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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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scherzte Belinkhar, ohne es auch nur ansatzweise lustig zu finden. Sie atmete tief ein. Ich bin selbst so nervös wie ein Soldat der Flotte vor dem ersten Einsatz. Ihre Hand glitt über die Ausbuchtung an der Hüfte, wo sie unter dem langen Hasan-Jackett eine Strahlenwaffe trug. Der Strahler fühlte sich unangenehm an. Obwohl er kaum Gewicht hatte, schien er sie nach unten zu ziehen und jeden Schritt zu erschweren.
    Etztak bemerkte ihre verstohlene Geste. »Sie hätten den Befehl, Waffen auszuteilen, nicht geben dürfen, Belinkhar. Das ist unüblich.«
    »Haben Sie nicht selbst gesagt, diesem Rhodan sei nicht zu trauen?«, konterte sie.
    Ihr Schatten schwieg.
    »Was machen die drei?«, wechselte Belinkhar das Thema. Sie glaubte nicht an das Märchen, dass Rhodan sich einfach ergeben würde und den Siebten zahlte. Doch die Zeit wurde langsam knapp, und Rhodan machte keine Anstalten, zur TOSOMA zurückzukehren. Vielleicht hatte sie sich in ihm geirrt.
    »Der Berater schließt immer wieder die Augen und konzentriert sich. Es scheint eine Art Ritual zum Nachdenken bei den Terranern zu geben. Er denkt ziemlich viel nach.«
    Das kam Belinkhar seltsam vor. Sie betrachtete den Mann mit den dunklen Haaren, der konzentriert neben einem blühenden Hantu-Baum stand und von dessen Eigenlicht beleuchtet wurde. An seiner Seite machte Perry Rhodan beschwichtigende Armbewegungen in Richtung der aufgelösten Arkonidin.
    Belinkhar strich sich mit einer Geste der Verwunderung über die Stirn. »Tiara da Intral ist außer sich. Ich wüsste selbst gern, wo dieser Crest steckt.« Überfälle oder Entführungen auf dem Gespinst waren selten. Es kam hin und wieder zu Diebstählen, doch die meisten davon waren innerhalb kürzester Zeit aufgeklärt.
    Ob jemand herausgefunden hatte, dass Crest tatsächlich ein Oppositioneller war, und ihn festgesetzt hatte, um ihn an die Flotte zu verraten? Sie äußerte den Gedanken nicht laut, er hätte Etztak Zündstoff für neue Vorwürfe gegeben. Schließlich vertraute ihr Schatten der Sippe nicht im selben Umfang wie sie. Eine leise Stimme meldete sich, als hätte sie gleich den höhergestellten Arkoniden einen aktivierten Extrasinn: Es muss ja niemand aus der Sippe gewesen sein. Vielleicht ein »Gartinlu«, ein Fremder. Es ärgerte sie, Crest da Intral nicht von vornherein besser überwacht zu haben. Da er neben Thora der einzige Arkonide an Bord der TOSOMA zu sein schien, war er wichtig.
    »Kreis enger ziehen!«, befahl sie den Haklui-Kräften.
    Etztak drehte die Hände. Ihm war deutlich anzumerken, dass er lieber sektorenweit fort gewesen wäre, aber als ihr Schatten hatte er in ihrer Nähe zu sein. Immer. Ein wenig gönnte Belinkhar es Etztak, ihm Unannehmlichkeiten zu bereiten.
    Sie arbeiteten sich an die Gruppe heran. Vorneweg ging Belinkhar, Etztak folgte ihr mit eingezogenem Kopf. Gut zehn Männer und Frauen der Haklui-Wache taten es ihnen unauffällig gleich. Belinkhar hatte sich immer wieder versichert, dass die drei Fremden nichts von ihrer Anwesenheit ahnten. Sie musste unverhofft zuschlagen.
    Auf dem Holo sah sie das verzweifelte Gesicht Tiara da Intrals. Wenn die Arkonidin sich solche Sorgen um Crest machte, warum hatte sie die Haklui-Wache dann nicht verständigt? Ist das nicht ein Beweis dafür, dass sie fliehen wollen? Wenn sie zahlen würden, könnten sie sich vertrauensvoll an uns wenden. Sie sprach den Gedanken laut aus.
    Etztak überlegte. »Wir sind wenige Schritte entfernt, das Schiff ist jeden Moment repariert. Ich glaube, wir haben uns geirrt. Selbst wenn diese Terraner es wollten – wie sollten sie fliehen können? Wir haben sie eingekreist.«
    Auf dem Armbandgerät Belinkhars meldete sich Haklui Sarkatz. »Matriarchin, die Reparatur ist abgeschlossen. Der Handel ist rechtskräftig.«
    »Danke!« Belinkhar stellte eine Verbindung zu Jeston her, dem »Kanwenlu«, der die Gespinstwache anführte. »Zugriff genehmigt! Bitten Sie die Terraner, mit Ihnen zu den freien Wohneinheiten zu kommen. Um da Intral und Rhodan kümmere ich mich persönlich.«
    »Verstanden.«
    Es war nicht Belinkhars erster Einsatz dieser Art, trotzdem war sie unsicher wie selten zuvor.
    Ein heller Alarmton klang über die Gartenplattform. Die Mehandor, denen das Geräusch bereits vertraut war, nahmen sich der Besucher an, die es erschreckte. Mit beruhigenden Worten zogen sie störende Raumfahrer zur Seite. Innerhalb weniger Augenblicke war das Gebiet um Belinkhar leer geräumt. Die Menge schloss sich in fünf

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