Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman
kann man doch keine Geschäfte machen!«
Es dauerte noch zwei Schichtwechsel, aber dann waren alle Mehandor aus dem Eis befreit. Orlgans führte die Gruppe in den Hintergrund der Höhle. Dort bearbeitete er mit den Stiefeln ein Stück Eiswand, bis es splitternd nachgab. Eine Öffnung bildete sich, die sich zu einem Gang verbreiterte.
»Mein geheimer Ausgang.« Er drehte sich zu der Gruppe um. »Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich diese Bleichsaugerhöhle einfach so gewählt habe? Es gibt einen Grund für diesen Ort. Also: Folgen Sie mir!«
Ohne auf eine Antwort zu warten, stieg er in den Gang. Nach einem Moment folgten ihm die anderen.
Der Weg führte langsam, aber stetig nach unten. Die Wände waren natürlichen Ursprungs, doch hatte man an einigen Stellen mit Strahlern nachgeholfen, damit man aufrecht gehen konnte.
Nach dreißig Metern öffnete sich der Gang zu einer hallenartigen Kaverne. Die Wände waren aus Fels, auf dem immer wieder eisige Stücke im Licht der Helmscheinwerfer glitzerten. Das Licht wurde reflektiert und hüllte den Raum in eine seltsam diffuse Atmosphäre.
Drei der Scheinwerfer richteten sich auf die eisfreie Mitte der Höhle. Dort lag ein großes künstliches Gebilde, ein torpedoförmiger Rumpf, fünf oder sechs Meter hoch und etwa dreißig Meter lang. Seine Oberfläche schien aus lauter Metallflicken zu bestehen – anders war es nicht zu erklären, dass kein Stück größer als zwei oder drei Quadratmeter war.
»Da staunen Sie, Prinzessin«, sagte Orlgans.
»Was ... ist das?«, fragte Thora.
»Das ist das Ergebnis langer Jahre Arbeit«, antwortete Orlgans. »Wir mussten Material aus dem Gespinst hierunter transportieren lassen, dann versuchten wir, aus den Trümmern etwas zu bauen.«
Orlgans' Blick lag auf dem Metalltorpedo, als würde er seinen Erstgeborenen betrachten.
»Diese abenteuerliche Konstruktion ...«, ließ sich Rhodan vernehmen. »Ist was?«
»Das«, verkündete Orlgans, »ist das beste Unterseeboot des ganzen Planeten. Es heißt HEHMK-TAIPER. Und ist es nicht wunderschön?«
Wir haben gelernt, Bürger einer Stadt zu sein.
Wir nannten uns nach der Stadt.
Dann haben wir gelernt, Bürger eines Landes zu sein.
Wir nannten uns nach dem Land.
Dann haben wir gelernt, Bürger eines Kontinents zu sein.
Wir nannten uns nach dem Kontinent.
Nun müssen wir lernen, Bürger einer Welt zu sein.
Dann müssen wir uns nach der Welt nennen.
Und danach ...
Aus »Nimm deine Träume ernst«,
unveröffentlichtes Manuskript, Terrania
12.
Passagierschleuse 26
Das Gespinst
Tatjana, Anne und Crest beobachteten das Gedränge an Passagierschleuse 26 des Gespinsts. Im Geschubse und Geschiebe der Außerirdischen hätten sie gerne auf die breiten Schultern von UX-3 zurückgegriffen. Doch leider hatten sie sich schon vor einiger Zeit von dem Androiden trennen müssen, nachdem sein Besitzer erklärt hatte, dass der Gefallen Crests jetzt abbezahlt sei. Anne und Tatjana hatten aus dem Arkoniden nie herausbekommen, aus was dieser »Gefallen« bestanden hatte.
»Meinen Sie, dass wir uns an Bord eines Schiffes schmuggeln können?«, fragte Tatjana.
»Hm.« Crest inspizierte die Szene, die sich ihnen darbot: Mehandor, Arkoniden, Naats und vereinzelte Swoon passierten die Kontrolle vor der Passagierschleuse. Der Zugang wurde von zwei Robotern bewacht, deren Waffenarme desaktiviert an ihren Seiten herabhingen. Aber Crest und seine Begleiterinnen wussten nur zu genau, dass diese Roboter gedankenschnell auf jede Bedrohung reagieren konnten.
»Und?«, fragte Tatjana.
»Es ist möglich, aber nicht einfach. Wir brauchen Papiere – eine Kodekarte, um genau zu sein. Und die sind fast nicht zu fälschen. Also müssen wir mehr oder weniger legal an eine gelangen.«
Anne lehnte sich müde gegen die Wand. Ihre Augen waren eingefallen, ihr rechtes Auge war seit einem kleinen Zwischenfall in einer Bar vor zwei Tagen immer noch ein wenig zugeschwollen.
Sie trug die Kleidung einer Mitarbeiterin einer Botenfirma, die im Gespinst kleine Aufträge übernahm. Sie hatten in deren Ausrüstungskammer einbrechen müssen, um sich neu zu bestücken, da Annes bisherige Kleidung ein Opfer der Auseinandersetzung in der Bar geworden war.
»Alles in Ordnung?«, fragte Tatjana.
Anne öffnete langsam die Augen. In ihnen stand eine Müdigkeit, welche in den letzten Tagen nie aus ihren Zügen gewichen war. »Es geht schon. Diese andauernde Anspannung, die Angst ...« Sie brach ab.
»Ich
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