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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Warnanzeigen schnellten aus der Tiefe der internen Borddiagnostik hoch.
    »Treffer im Schutzschirm. Belastung 23 Prozent.«
    Das waren Werte, wie sie von wenig entwickelten Völkern erwartet wurden.
    Die Schiffe holten auf, die Trefferquote stieg. Da die Schüsse unkoordiniert waren und weder zum selben Zeitpunkt noch an der gleichen Stelle saßen, stieg die Schirmbelastung nicht so schnell, wie die reine Frequenz suggerierte; die Energiespitzen ließen sich gut ausgleichen.
    »Bereit ...«, sagte Nevood, aber ein erschrockener Ausruf des Ortungsoffiziers übertönte die folgenden Worte, und dieser ging praktisch im gleichen Augenblick in einem ohrenbetäubenden Krachen unter: Mitten in die Flugbahn des Kreuzers war eine kleine topsidische Einheit transitiert. Mit über fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit raste die SHYDAR genau in das Schiff hinein, das sich ihr mit seiner Restgeschwindigkeit näherte. Es war, als träfe sie ein Geschoss. Im gleichen Moment, als die Schutzschirme sich dieser Wucht nicht mehr entziehen konnten und zusammenbrachen, explodierte das kleine Schiff.
    Novaal überlegte. Ein mit Sprengstoff vollgepacktes Robotschiff oder die Selbstmordmission eines topsidischen Piloten?
    Ein furchtbarer Schlag erfasste die SHYDAR, und nur die vorzügliche Sicherung der Zentrumskugel rettete die Naats vor dem sofortigen Tod. Die Triebwerksleistung sank auf zwanzig Prozent des Normwerts, die Energiemeiler lieferten keine Energie mehr. Schadensmeldungen blühten wie Unkraut in den Holodarstellungen, die zusehends dunkler und schwächer wurden.
    »Hyperfunk?«, bellte Nevood. Der Mann verlor in keiner Sekunde die Nerven.
    »Intakt.«
    »Senden Sie an Reekha Novaal das Logbuch und die Kameraberichte der Zentrale, maximale Intensität!«, befahl Nevood.
    Dann wurde das Bild weiß.
    Novaal stand wie erstarrt. Er sah die anderen Mitglieder der Zentralebesatzung. Ihnen ging es ebenso.
    Was dachten sie in diesem Moment? Ahnten sie, was sich in ihm abspielte? Sie durften es nicht erfahren, er war ihr Reekha.
    »Ehre Kommandant Nevood!«, sagte Novaal, seine Stimme fühlte sich rau an.
    »Ehre!«, tönte es zurück wie ein Donner in der Messerklamm.
    »Sie haben gesehen, was die ehrlosen Echsen den tapferen Kriegern der SHYDAR angetan haben.« Novaal holte tief Luft. Er bewegte sich auf einem Felssims über einem Sandstrudel. »Aber Nevood und seine Mannschaft haben sich ihre Ehre bewahrt. Sie haben gekämpft, als stünden sie einem Rudel Kristallkatzen gegenüber. Sie waren stark bis zum Ende.«
    Die anderen Naats starrten ihn an. Es fiel ihm schwer, die Blicke richtig zu deuten. Aber sie sagten nichts, und das war genug.
    »Gehen Sie alle wieder an Ihre Arbeit. Ich werde das Oberkommando informieren.« An Krineerk gewandt, sagte er: »Ich will während der nächsten Stunde nicht gestört werden. Von niemandem. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja, Reekha.«

5.
    In der Kuppel
     
    Emkhar-Tuur erstarrte.
    Das ist doch nicht möglich ...!
    Was da vor ihr stand und sich – nun langsam – näherte, war unmöglich.
    Ein Koloss in einem weißen Raumanzug unbekannter Herstellung. Der schlafende Gott ...!
    »Zurück, Methan!« Sie fauchte, spreizte die Beine, der Schwanz peitschte wild hin und her. Ihre Arme hielt sie vorausgestreckt und die Krallen gespreizt. Sie war keine Weichhaut, sie war eine Topsiderin!
    »Zurück!«, brüllte ihre Schwester, die sich an ihre Seite stellte.
    Der Riese hielt zwei Schritte vor ihr an. Verstand er, was sie sagten?
    »Chack-terr, io skono!«, sagte der Methan mit einer hellen, schrillen, so gar nicht zu dem riesigen Körper passenden Stimme. Er wedelte bedrohlich mit beiden Armen, die wie die Tentakel eines jener urweltlichen Kraken wirkten, die mitunter in den Tiefen der Ozeane Topsids gefangen wurden.
    Sie wich zurück. »Geh weg!«
    Eine Hand griff nach ihr – sechs Finger, bemerkte sie –, und sie wich aus. Die andere schnappte nach ihrem Arm.
    »Chack-terr, io skono!«, wiederholte der Methan.
    »Lass mich los!« Sie hämmerte mit der Faust auf seine Hand.
    Als Reaktion spürte sie, wie der Griff fester wurde.
    Tisla-Lehergh schnellte hoch, um dem unheimlichen Wesen den Helm zu zertrümmern, aber der andere Arm pflückte sie aus der Luft und warf sie zu Boden.
    »Na warte ...!«, zischte sie.
    Das Wesen hatte sich keinen Fußbreit voranbewegt. Es drückte auch nicht länger so fest zu.
    Es schien sie ... zu beobachten.
    Emkhar-Tuur senkte den Blick nicht. Der Methan – hatte diese

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