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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Schädel wuchs ein Flaum von rostroten Federn. Der Flaum war lückenhaft, viele der Federn verklebt.
    »Sie heißt Quiniu Soptor«, sagte das Schiff. »Sie ist eine Halbarkonidin. Sie kam als Ehrenwerte vor wenigen Stunden nach Wanderer.«
    »Sie ist in einem jämmerlichen Zustand. Was ist mit ihr geschehen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wieso ist sie allein in der Stadt? Hat Homunk sie nicht empfangen, wie es einer Ehrenwerten gebührt?«
    »Das hat er.«
    »Das bezweifle ich.« Carfesch empfand Mitgefühl für die Kreatur, die auf sich allein gestellt durch die Stadt stolperte. »Wieso hat er ihr nicht geholfen?«
    »Soptor hat es nicht zugelassen.«
    »Das ist unlogisch!«
    »Ja«, pflichtete das Schiff bei. »Aber nachvollziehbar: Soptor hat Homunk angegriffen.«
    »Was? Wie kann ...?« Carfesch brachte die Frage nicht zu Ende. Er konnte sich in seinen Jahrtausenden nicht an einen solchen Vorfall erinnern. »Wieso hat sie das getan?«
    »Ich weiß es nicht. Ihr Angriff war natürlich folgenlos für die Intotronik. Jymenah hätte Soptor um ein Haar umgebracht, aber Homunk hat die Zwergin im letzten Moment zurückbefohlen. Die Intotronik hat Soptor und ihre Begleiter dem üblichen Prozedere folgend in ein Quartier in der Stadt gebracht. Von dort ist Soptor geflohen.«
    Was mochte in der Frau vorgehen? Carfesch versuchte in den fremden Zügen zu lesen. Es gelang ihm nicht. Die Erhebung über ihrer Atemöffnung und die breiten Konturen ihres Mundes verzerrten die Symmetrie. Ganz zu schweigen von den Augen, die in tiefen Höhlen im eigentlichen Gesicht vergraben waren.
    »Sie ist aus dem Quartier geflohen?«, wiederholte der Kundschafter. »Das scheint mir unmöglich.«
    »Homunk ist unachtsam, seit ES sich angekündigt hat. Du scheinst nicht der Einzige zu sein, den die Aussicht auf sein Erscheinen aufrührt.«
    Carfesch verzichtete darauf, das Schiff für seine freche Andeutung zurechtzuweisen. Schweigend verfolgte er, wie die Frau durch die Stadt stolperte. Sie wirkte so verletzlich. Ein Schmutzfleck, die die glänzende Fassade der Stadt verschandelte. Sie tat Carfesch leid.
    »Soll ich Soptor in mir aufnehmen?«, fragte das Schiff.
    »Du ... du willst sie zu uns holen?«
    »Ja. Und sie vor Homunk verbergen.«
    Der Gedanke war ungeheuerlich. Gleichzeitig reizte ihn seine Kühnheit. Er stellte sich Homunks Verblüffung vor, wenn er feststellte, dass eine Ehrenwerte spurlos verschwunden war. Und das ausgerechnet unmittelbar, bevor ES nach Wanderer kam ...
    Sollte er die Frau ins Schiff bringen lassen? Carfesch war im Begriff, dem Schiff den entsprechenden Befehl zu geben, als ihm ein Gedanke kam. Quiniu Soptor war geflohen – aber hatte sie auch ein Ziel?
    »Soll ich Soptor aufnehmen?«, wiederholte das Schiff.
    »Nein«, entschied er. »Ich will wissen, was sie sucht. Versteck sie vor Homunk!«
    »Wie du willst.«
    Ein Miniaturroboter verließ das Schiff. Kurze Zeit später hatte er den Standort der Frau erreicht und brachte einen Multi-Deflektor an ihrem Nacken an. Es geschah so schnell und sanft, dass sie nichts davon bemerkte.
    Und gerade noch rechtzeitig.
    Das Holo der Stadt erlosch. Das Schiff sagte: »Homunk will dich sprechen.«
    Homunk? Die Intotronik vermied es seit langer Zeit, über das absolut Notwendige hinaus mit Carfesch zu reden. Hegte Homunk etwa einen Verdacht?
    »Sag ihm ...«, Carfesch überlegte, »... sag ihm, dass ich unabkömmlich bin.«
    »Wie du willst.« Einige Sekunden lang hörte Carfesch nur das leise Sirren seines eigenen aufgeregten Atems, dann meldete sich das Schiff von Neuem. »Homunk besteht darauf, dich sofort zu sprechen. Es sei dringend.«
    Der Kundschafter hielt den Atem an. Homunk musste Verdacht geschöpft haben. Aber wenn dem so war, nützte es nichts, ihn abzuwimmeln. Und sollte Homunk aus einem anderen Grund anrufen, würde eine Absage ihn erst recht auf falsche Gedanken bringen.
    Carfesch griff sich das Oberteil seiner Bekleidung, schlang es um seine Schultern. »Ich rede mit ihm.«
    Ein Holo entstand. Es war, als stünde die Intotronik in Person im Hygieneabteil.
    »Homunk«, sagte Carfesch, »was kann ich für Sie tun?«
    »ES hat sich angekündigt.« Wie üblich im Umgang mit dem Kundschafter verzichtete er auf Höflichkeiten.
    »Das ist mir bekannt.«
    »Das habe ich vermutet. Ich wollte nur sicherstellen, dass Sie davon erfahren haben. Wenn ich mich richtig entsinne, steht für Sie eine Zellregeneration an.«
    Der Verweis auf Carfeschs Sterblichkeit traf. Der

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