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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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weiß«, sagte Crest. »Wir müssen das Gespinst verlassen. Wir können nicht ewig weglaufen.«
    »Und sich ergeben?«, fragte Anne zaghaft.
    »Das ist keine Option«, antwortete Crest hart.
    »Warum? Sind die Arkoniden so schlecht zu Gefangenen?«, hakte Anne nach.
    Crest schwieg.
    »Sollte man nicht von einer raumfahrenden Kultur ethische Standards im Umgang mit Gefangenen erwarten?«
    »Anne, ich würde eher sterben, als mich dem Imperium zu ergeben.« In Crests Gesicht waren harte Linien zu sehen. Es war nicht nur die Übermüdung, die bei ihm weniger Tribut verlangte als bei den beiden Frauen. Sein Gesicht war angespannt, seine Kiefer mahlten. »Ich ... kann mich dem Imperium nicht ergeben. Wenn ich hier gefangen genommen werde, kann der Regent mit mir machen, was er will. Er wird keine Gnade zeigen, denn er weiß genau, dass ich keine Hilfe zu erwarten habe. Ja, ich weiß, ich bin nicht allein. Ich habe Förderer und Unterstützer unter den Arkoniden, die versuchen würden, mir zu helfen – aber nur, wenn sie wissen, dass ich gefangen bin. Und der Regent wird dies verhindern. Es wird nie zu einem Prozess kommen – ich werde einfach verschwinden . Aber vorher wird man mein gesamtes Wissen aus mir herauspressen. Das darf auf keinen Fall geschehen!«
    Tatjana lachte. »Und ich dachte, meine alte Heimat wäre dafür bekannt, Menschen verschwinden zu lassen ...«
    »Das ist nicht lustig!«, fuhr Crest sie an.
    Sie verstummte.
    »Crest, was ist los – so kennen wir Sie gar nicht!« Aus Annes Stimme sprach echte Besorgnis.
    »Ach ...« Crest rang sichtlich mit sich selbst.
    Tatjana unterbrach ihn. »Haltet die Augen offen! Ich kann etwas Vertrautes spüren. Da nähert sich jemand ...«
    Ein einzelner Passagier näherte sich der Schleuse. Er hatte rote Haare, eine knubbelige Nase und einen auffälligen goldenen Ohrring. Seine Kleidung bestand aus einer braunen Hose, die in hohen Lederstiefeln steckte. Darüber trug er eine lindgrüne Jacke mit großen, aufgenähten Taschen, deren hoher Kragen heruntergeklappt war, sodass er auf den gepolsterten Schultern auflag. Er hatte einen Rucksack geschultert und trug zusätzlich einen dicken Gürtel mit einer silbrigen Schnalle vor dem Bauch. An dem Gürtel waren zwei Taschen befestigt, die wahrscheinlich Wertsachen enthielten.
    »Was ist?«, wisperte Anne.
    »Die Gedanken dieses Mannes ... sind die eines Menschen! Ein Besatzungsmitglied der TOSOMA.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Crest.
    Tatjana würdigte ihn keiner Antwort.
    Anne beschirmte die Augen mit der Hand, um besser sehen zu können. »Er kommt mir tatsächlich bekannt vor«, sagte sie. »Wisst ihr noch – zwei Frauen haben an Bord über einen Arzt gesprochen, der flammend rote Haare hat. Und beide überlegten, ob sie sich nicht krankschreiben lassen sollten, um ihn wiederzusehen.«
    Tatjana schnipste. »Mist. Ich erinnere mich. Natürlich: Als echter Rothaariger muss er einfach auf die Idee kommen, sich als Mehandor auszugeben. Aber ...«
    »Er hat keine Chance«, sagte Crest.
    »Warum?«
    »Anne, bitte, glauben Sie mir. Wir können ihm nicht mehr helfen. Er hat sich in die Höhle des Löwen begeben – wenn wir eingreifen, sind wir genauso tot wie er.«
    Alle verfolgten nun, was sich an diesem Knotenpunkt abspielte. Der vermeintliche Mehandor schlenderte mit einer Gruppe Reisender auf die Schleuse zu. Wahrscheinlich wollte er sich mit einem Zubringer erst einmal vom Gespinst wegbewegen, bevor er über sein weiteres Vorgehen nachdachte.
    Zwei Naats beobachteten die Gruppe. Vor dem Eingang der Schleuse bildete sich eine Traube von Lebewesen. Die letzten Meter vor der Schleuse standen diese in einer Reihe, da man einzeln durch die Kontrolle gehen musste. Es handelte sich dabei einfach nur um zwei metallene Streben, die ungefähr zweieinhalb Meter aus dem Boden ragten und drei Meter weit auseinander standen.
    »Was soll das?«, flüsterte Tatjana.
    Crest antwortete genauso leise: »Der Passagier wird nach Waffen und anderen verbotenen Gegenständen abgetastet. Außerdem vergleicht die Positronik die Daten seiner Zugangsberechtigung, die man zum Beispiel um den Hals oder am Gürtel transportiert, mit den Biodaten des Passagiers. Kommt es zu einer Auswertung, die nicht dem entspricht, was die Normwerte vorgeben, treten die beiden Naats in Aktion.«
    Die Blicke der beiden Frauen fielen unwillkürlich auf die beiden Giganten, die regungslos das Treiben überwachten.
    Plötzlich leuchtete am Kopf der rechten Stele ein

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