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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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verhandelte, war man selbst: dass man etwas übersah oder falsch formulierte. Er stellte sich vor, wie die Mehandor das Imperium bei der einen oder anderen Gelegenheit übervorteilt hatten – weil dessen Repräsentanten nicht in der Lage gewesen waren, präzise Abmachungen zu treffen, die exakt ihren Wünschen entsprachen. Den Mehandor konnte man keinen Vorwurf daraus machen, auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein, denn umgekehrt galt ja das Gleiche. Die Kunst des Handelns bestand darin, jede beteiligte Partei glauben zu machen, sie hätte davon am meisten profitiert.
    Sein zweiter Fehler war gewesen, seine Denkweise auf eine andere Kultur anzuwenden. Als Belinkhar den Siebten gefordert hatte – ein Siebtel seiner Besatzung auf sieben Jahre an das Gespinst zum Dienst zu binden –, war eine ganze Gemengelage angesprochen worden, die ihm den Blick auf das Wesentliche versperrt hatte. Er hatte an den Zehnten gedacht, der im Mittelalter von den Leibeigenen verlangt worden war und der im Zweifelsfall gnadenlos durchgesetzt wurde, ohne Rücksicht auf die Lebensumstände der armen Menschen zu nehmen.
    Er hatte an die Sklaverei gedacht, die auf der Erde ganz harmlos angefangen hatte als Indentur, ein freiwilliges Arbeitsverhältnis, bei dem sich »Indentured Servants« für mehrere Jahre verpflichteten, einem Herrn Dienst zu leisten. Während dieser Zeit waren ihre persönlichen Freiheitsrechte eingeschränkt, auch die Möglichkeit, Besitz zu erwerben. Leute, die kein Geld für die Überfahrt nach Nordamerika hatten, oder Kriminelle, die vor der Wahl standen, ins Gefängnis zu gehen oder sich zu verpflichten, wählten gern die Indentur. Auch die ersten Afrikaner, die nach Nordamerika gebracht wurden, kamen unter dem Eindruck, nach einigen Jahren der Dienstverpflichtung die Freiheit zu erhalten. Aber all das wandelte sich zum Nachteil dieser Indentured Servants, und die Geißel der Sklaverei entstand. Es dauerte lange, ehe Amerika zur Besinnung kam und diese schreckliche, menschenverachtende Institution wieder abschaffte, und es hatte noch länger gedauert, ihre Spuren aus den Bewusstseinen der Menschen zu tilgen.
    Ihm, der in den USA aufgewachsen war, wohnte ein innerer Drang inne, etwas Vergleichbares nie wieder zuzulassen. Und so hatte sein gesamtes Vorwissen über die Vergangenheit seiner eigenen Kultur ihn dazu verleitet, Belinkhars Forderungen als derart moralisch falsch zu bewerten, dass ihn diese Einschätzung legitimierte, das Abkommen brechen zu dürfen.
    Was für ein Fiasko war daraus entstanden! Von der TOSOMA war nur ein ausgeglühtes Wrack geblieben, versunken im Eis von Snowman. Ein Teil der Besatzung war tot – wie viele, wusste er nicht ...
    Es wurde höchste Zeit, dass er das Heft des Handelns wieder in die Hand bekam! Er hatte sich zu sehr treiben lassen, zu stark auf Ratschläge vertraut und mindestens einmal zu oft die Unvoreingenommenheit vermissen lassen, die er sich als Tugend anrechnete. Verdammt! Wenn ich schon keine besonders große Chance habe, werde ich sie wenigstens nutzen! Aufgeben kommt nicht infrage!
    Einen ersten Erfolg hatte er schließlich bereits dadurch erzielt, dass Thora und den anderen die Flucht gelungen war. Und er befand sich zwar in Gefangenschaft der Naats, hatte damit aber entschieden bessere Chancen als auf Snowman selbst. Lerne deine Feinde kennen – und wann geht das besser, als wenn man zwischen ihnen schläft?
    Es würde ihm irgendwie gelingen, das Ruder herumzureißen. Was er sich vorwerfen konnte, war lediglich seine Naivität. Zu glauben, er könne direkt zum Regenten vorstoßen. Natürlich hatten ihm weder Thora noch Crest abgeraten, die beiden hatten schließlich im Imperium noch ein paar Rechnungen zu begleichen.
    Hatte er sich benutzen lassen? Oder war er einfach zu ungestüm vorgeprescht? Doch andererseits: Welche Alternativen wären ihm geblieben? Sich auf der Erde einzuigeln und aufzurüsten, wohl wissend, dass jede beliebige galaktische raumfahrende Zivilisation ihm auf Jahrzehnte hinaus militärisch überlegen wäre? Vom Imperium erst gar nicht zu reden.
    Nein: Seine grundsätzliche Entscheidung war wohlüberlegt gewesen. Aber was sich daraus entwickelt hatte ...
    Er schüttelte den Kopf. Diese Gedanken brachten ihn bei den aktuellen Problemen nicht weiter, und diesen Problemen musste sein ganzes Interesse gelten. Für Gedankenspiele und Reflexionen war später noch Zeit.
    In den letzten Tagen war er ein Getriebener gewesen, der schnell hatte reagieren

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