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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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dass sie den Kürzeren ziehen würde gegen Cyrs hervorstechendste Eigenschaft: die Neugierde.
     
    Im Rahmen seiner detektivischen Ermittlungen hatte Cyr Aescunnar sich akribisch mit den örtlichen Gegebenheiten von Bradbury Base vertraut gemacht. Schließlich musste er, um dem Saboteur das Handwerk zu legen, in Erfahrung bringen, welche Möglichkeiten für unauffällige Umtriebe die Station bot.
    Diese Erkundungen in jeder freien Minute kamen ihm nun zupass. Schleichwege, um unbemerkt zu einer der Schleusen und ins Freie zu gelangen, gab es zur Genüge. Selbstverständlich würde er in den Fokus der einen oder anderen Kamera geraten, aber mit deren permanenter Überwachung war Idris al-Sharif hoffnungslos überfordert.
    Und hatte Cyr sich erst einmal ein Marsmobil gekrallt – wer sollte ihn verfolgen, da doch Louanne Riembau die Direktive ausgegeben hatte, dass derzeit weitere Exkursionen strikt zu unterlassen seien?
    Niemand.
     
    Niemand, genau. Niemand würde ihm zu Hilfe kommen.
    Wie einsam und allein er sich den tobenden Naturgewalten aussetzte, wurde Cyr Aescunnar schlagartig bewusst, sobald er die Schleuse hinter sich gelassen hatte und sich dem Sandsturm entgegenstemmte. Jede Bö drohte ihn von den Füßen zu reißen.
    Er sah nichts.
    Wallende Dunkelheit, rostorangefarbenes Gestöber, das die Selbstreinigungsfunktion seiner Helmscheibe auf eine harte Probe stellte. Obwohl er die Außenmikrofone desaktiviert hatte, dröhnte und donnerte und heulte die ganze fremde Welt rings um ihn ohrenbetäubend. Ohne das Positionierungssystem seines Anzugs hätte er nicht einmal zum Unterstand der Bubbles gefunden.
    Die wenigen Sekunden, in denen er, wohlgemerkt noch unter dem Schutz der Plane, den Einstieg geöffnet hielt, reichten aus, dass sich staubfeiner Sand eine Handbreit hoch am Fußboden des Vehikels einnistete. Unter Cyrs Schuhsohlen knirschte es, über seinem Kopf schabte und schliff und raspelte der Sturm am Kabinendach, so zudringlich, als meine er es persönlich.
    Er startete das Marsmobil und das eingebaute Infrarot-Ortungssystem. Falls es ihm nicht gelang, Hetchers Standort anzupeilen, konnte er gleich wieder umkehren. Auf Sicht bestand nicht die geringste Chance, den Ferronen zu entdecken. Die Lichtkegel der Scheinwerfer entrissen der Schwärze nur rasendes Chaos: wirbelnde rötliche Strudel, die den Blick anzogen, als ob sie den Betrachter einsaugen und verschlingen wollten.
    Aber auf dem Bildschirm erschienen klar und deutlich drei Lichtpunkte. Ein dicker grüner stand für Bradbury Base. Der lila blinkende, unmittelbar daneben, symbolisierte Cyrs eigenes Bubble. Und der dritte Punkt, dunkelrot und ebenfalls blinkend, markierte Hetchers Position. Die Distanz betrug etwa siebzehn Kilometer.
    Cyr wies den Autopiloten an, Kurs auf das andere Bubble zu setzen, und nahm die Verfolgung auf. Er funkte Hetcher an, doch der Ferrone antwortete nicht.
    Dafür meldete sich wenig später Wei Si Ping aus der Funkstation von Bradbury Base. »Mann, Aescunnar, ich hatte schon so eine Ahnung, aber ich habe auf Ihre Intelligenz vertraut ... Bitte, tun Sie mir das nicht an! Kehren Sie auf der Stelle um, solange Sie dazu noch in der Lage sind!«
    »Bedaure. Einstweilen komme ich ganz gut voran. Daher bleibe ich an Hetcher dran. Sollten sich die Zustände verschlechtern, werde ich Ihrem Appell Folge leisten; vorher nicht.«
    »Dann kann es bereits zu spät sein! Die Marsmobile sind robust, aber bei Weitem nicht allen Urgewalten gewachsen, die dieser Planet auf Sie loslassen kann.«
    »Ich bin mir des Risikos bewusst. Hetcher ist es mir wert.«
    »Wissen Sie, ich hatte gehofft, Sie würden einen guten Einfluss auf ihn ausüben. Stattdessen scheint seine Verrücktheit auf Sie abgefärbt zu haben.«
    »Mag sein.«
    »Übrigens tobt die Kommandantin noch ärger als der Sandsturm. Bei Louanne sind Sie unten durch. Mit dieser blödsinnigen Aktion machen Sie alles zunichte, was Sie sich durch Ihren vorbildlichen Einsatz in den vergangenen Tagen aufgebaut haben.«
    »Auch das ist mir klar.«
    »Ein letztes Mal: Kommen Sie zurück, Aescunnar!«
    »Das werde ich. Mit Hetcher.«
    Wei Si Ping, der in Cyrs Beisein noch nie die Contenance verloren hatte, stieß einige chinesische Wörter aus, die sehr nach einem Fluch klangen. Cyr verstand »Da-shiong bao-jah-shr dah la duh-tze.« Seine Übersetzungssoftware, die auch viele irdische Sprachen gespeichert hatte, machte daraus »Der explosive Dünnschiss eines Elefanten!«
    Cyr lachte.

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