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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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winziges rotes Licht auf. Anscheinend wurden die Naats sofort durch einen Impuls von der Ortung informiert, denn einer von ihnen drehte sich fast gelangweilt zu der Schleuse um, umfasste aber mit seiner linken Hand den Griff der an seinem Gürtel steckenden Waffe.
    Anstatt abzuwarten, behielt der rothaarige Mann an der Schleuse jedoch nicht die Nerven. Er blickte auf, sah das rote Licht an der Stele und schaute zu den Naats hinüber. Kaum sah er sich den Blicken der Naats ausgesetzt, duckte er sich schon weg und verschwand flugs einige Schritten nach hinten.
    »Nicht schlecht«, kommentierte Anne. »Er versucht, sich in der Menschenmasse zu verbergen.«
    »Sinnlos«, antwortete Crest. »Es ist längst zu spät.«
    Die Menschenmasse bewegte sich nämlich nicht ziellos weiter. Kaum hatten die Naats Interesse an der Situation bekundet, blieben alle Wesen stehen. Sie setzten ihr Gepäck ab und hoben ihre Hände oder ähnliche Extremitäten nach oben. Zwischen ihnen war der einsame Mann, der geduckt von Deckung zu Deckung rannte, gut auszumachen.
    Es war ein wenig so, als hätten die Drachen den tapferen Ritter bis in den Wald verfolgt. Und als der Ritter im Laubwerk verschwand, beseitigten die Drachen mit ihrem feurigen Atem alle Blätter. Die Naats betrachteten in aller Ruhe, wie der Mann verzweifelt versuchte, sich Deckung zu verschaffen, und wie er weglief.
    »Ergib dich doch«, murmelte Tatjana inbrünstig.
    »Die Naats lieben die Jagd«, kommentierte Crest. »Sie werden nicht damit zufrieden sein, dass ihr Wild sich ergeben will.«
    Er sollte recht behalten. Der Mann floh, wobei er den Rucksack achtlos fallen ließ, um schneller rennen zu können. Die Naats reagierten überhaupt nicht, bis der Flüchtige etwa zweihundert Meter Abstand gewonnen hatte. Einer der Naats blieb weiterhin als Wache an der Schleuse zurück, während der andere auf allen vieren dem Menschen nachhetzte.
    Die anderen Passagiere wichen zur Seite. Doch nicht alle konnten rechtzeitig zur Seite treten. Der rennende Naat pflügte quer durch die Menge. Lebewesen, Koffer und herumstehende Gegenstände, die seinen Weg blockierten, wurden wie von einem Zyklon zur Seite gewirbelt und gegen andere Objekte oder die Wände der benachbarten Gebäude geschleudert. Ein Arkonide wurde zwar nur gerammt, aber sein gebrochener Arm stand in einem unmöglichen Winkel vom Körper ab. Die Lippen des Arkoniden öffneten sich, doch sein Schmerzensschrei ging im allgemeinen Tohuwabohu unter. Der Naat nahm keinerlei Rücksicht. In Windeseile folgte er dem Menschen. Dieser wusste, dass man sich beim Rennen nicht umsehen sollte, weil man dann Geschwindigkeit verlor. Er rannte von der Schleuse fort auf der Suche nach einem Unterschlupf – ohne zu ahnen, was hinter ihm geschah.
    Anne konzentrierte sich. Sie war bereit, zugunsten des Flüchtlings mit ihren Gaben in das Geschehen einzugreifen. Da spürte sie Crests Hand auf dem Unterarm. Crests Gesicht mit seiner neuen jugendlichen Ausstrahlung war direkt vor ihrem. Seine Augen tränten vor Erregung. Doch er schüttelte nur wortlos den Kopf.
    »Aber ...«, begann sie.
    »Anne. Sie bringen nur uns auch in Gefahr. So leid es mir tut – wir können nicht helfen. Gegen einen einzelnen Naat hätten wir vielleicht eine Chance – aber der andere Naat hat die Situation genau im Blick. Wenn etwas Merkwürdiges passiert, wird er sofort nach Hilfe rufen. Dann wimmelt es hier von Soldaten. Nein, bitte.«
    Resigniert ließ sie den Kopf hängen, während Tatjana weiterhin das Geschehen verfolgte. Sie unterdrückte einen Aufschrei, als der Naat den fliehenden Mann erreichte und ihn mit einer blitzschnellen Bewegung am Fuß fasste. Der Mann schrie auf.
    Der Naat wirbelte den Flüchtigen einige Male um den Kopf, bevor er ihn mit voller Kraft gegen die gegenüberliegende Wand schleuderte. Es gab ein lautes, knackendes Geräusch. Ein schreckliches Stöhnen löste sich aus der Kehle des Menschen.
    Der Mann hinterließ einen großen roten Fleck, als seine Überreste die Wand herunterrutschten.
    Anna hatte die Faust in den Mund gesteckt, um nicht zu schreien. Tatjana war bleich. Crest hatte die Lippen fest zusammengepresst. Dann legte er die Arme um die beiden Frauen und drehte sie mit sanfter Gewalt von der Szene fort.
    Crest nahm das abgebrochene Gesprächsthema wieder auf. Vielleicht wollte er seine Begleiterinnen auf andere Gedanken bringen, vielleicht war es ihm auch ein Bedürfnis, einiges klarzustellen. »Es ist nicht nur der Regent, der

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