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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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finden, an dem oft nicht ganz so legale Geschäfte gemacht werden und an dem die Macht der Ordnungshüter nicht so groß ist wie in anderen Stadtteilen.« Manoli fragte sich, ob es im Großen Imperium so etwas überhaupt gab.
    Wenn nicht, schien Bismall-Kehn das jedenfalls ebenso wenig zu wissen wie er selbst, denn der Herr des Geleges neigte nur den Kopf. »Ah! Rot-Licht-Viertel. Ja, das trifft es etwa. Khir-Teyal ist ein Ort des Verbotenen, den es offiziell gar nicht gibt. Die Regierung und die Verwaltung von Kerh-Onf ignorieren uns, auch wenn es natürlich immer mal wieder Razzien gibt. Früher war das Land nur eine schmutzige Ebene, auf die man die Abwässer von Kerh-Onf leitete und wo man den Müll ablud.« Bismall-Kehn krächzte angewidert.
    »Irgendwann jedoch«, fuhr er fort, »explodierte die Bevölkerung der Stadt, und immer mehr Ausgestoßene und Kriminelle suchten hier draußen nach einer Bleibe etwas abseits der aufmerksamen Augen des Despotats. Erste Fleischbratereien entstanden, danach Spielbetriebe, Bars, Duellkammern, Schlammbadehäuser und Bordelle. Aus Khir-Teyal wurde eine eigene Stadt jenseits der Stadt, ein zugleich dunkles und vielfarbig schimmerndes Zerrbild von Kerh-Onf. Hier kann man untertauchen, wenn man gesucht wird. Man kann als Gescheiterter sein Glück machen, sofern man wenig Skrupel hat. Und man findet einen schnellen Tod, wenn man unvorsichtig ist.«
    »Klingt wirklich wie ein Rotlichtviertel«, brummte Manoli. »Oder vielmehr die nächste Stufe eines Rotlichtviertels.«
    »Rot-Licht-Viertel ...« Bismall-Kehn gluckste zischelnd. »Das muss ich mir merken. So ein paar rote Lichter würden zum Purpurnen Gelege eigentlich ganz gut passen.«
    Sie beendeten ihr Mahl unter weiterem harmlosen Geplauder. Als sie am Ende nur noch vor ihren Gläsern saßen, in die ein Diener hochprozentigen Beerenwein zum Verdauen eingeschenkt hatte, wurde Manolis Gegenüber spürbar ernster. »Du kannst während deines Aufenthalts auf Topsid so lange hier im Gelege bleiben, wie du möchtest, Erikk-Mahnoli. Nein, warte, lass mich das anders formulieren: Ich rate dir dringend , während deines Aufenthalts hier auf Topsid innerhalb des Geleges zu bleiben.«
    »Das ist sehr fürsorglich von Ihnen, Bismall-Kehn, aber das wird nicht gehen«, sagte Manoli. »Ich suche einige Freunde, die hier verschollen sind.«
    »Ich dachte, du wurdest entführt«, entgegnete der Topsider.
    Richtig. Mist , durchfuhr es Manoli. »Äh ... das stimmt auch«, beeilte er sich zu sagen. »Aber ich war nicht der Erste. Kurz zuvor sind schon einige meiner Freunde spurlos verschwunden. Es hieß, sie seien ins All geraubt worden. Da ich nach meiner eigenen Entführung hier gelandet bin, hege ich eine gewisse Hoffnung, dass das für sie auch gilt. Ich muss sie wiederfinden.«
    Bismall-Kehn neigte den Kopf. »Nun schön. Ich werde dir dabei helfen, so gut ich es vermag. Ich habe Kontakte, die ich befragen werde. Und auf öffentliche Informationsquellen kann man von meinem Büro aus zugreifen. Aber du darfst das Gelege trotzdem nicht verlassen.«
    »Das klingt stark danach, als wäre ich ein Gefangener«, meinte Manoli. Ein leichtes Misstrauen schlich sich in seine Stimme.
    Sein Gegenüber machte eine abwehrende Geste. »Du deutest meine Motive falsch. Und offensichtlich erkennst du auch nicht die Gefahr, in der du dich auf Topsid befindest.«
    »Sie spielen auf den Umstand an, dass Arkoniden bei Ihnen nicht sonderlich gut gelitten sind?«, fragte Manoli.
    »Das ist eine ziemliche Untertreibung! Die meisten Topsider – und vor allem jene im Umfeld des Despoten – hassen sie. Wir sind eine junge Raumfahrtspezies, die erst seit wenigen Generationen ins All strebt. Doch wir sind zugleich stolz und ehrgeizig. Wir erwarten, dass unsere galaktischen Nachbarn uns ernst nehmen. Arkon tut das nicht. Man hält uns für Emporkömmlinge, straft uns mit Missachtung und behindert unseren Drang, neue Welten zu besiedeln.«
    Manoli musste an das Wega-System denken. Wenn die Topsider mit Besiedeln grundsätzlich Erobern meinten, konnte er die Arkoniden verstehen. Natürlich hütete er sich davor, diesen Gedanken laut auszusprechen.
    »Deshalb herrscht zwischen unseren Kulturen ein ziemlich angespanntes Klima«, fuhr Bismall-Kehn fort. »Das heißt, das Leben eines einzelnen Arkoniden auf Topsid ist nicht viel wert. Entweder erleidet er auf offener Straße einen bedauerlichen Unfall. Oder er wird von den Obrigkeiten geschnappt und verschwindet auf

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