt war getan, die Wahrheit musste offenbart werden.
Der Topsider blieb dicht vor Tarts de Telomar stehen. »Sie haben recht. Unsere Geschichte war eine Lüge. Aber wir sind auch nicht die, für die Sie uns halten.«
»Würde ein Spion der Methans zugeben, wer er ist?« Die Worte des alten Arkoniden trieften vor Hohn.
»Wir wissen, dass diese Kolonie namens Atlantis untergehen wird, weil wir aus der Zukunft stammen.«
Tarts' Mundwinkel zuckten. »Sie behaupten ... was?«
Nun ist es uns also doch noch gelungen, ihn zu überraschen. Ihm den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
»Wir kommen aus Ihrer Zukunft«, fuhr Trker-Hon mit ruhiger Stimme fort, völlig nüchtern und im Tonfall eines Mannes, der genau wusste, was er sagte. »10.000 Larsaf-Jahre, um Ihnen eine Vorstellung zu geben. Die Methans werden schon bald die Kolonie angreifen. Dieser gesamte Kontinent wird im Meer versinken.«
»Ich bin ein Mensch dieses Planeten«, ergänzte Tatjana Michalowna. »Zum Zeitpunkt meiner Geburt ist Atlantis längst nur noch ein ferner Mythos, um den sich viele Legenden ranken. Niemand glaubt mehr ernsthaft daran, dass dieser Kontinent tatsächlich existiert hat. Von Außerirdischen, die ihn als Kolonie besiedelt haben, ganz zu schweigen.«
Tarts de Telomar zog erneut den Strahler, in einer erstaunlich raschen Bewegung, und hob ihn an. Alles in Crest versteifte sich, bis Tarts die Waffe sicherte und wieder im Holster verschwinden ließ. Er hatte ihn zuvor schussbereit gehalten und war zweifellos in jedem Augenblick kampfbereit gewesen. Wie hatte er gesagt? Dies wäre kein Spiel? Dafür spielte er mit echter Meisterschaft ...
»Erzählen Sie mir mehr!«, forderte Tarts tonlos.
»Zu meiner Zeit«, sagte Crest, »ist der Zustand des Großen Imperiums ... anders als jetzt. Unser Volk, Kommandant, steht unter einem verhängnisvollen Einfluss und zieht
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