Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman
mir Sorgen macht«, sagte er. »Es sind auch die Naats. Sie werden vom Imperium seit langer Zeit eingesetzt. Aber als einfache Soldaten. Sie sind grausam und unberechenbar. Sie wurden eben Zeugen ihres Wesens. Doch nun hat der Regent offenbar entschieden, Naats in führenden Positionen einzusetzen. Ohne die Aufsicht von Arkoniden. Das wird nicht gut enden.«
»Aber ist nicht alles Leben gleich viel wert?«
»Anne, Sie haben recht. Alles Leben ist gleich viel wert. Aber nicht für die Naats. Ihnen bedeutet ein Leben nichts.«
Es gibt keine Fragen, die man nicht stellen darf.
Es gibt nur Antworten, die man nicht hören mag.
Aus »Nimm deine Träume ernst«,
unveröffentlichtes Manuskript, Terrania
13.
Im Herzen des Vulkans
Snowman
Orlgans und seine Kameraden hatten die Inspektion des kuriosen Unterseeboots absolviert. Die struppigen Mehandor stellten sich als kompetente Techniker heraus, die es innerhalb weniger Minuten durchkämmten und alle Apparaturen auf ihre Funktionsfähigkeit prüften.
Tifflor und Orsons hatten um Erlaubnis gebeten, bei dieser Inspektion dabei zu sein. Orlgans hatte die beiden gern herumgeführt.
Das Innere war mindestens genauso zusammengewürfelt, wie das Äußere des Bootes vermuten ließ. Keine zwei Wände bestanden aus demselben Material, keine zwei Schotten waren gleich groß. Einzelne Teile waren aus völlig unterschiedlichen Geräten zusammengebaut worden. Tifflor identifizierte eine arkonidische Einbauküche im Maschinenraum, während Orsons schwor, dass ein metallener Kasten auf der Brücke in Wirklichkeit die äußere Hülle einer Esse war.
Am Bug befanden sich zwei unterschiedlich große Bullaugen. Das kleinere bot einen klaren Blick auf die Außenwelt, während das größere Fenster die Eigenschaften von Milchglas hatte, sodass die Außenwelt nur wie durch einen Schleier wahrgenommen werden konnte.
Die Unterkünfte waren spartanisch. Es gab keine Betten, nur Sitzmöglichkeiten und einen kleinen, ausklappbaren Tisch. Das Unterseeboot war offensichtlich nicht für längere Fahrten ausgerüstet.
Als Orsons und Tifflor von ihrer Tour zurückkamen, standen Gucky, Thora und Rhodan wartend am Ufer, um sich den Bericht der beiden anzuhören.
»Was sagen Sie zum Zustand des Bootes und seiner Mannschaft?«, war Rhodans erste Frage.
Mildred Orsons antwortete: »Die Mehandor wirken abgerissen. Ihr Umgangston ist oft ruppig, ihre Manieren lassen etwas zu wünschen übrig. Aber jeder von ihnen weiß genau, was seine Aufgabe hier ist. Jeder Handgriff sitzt, es wird kein überflüssiges Wort verloren. Wir haben den Eindruck, dass sie wissen, was sie diesem Boot zutrauen können. Und die Mehandor glauben fest daran, dass dieser Kahn für jede Fahrt auf Snowman geeignet ist.«
Thora schaute skeptisch auf den Rumpf hinab. Ihr Gesicht wirkte noch bleicher als sonst.
»Thora – alles in Ordnung?«, fragte Rhodan.
»Nein.« Sie schwieg einen Moment. »Nein, es ist nicht alles in Ordnung. Diese Schrottsammlung ist alles Mögliche, nur kein funktionsfähiges Unterseeboot!«
»Ich will mich nicht über Äußerlichkeiten beschweren, wenn es uns an das Ziel bringt«, sagte Rhodan.
»Aber was ist das Ziel?«
»Hat Orlgans nichts dazu gesagt?«
»Nein, Rhodan, kein Wort«, antwortete Tifflor.
Rhodan betrachtete nachdenklich das U-Boot. Thora trat neben ihn, holte aus und trat mit voller Kraft gegen den Bug. Ein metallisches Scheppern ertönte, das wie bei einer Glocke ein wenig nachhallte.
»Was soll das?«
»Ich teile Orlgans mit, dass wir ein paar Fragen an ihn hätten«, antwortete sie spitz.
Ihr ungewöhnliches Vorgehen zeigte Erfolg. Der Mehandor tauchte wenig später aus einer der beiden Luken an der Oberseite auf.
»Ist Gefahr im Verzug?«
»Nein«, antwortete Thora. »Ich hätte da ein paar Fragen.«
»Was Thora damit sagen will, ist, dass wir ein paar Fragen zum weiteren Vorgehen hätten ...«
Orlgans schaute erst Thora, dann Rhodan durchdringend an. »Ist das die übliche Methode, wenn man ein paar Fragen hat?«
»Nein«, antwortete Thora. »Aber sie wirkt.«
Orlgans seufzte. »Na gut, Prinzessin.« Er stemmte die Hände in die Hüften. »Was wollen Sie wissen?«
Rhodan hob die rechte Hand. An den Fingern zählte er die Fragen ab: »Erstens: Warum ein Unterseeboot und kein normales Schiff? Zweitens: Wohin geht die Reise? Drittens: Wie kommen wir aus dieser Höhle raus?« Rhodan schaute zu Thora hinüber. Diese zuckte nur mit den Schultern. »Also?«,
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