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Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Zuerst trank er zögernd, dann stürzte er die Flüssigkeit immer schneller hinunter, bis der Behälter leer war.
    Sandar da Endak klatschte begeistert in die Hände und nahm ihm das Trinkgefäß ab.
    »Wozu das Ganze?«, fragte Manoli. »Was will der Despot mit diesem Arkonidenzoo?«
    Da Gelam hob die Hände mit ausgebreiteten Armen theatralisch auf Brusthöhe. »Der hohe Megh-Takarr ist fasziniert von uns Arkoniden. Er kann nicht aufhören, uns zu studieren.«
    »Das gibt ihm nicht das Recht, uns wie Verbrecher einzusperren.«
    Mit Nachdruck schüttelte da Gelam den Kopf. »Nicht wie Verbrecher. Nur wenigen der Arkoniden, die in die Hand der Topsider geraten, ist es vergönnt, in die Sammlung des Despoten aufgenommen zu werden. Die meisten bleiben bei anderen reichen oder mächtigen Topsidern, die dem verehrten Despoten nacheifern. Billige Kopisten, Sie verstehen? Hier zu sein ist ein Kompliment.«
    »Danke, auf diese Art von Kompliment kann ich verzichten!«
    Na prima, schon wieder Besun. Manoli dachte an die Fantan, die ihn und einige Kameraden von der Erde entführt hatten, um sie als Trophäen zu behalten. Und dieser da Gelam genießt es offensichtlich auch noch. Verehrter Despot. Dass ich nicht lache!
    Da Gelam wandte sich seinem schwachsinnig grinsenden Begleiter zu. »Hol die Waffen!«
    »Die Waffen?«, echote Manoli. Er sah sich wachsam um. Die Männer und Frauen um ihn herum wirkten angespannt. Nach wie vor galt ihre Aufmerksamkeit der anderen Seite. Zwei von ihnen verteilten lange Stäbe, deren Material wie Fiberglas aussah. Bald hatte nahezu jeder entweder einen Knüppel oder eine solche Stange.
    Da Gelam zeigte ein schiefes Grinsen. »Eins kann ich Ihnen versprechen, Manoli. Langweilig wird es Ihnen bei uns nicht werden. Ich hoffe, Sie können kämpfen.«
    »Kämpfen?« Wieso sollte der Despot seine Sammlung gefährden?
    Ein ohrenbetäubender Alarm schrillte über den Platz.
    »Legen Sie die an.« Da Gelam zog eine orangefarbene Armbinde aus der Tasche und gab sie Manoli. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Plötzlich passten Mimik, Gestik und Stimme zusammen und offenbarten einen hochrangigen Soldaten.
    Die Wandlung vom Speichel leckenden, despotischen Zooinsassen zum arkonidischen Offizier geschah derart abrupt, dass Manoli an seinen Sinnen zweifelte. Während er sich sammelte, band da Gelam ihm die Binde um.
    Der Nebel riss auf. Manoli starrte verständnislos auf den Wall hinter dem Graben auf der anderen Seite der Grenzlinie. Erste Schemen wurden sichtbar. Gebrüll brandete auf. »Was hat das zu bedeuten?«
    Ein Stein flog dicht an seinem Kopf vorbei. Erschrocken wich er zur Seite.
    Sandar da Endak tauchte neben ihm auf. Er hielt mindestens zehn Waffenstöcke mit beiden Armen umklammert, die wie eine seltsame Mischung aus Kunststoff und Holz aussahen. Wer unbewaffnet war, trat hastig zu ihm.
    Da Gelam nahm zwei der Waffen an sich. Er hielt Manoli einen der Stäbe hin. »Kämpfen Sie! Die Blauen dürfen unsere Stellungen um keinen Preis erobern!«
    Gut dreißig Männer und Frauen in abgerissener Kleidung rannten auf sie zu, angeführt von einem ausgezehrten Hünen, hinter dem lange weißblonde Haare herwehten. Er brüllte am lautesten. Im Gegensatz zu da Gelams Leuten waren die Angreifer kaum bekleidet. Manoli sah die entblößte Brust einer Frau.
    Ein weiterer Stein sauste, aus einer Schleuder katapultiert, heran.
    Schützend hob Manoli den Stab vor sein Gesicht. Der vermeintliche Stein schmetterte gegen den Kunststoff und zerbrach in winzige Erdklumpen. »Was ist das für ein Unsi...?«
    Da waren die Angreifer heran. Eine schlanke Frau mit einer Narbe an der Stirn hob den Stab und stieß ihn Manoli entgegen. Ein blaues Leuchten flammte auf, das die Spitze der Waffe einhüllte.
    Erschrocken sprang Manoli zurück. Knisternd sauste das Stabende vor seinem Brustkorb entlang. Es zog eine Spur aus Licht hinter sich her. Energetische Waffen? Wollte die Fremde ihn grillen wie ein Brathuhn? Ihre bernsteinfarbenen Augen zeigten Hass.
    Einen Augenblick schien sich die Bewegung der Arkonidin zu verlangsamen. Manoli nahm alles wie in Zeitlupe wahr. Die Geräusche klangen gedämpft. Er fühlte das Herz in seinem Körper, das panisch Blut und Adrenalin durch die Adern pumpte, schmeckte den Staub, den die Gefangenen vor ihm aufwirbelten, hörte die Kampfschreie, tief und verzerrt, dann riss er den eigenen Stock in die Höhe. Beide Waffen prallten aufeinander. Schmerz raste wie eine Stichflamme über seine

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