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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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wie leer, wenn man vom überall zu findenden Treibgut der Sterne absah: Meteoriten, Stücke eines ehemaligen Mondes oder Planeten, Trümmerteile lange vergessener Schlachten, die sich von der Anziehungskraft des Systems gefangen nehmen ließen. Dort drohte kaum direkte Gefahr durch feindliche Einheiten.
    Das Terrain zwischen Tatlira-III und Tatlira-V war aber offenkundig bereits aus dieser Entfernung als gefährlich eingestuft worden, wie die rote Einfärbung bewies. Rayold bildete darin tatsächlich den Schwerpunkt wie ein brandiger, dunkler Fleck. Das Zentrum des Feindes.
    »Raumschiffe? Raumstationen?«
    Nevoods Fragen kamen kurz und präzise, und seine Leute verstanden sie perfekt. Die Besatzung der SHYDAR funktionierte wie eine gut gewartete Maschinerie. Novaal hatte das genau gewusst, er kannte alle Mitglieder seines Geschwaders. Es war ihm schwergefallen, die SHYDAR auszuwählen. Nevoods Können sprach allerdings dafür – so blieb ihm wenigstens die Ehre, hoffte Novaal. Das war mehr, als er für sich selbst beanspruchen durfte. Seine eigene Ehre wurde permanent zerrieben zwischen seinem Lehnsherrn und seinem Lebensstern.
    Ein weiteres Holo entstand. Es entrollte sich gewissermaßen wie eine altertümliche Schriftrolle. Und in jeder Zeile sahen sie ein Topsiderschiff, dahinter die Abmessungen und die vermutliche waffentechnische Ausstattung. Ein Warnhinweis verkündete, dass es sich lediglich um erste vorsichtige Vorabschätzungen und Hochrechnungen handelte. Die tatsächliche Zahl der topsidischen Einheiten konnte also noch höher liegen.
    Und schon zu diesem Zeitpunkt umfasste die Liste 50 Einträge.
    »Energie reduzieren!«, befahl Nevood. Er kommentierte die entsetzliche Erkenntnis nicht, dass sie offenbar direkt auf eine der stärksten Festungen des Despotats von Topsid gestoßen waren. Sein Befehl zeigte allerdings deutlich, wie ernst er diese Gefahr nahm.
    Die SHYDAR schlich dahin.
    »Spulen Sie vor!«, sagte Novaal. Er wollte seine Zeit nicht mit einer Panoramafahrt durch ein Sonnensystem vergeuden. »Ich will wissen, was geschehen ist.«
     
    Wieder zurück in der Zentrale der SHYDAR.
    Holografische Bedienelemente der Ortung und Steuerung leuchteten stärker, ein dumpfes Brummen lag in der Luft.
    Sie waren entdeckt worden! Nicht etwa von einem der Kriegsschiffe – 61 waren es mittlerweile, wie ein rascher Blick auf das sich weiterhin entrollende Verzeichnis ergab –, sondern von einer lausigen kleinen, automatischen Messstation, die offenbar nach bestimmten Kodesignalen gesucht und sie im Falle der SYHDAR natürlich nicht gefunden hatte.
    Im gleichen Moment, in dem die Station ihre Meldung weitergab, bemerkten es auch die Naats.
    »Kurswechsel, orthogonal aus der Ekliptik des Systems!«, donnerte Nevoods Stimme. »Volle Energie auf Schutzschirme und Antrieb!«
    »Vierzehn feindliche Einheiten mit Kurs auf uns. Eintreffen in zwanzig Sekunden«, erklang die unpersönliche arkonidische Stimme des Bordrechners. Sie wertete nicht, sie ließ keine Angst spüren. Sie benannte bloß und ließ die Mannschaft mit ihren persönlichen Hochrechnungen allein.
    »Knapp«, sagte der Triebwerksoffizier nüchtern.
    »Waffensysteme sind bereit«, meldete ein anderer Naat. Der Waffenmeister rechnete offenbar mit dem baldigen Einsatz.
    »Wir werden uns nicht dem Kampf stellen«, verkündete Nevood, während die SHYDAR bereits dem neuen Kurs folgte, fort aus diesem schwer belagerten System, das den sichernden Kräften überhaupt nicht zustand. »Sie sind es nicht wert und wir eine allzu leichte Beute für die anfliegenden Kaliber. Ich weiß, was Sie nun denken werden: Wir sind Naats! Wir können gewinnen! – Aber darum geht es nicht. Unsere Mission ist eindeutig. Wir müssen Aufzeichnungen für den Reekha erstellen, so detailliert wie möglich. Sie wissen, dass uns diese Mission das Letzte abverlangen kann. Aber wir werden die Ehre der Naats bewahren.«
    Novaal merkte, wie sich sein Muskelmagen verkrampfte. Nevood bewahrte Ruhe, Disziplin, Überblick. Was für ein hervorragender Offizier!
    »Bereit für Nottransition«, sagte der Triebwerksoffizier.
    »Gegner in Schussreichweite«, kam es von der Ortung.
    Nevood stand unbeweglich wie ein Klotz. Novaal sah ihm an, dass er sich gegen das Schicksal stemmte.
    So, wie wir es tun, wann immer wir die Wüste durchstreifen und eine Große Grube finden.
    »Wir werden noch nicht springen. Betrachten Sie die Messergebnisse beim Angriff.«
    Das Licht in der Zentrale zitterte,

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