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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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gewechselt. Sie war eine Fremde, stammte von einer fremden Welt. Auf den ersten Blick konnte man die Halbarkonidin für einen Menschen halten. Sah man aber genauer hin, fielen zahlreiche Unterschiede ins Auge.
    Ihre Haut war schwarz, aber nicht von der Art, wie sie bei Menschen vorkam. Das Licht der Sonne erzeugte Reflexe, die wie kleine blaue Flammen über ihren Körper tanzten und sie wie eine Elfe aus einem irdischen Märchen erscheinen ließen. Statt Haaren wuchsen aus ihrer Kopfhaut feine rote Federn. Michalowna strich über sie, spürte ihre Sanftheit. Ihre Finger glitten weiter über eine der kahlen Stellen. Rauer Schorf kratzte an ihren Fingerspitzen. Ihre Hand glitt weiter, entlang der Schulter und Arme der Halbarkonidin. Auch hier spürte sie Federn, so winzig, dass sie mit dem bloßen Auge nur unter Schwierigkeiten zu erkennen waren.
    Halbarkonidin. Wie mochte ihr nicht arkonidischer Elternteil ausgesehen haben? Michalowna stellte sich einen riesigen, stolzen Adler vor. War das möglich? Eigentlich nicht. Aber eigentlich gab es kein Unmöglich mehr, nicht?
    Und wie und von wem Quiniu Soptor gezeugt worden war –ihre körperliche Beschaffenheit stellte eine Nebensächlichkeit dar. Eine Schale, die allenfalls Andeutungen über den Kern verriet, der in ihr steckte.
    Es war dieser Kern, der Michalowna mit beinahe unwiderstehlicher Macht anzog. Die Telepathin vermochte die Gedanken der Bewusstlosen nicht zu lesen. Aber sie spürte das Leid Quiniu Soptors. Und Michalowna konnte sich ihm nicht entziehen. Sie litt mit. Ihre Gabe ließ es nicht anders zu. Leid war es gewesen, das sie auf der Erde in den Dienst Clifford Monternys hatte treten lassen. Die Suggestorgabe des Mutanten war an ihr abgeprallt, doch das Leid des Irakkriegsveteranen hatte sie angezogen wie eine Motte das Licht. Und beinahe wäre sie wie eine Motte darin verbrannt.
    Leid war auch der eigentliche Grund gewesen, der sie zu Crest hingezogen hatte. Die Möglichkeit der Unsterblichkeit, über die sie in seinen Gedanken gelesen hatte, war nur ein zusätzlicher Reiz gewesen.
    »Was hat man dir nur angetan, Quiniu?«, fragte sie leise, als könne die Bewusstlose sie hören. »Was ist dieser Homunk? Wieso hasst du ihn?«
    Quiniu Soptor war durch denselben Transmitter aufgebrochen wie sie, Crest und Trker-Hon. Nur einige Wochen vor ihnen und in Begleitung des Roboters Rico – und der Transmitter war unmittelbar nach ihrem Durchgang schwer beschädigt worden.
    »Warst du auf Ferrol?«, fragte Michalowna. »Am Ende des Dunklen Zeitalters?«
    Ferrol war die erste Station auf ihrer Suche nach der Welt des Ewigen Lebens gewesen. Eine Welt, deren Bewohner von einem Jahrhundert fortwährenden Krieges zutiefst gezeichnet gewesen waren. Michalowna und ihre Gefährten hatten nur dadurch überlebt, dass sie sich in den Schutz eines Wanderzirkus geflüchtet hatten. Schließlich waren sie nach Thorta, der späteren Hauptstadt, gelangt ...
    »Hast du den Thort getroffen? Den Arkoniden Kerlon, der mit seinem Raumschiff den Krieg für den Thort entschied?«
    Michalowna und ihre Weggenossen hatten alles versucht, um Kerlon nicht zu begegnen. Es hätte ein Zeitparadoxon mit unabsehbaren Konsequenzen ausgelöst, den Gang der Geschichte verändert. Es war ihnen schließlich gelungen, die Begegnung zu vermeiden – dank des Thort, der ihnen den Durchgang durch einen weiteren Transmitter ermöglicht hatte.
    »Tramp?«, fragte die Telepathin die Bewusstlose. »Warst du auf Tramp? Ich hoffe nicht.«
    Sie fröstelte, als sie sich an die nächste Station ihrer Suche erinnerte. Tramp war eine sterbende Welt gewesen. Kalt und karg, wenn auch von der geografischen Beschaffenheit Wanderers überraschend ähnlich. Doch wenn Wanderer dem Paradies gleichkam, dann Tramp der Hölle. Die Orgh, Insektenwesen, hatten auf Tramp Waffen für das Große Imperium der Arkoniden entwickelt, das einen verzweifelten Kampf gegen die Methans führte. Eine der Waffen waren Mausbiber gewesen, deren Paragaben die Orgh zu verstärken suchten. Eine andere Waffe war in der Lage gewesen, einen ganzen Planeten in der Mitte zu zerteilen.
    »Tramp wäre um ein Haar unsere Endstation gewesen. Aber wir konnten im letzten Moment entkommen.« Michalowna strich gedankenverloren über die Kopffedern der Halbarkonidin, ordnete sie. »Doch unser Schiff war ein Wrack. Ein arkonidischer Geleitzug rettete uns und brachte uns auf die Erde der Vergangenheit, gerade rechtzeitig zum Untergang des Kontinents Atlantis. Aber

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