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Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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auf, während Ralv sich an die Wand presste. »Was ...«, setzte Hisab-Benkh an. Sein Blick drückte Verwirrung aus. »Was ist an diesem Ort geschehen?«
    Vor ihnen lag ein Feld aus Skeletten. Der bläuliche, glasiert wirkende Boden war mit Knochen übersät. Emkhar-Tuur trat weiter in den Raum hinein. »Wir müssen in einer ehemaligen Schaltzentrale oder etwas Vergleichbarem sein! Seht euch die Konsolen an!« Sie deutete auf mehrere Gebilde, die in der Mitte des Raums nebeneinander wie eine Insel aufragten. Damit konnten sie vielleicht Hologramme erzeugen. Es juckte sie in den Fingerspitzen, hinzugehen, um das auszuprobieren, aber die Skelette waren wichtiger.
    »Arkoniden!«, stieß Tisla-Lehergh aus. Sie präsentierte die Knochenhaufen mit ausgebreiteten Armen, als wären sie ein von ihr erschaffenes Kunstwerk. »Schaut hin! Da sind sie!«
    Emkhar-Tuur tat es und wusste sofort, woran die Schwester es erkannt hatte. Im Gegensatz zu den Gorrern besaßen Arkoniden eine Rippenplatte. Vor ihnen lagen gut zwanzig Tote. Männer, Frauen und Kinder, wenn sie sich nicht täuschte. Gerade die erwachsenen Arkoniden waren schwer zu unterscheiden.
    »Was hat sie umgebracht?« In Hisab-Benkhs Augen stand das Fieber nach Wissen. Er drehte sich langsam um die eigene Achse und sah sich um. »Sucht nach Spuren! Beschädigt nichts.«
    Emkhar-Tuur ließ sich das nicht zweimal sagen. Sie ging an das nächstliegende Skelett heran und spürte, wie sie Ralv mit sich riss. »Komm schon!«, zischte sie dem Gorrer zu. Was sollte seine Langsamkeit? Es galt, Geschichte zu erforschen! Sie beugte sich über einen Totenschädel und kniff die Augen zusammen. Er war sonderbar verformt, ein faustgroßes Stück fehlte auf der Rückseite. Die Ränder wirkten aufgeworfen, wie geschmolzen und in neuer Form getrocknet. Konnten das ...
    »Thermostrahler!«, rief Tisla-Lehergh. »Sie wurden aus nächster Nähe erschossen! Großartig, wie deutlich die Spuren sind! Die Aufwerfungen der Knochen sprechen für sich.«
    Die Schwestern sahen sich an und zischten aufgeregt. Hisab-Benkh beugte sich ebenfalls hinab. Er zog ein Scan-Gerät aus dem Gürtel, um das genaue Alter der Knochen zu analysieren. Ein roter Lichtstrahl flammte auf und tanzte über bleiches Gebein. Emkhar-Tuur spürte Ralvs Ziehen an der Sicherungsleine, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Der Fund war zu wichtig, um auf den Gorrer und seine Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Fasziniert beobachtete sie Hisab-Benkhs routinierte Handgriffe.
    »Ich denke auch, dass es Thermostrahler waren.« Mit einem schwerfälligen Schritt ging Hisab-Benkh zu den Überresten eines Kindes und hielt das Gerät auf dessen Brustplatte gerichtet, in der ein Loch prangte. Die Seiten der Einbuchtung waren wie die des Schädellochs verschmolzen und aufgeworfen. »Das war eine Hinrichtung. Wir können eine natürliche Katastrophe oder einen Unfall definitiv ausschließen.«
    Tisla-Leherghs Augen glänzten. »Es gab Kampfhandlungen! Einen Krieg!«
    Emkhar-Tuur stellte sich topsiderähnliche Wesen vor, die mit Thermowaffen im Anschlag den Raum stürmten und alle Arkoniden mit gezielten Schüssen auslöschten. Ob die Weichhäute geschrien hatten? Es musste ungemein spannend gewesen sein. Sie sah zu den Konsolen in der Raummitte. Gab es davon vielleicht eine Aufzeichnung, ein Zeitzeugnis, mit den unbestechlichen, neutralen Augen einer Optik festgehalten? Wenn ja, konnte sie diese sicher nicht einsehen, denn nach Jahrtausenden würde die Technik aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr funktionieren.
    »Ralv?«, fragte Hisab-Benkh in die Stille. »Was ist mit dir?«
    Emkhar-Tuur drehte sich zu ihrem störenden Anhang um. Sie legte den Kopf schief. Der Gorrer hockte am Boden, die Arme um die Knie geschlungen, und wippte vor und zurück. War das ein Ritual? Vielleicht betete er zu seinen Göttern. Es gab Verrückte in Kerh-Onf, die das auch taten. Sie missachteten den elften Satz der Sozialen Weisung und flüchteten sich in ein Wunschdenken an ein Jenseits.
    »Ist er wahnsinnig geworden?«, fragte Emkhar-Tuur. Irritiert legte sie den Kopf schief und sog Ralvs Schweißgeruch ein. Bisher hatte sie den Gorrer nicht beten gesehen. Hatte er nicht erzählt, er hätte sich von seiner Religion losgesagt? Vielleicht hätte sie besser zuhören sollen, als er seine Geschichte erzählte.
    Hisab-Benkh ging zu dem Zusammengekauerten und berührte seinen Oberarm. »Ralv? Sag doch was.«
    Der Gorrer hob den Kopf, in seinen Augen

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