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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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ließ ihm wenig Bewegungsfreiheit. Sehnsüchtig erinnerte sich Cyr an seinen Flug über die Titanoberfläche in einem arkonidischen Schutzanzug. Wie angenehm und transparent sich das angefühlt hatte, wie einfach zu lenken. Ganz anders das ferronische Produkt. Die dicken Handschuhe raubten ihm jegliches Fingerspitzengefühl, und mehrmals war ihm der elektrische Schraubenzieher bereits aus den Fingern geglitten. Das Werkzeug war auf ferronische Hände ausgelegt, die kompakter und stärker waren als seine eigenen. Die Schaltfläche zur Auslösung der Drehung brauchte einen großen Druck, der unangenehm in den Kuppen schmerzte.
    »Warnung!«, erklang die Stimme des Computers. »Verschalung C löst sich!«
    »Das soll sie ja auch.«
    »Warnung! Sie könnten das Element verlieren. Halten Sie unverzüglich an und führen Sie Wartungsarbeiten durch.«
    »Klappe halten«, brummte Cyr in den Helm. Es war anstrengend genug, sich zu konzentrieren, da brauchte er nicht die Stimme dieses nervtötenden Geräts, um sich ablenken zu lassen.
    »Warnung ...«
    Cyr fuhr herum und stellte den Ton ab. So würde er zwar auch Louanne Riembau nicht hören, aber da er nicht vorhatte, ein weiteres Gespräch von ihr anzunehmen, war das kein großer Verlust.
    Der Protest der Maschine war abgewürgt. Cyr wandte sich wieder der Verschalung zu, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung außerhalb des Mobils sah.
    Er blinzelte. Sicher flog da nur Staub entlang. Was sollte es sonst sein? Cyr wollte sich erneut dem Ausbau widmen, als er die Bewegung ein zweites Mal sah.
    Irritiert hielt er inne und starrte auf einen grauen Findling. Die Sonne ging allmählich unter, und das helle Licht des Himmels wich einem kühlen Blaugrau. Was war das? , dachte er verwirrt. Er rief sich den Moment zurück. Etwas huschte seitlich vom Mobil von Stein zu Stein wie ein Tier.
    »Einbildung«, murmelte er.
    In Gedanken schalt er sich einen Narren. Generationen von Sonden hatten den Mars nach flüssigem Wasser und Leben untersucht und nichts gefunden. Aber er, Cyr Aescunnar, brauchte bloß einmal auf den Roten Planeten zu reisen, um ein Tier zu finden, das von Stein zu Stein huschte.
    Vermutlich war es eine besonders auffällige Staubformation gewesen, die der Wind vorbeigetrieben hatte und aus der seine müden Augen eine vertraute Form geschaffen hatten. Obwohl das Marsmobil selbsttätig den Kurs hielt, war Cyrs Schlaf unruhig und viel zu flach, um sich wirklich erholen zu können. Die Anstrengungen der letzten Tage hinterließen ihre Spuren. Im Grunde war es überraschend, dass er nicht viel früher Halluzinationen gehabt hatte. Er brauchte eine Pause.
    Cyr setzte sich zurück, schloss die Kuppel und aktivierte ein Element auf dem Display am Handgelenk. Ein Strohhalm fuhr aus der Innenwandung des Helms. Geschickt schnappte Cyr ihn mit dem Mund und trank mit vorsichtigen Schlucken. Er musste sich zusammenreißen, nicht mehr zu nehmen, als er brauchte. Der Wassertank im Anzugtornister war fast leer, auch die Vorräte im Beetle gingen zur Neige. Widerwillig ließen seine Lippen den Halm los. Das Kunststoffröhrchen fuhr in die Helmseite zurück.
    Trotz seines Hungers hatte Cyr keine Lust auf den Nährbrei, den er auf dieselbe Weise zu sich nehmen konnte. Wenn er zurück in Bradbury Base war, würde er ein Steak essen. Aber zuerst musste er Hetcher einholen und notfalls überwältigen. Irgendwann musste er schneller werden, wenn er genug demontierte.
    »Ich schaffe es«, sagte er laut. Es tat gut, die eigene Stimme in der Stille zu hören. Vor ihm lag eine weitere, düstere Marsnacht, die nicht einmal die Abwechslung von berauschend schönen Felsformationen oder glitzernden Staubteufeln bieten würde.
    Cyr wandte sich wieder der Verschalung zu, die er schon fast komplett abgelöst hatte. Sollte er nicht lieber aufgeben und umkehren? Er schüttelte den Kopf. Dafür war es zu spät.
    »Ich hole Hetcher ein. Sicher kann ich ihn bald stellen, und wenn es sein muss, schlage ich ihn bewusstlos und trage ihn zurück. Es sei denn, er redet und erklärt, was das soll.«
    Es half alles nichts. Zuerst musste er die Verschalung abmontieren, dann konnte er weitersehen. Nach einer kurzen Atempause machte sich Cyr wieder an die Arbeit. Vorsichtig hob er den grauen Kunststoff an und bog ihn zur Seite. Im Metall darunter prangte eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen, die schwarz eingestanzt waren: MMV-3.
    Cyr rutschte die Verschalung aus der Hand. Die Seriennummer wurde wieder

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