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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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gleich? Evelyn Glennie, genau. Angeblich hortete sie rund zweitausend verschiedene Perkussionsinstrumente, und ihre Autobiografie mit dem Titel »Good Vibrations« hatte Bestsellerstatus erreicht. Nebenbei besaß die umtriebige Dame auch noch eine Fotoagentur, ein Schmucklabel, eine Merchandising-Firma und ein Beratungsunternehmen.
    Auf dem Mars würde sie wohl so schnell nicht anzutreffen sein ...
    Die transparente Kuppelblase vermittelte Cyr das durchaus beunruhigende Gefühl, sich direkt in der fremdartigen, ganz und gar nicht heimeligen Landschaft zu befinden. Lebensfeindliche Wüste, wohin das Auge schweifte ... Selbstverständlich trugen Hetcher und er ihre Schutzanzüge, welche auch, wie es so schön hieß, die Entsorgung von Stoffwechselendprodukten übernahmen. Trotzdem, in den Container-Katakomben von Bradbury Base war ihm wohler zumute gewesen.
    Möglicherweise trug zu seiner Verunsicherung bei, dass die Proportionen innerhalb der Fahrzeugkabine falsch anmuteten. Sie waren auf Ferronen ausgelegt. Und die blauhäutigen Bewohner des Wega-Systems waren nun einmal, bei aller verblüffenden Ähnlichkeit, im Schnitt kürzer und breiter gebaut als Erdenmenschen. Andere Unterschiede wie zum Beispiel, dass Ferronen nicht schwitzten, sondern ihre Körpertemperatur über eine erhöhte Speichelbildung regulierten, kamen einem erst zum Bewusstsein, als überall in der Station Spucknäpfe herumgestanden hatten.
    Eine Stunde verstrich, eine zweite. Die Umgebung änderte sich kaum. Sie folgten dem Verlauf des Canyons, welcher in Wahrheit ein gewaltiges Trogtal war, drei bis vier Kilometer breit, mit mindestens ebenso hohen, unbezwingbar steilen Seitenwänden. Das Vehikel mit Cyr und Hetcher, der auf Autopilot umgeschaltet hatte und regungslos vor sich hin döste, stellte einen winzigen Fremdkörper dar – wie eine Laus, die durch ein schier unendlich langes, leeres Schwimmbecken krabbelte.
     
    In der Versorgungsstation erwartete sie eine böse Überraschung.
    Cyr Aescunnar hatte in den letzten beiden Stunden das Steuer übernommen, um Fahrpraxis zu sammeln. Er parkte das Bubble, dessen Sonnensegel wieder eingeklappt war, in der dafür vorgesehenen, von einer Baumaschine geschaffenen Furche. Hetcher und er luden Kisten aus, mit deren Inhalt die Vorräte der Station aufgestockt werden sollten. Dann deckten sie das Marsmobil vorschriftsmäßig mit einer Plane ab, obwohl in den nächsten Stunden laut Prognose der Meteorologen kein Sandsturm drohte.
    Hetcher ging voran zum Eingang, er war schon öfter hier gewesen. Nach einigen recht eleganten Sprungschritten, die ihn jeweils über mehrere Meter trugen, hielt er an und fuchtelte mit den Armen, wie er es oft tat, wenn ihn etwas beschäftigte. Nachdem Cyr zu ihm aufgeschlossen hatte, sah er den Schlamassel.
    Wie es sich bei den größeren Basen bewährt hatte, war auch dieses Containermodul im Erdreich versenkt, sodass sich das Dach knapp unter Bodenniveau befand. Der Einstieg erfolgte durch eine herausragende, kabinenartige Schleuse, die frappant an eine historische britische Telefonzelle erinnerte und damit an das unglaubliche Raumschiff TARDIS aus der klassischen Fernsehserie »Dr. Who«. Allerdings stand die Tür sperrangelweit offen, und in der Schleuse war kein Timelord, sondern ... Sand.
    Viel roter Marssand; viel zu viel.
    Es stellte sich heraus, dass auch die Bodenklappe nicht geschlossen gewesen war. Infolgedessen war das Hauptmodul der Versorgungsstation förmlich vom Wind mit Sand zugeschüttet worden.
    »So ein Mist«, sagte Cyr zu sich selbst. Wie hatte das passieren können?
    Er stellte sich Hetcher gegenüber und fuchtelte nun seinerseits. Eigentlich hatte er sich diesen Coup für die ersehnte Ruhepause in der Station aufsparen wollen. Aber die Umstände forderten, dass er schon jetzt damit herausrückte.
    Dass es funktionierte, merkte er daran, wie Hetcher reagierte. Verblüfft riss der Ferrone die Arme hoch. Er gestikulierte – in derselben Zeichensprache, die Cyr benutzt hatte, um ihm mitzuteilen, dass sie ab sofort auf diese Weise kommunizieren konnten.
    Die Helmkamera erfasste die Zeichen, der Computer des Raumanzugs übertrug sie wahlweise in Schrift und/oder Ton. Aus Cyrs Innenlautsprecher erklang: »Du beschämst mich, Aescunnar. Wie hast du es fertiggebracht, dieses Sprachsystem zu erlernen?«
    Cyr bedeutete ihm, das Helmdisplay einzuschalten. Dann funkte er: »Erlernen wäre zu viel gesagt. Mein Vokabular ist noch sehr beschränkt.« Er sah, dass

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