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Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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wurden zum Soldaten ausgebildet?«
    Grek-487 gab einen zustimmenden Laut von sich. »Es war nicht schwierig. Wir waren alle sehr motiviert. Wir wollten die Stickstoffer besiegen und das Ringen beenden.«
    »Sie zogen also in den Krieg.« Plötzlich hatte Hisab-Benkh eine sehr präzise Vorstellung davon, wie es damals zugegangen sein musste: Die Flotten der Maahks schwärmten durch die Milchstraße, ebenso wie die der Arkoniden. Nichts und niemand konnte sich deren Konflikt entziehen – außer durch Flucht, wo immer sich die beiden Kriegsparteien blicken ließen.
    »Ich zog nicht in den Krieg, der Krieg zog mich dorthin, wo er mich brauchte. Mein erster Einsatz führte mich nach Laztra, eine Stickstofferwelt. Es war schwieriger als gedacht, mit den mörderischen Umweltbedingungen zurechtzukommen. Danach ging es nach Laafandri, wo wir eine Kolonie evakuieren mussten. Sie lag in einem System mit drei Stickstofferwelten. Danach ...«
    »Warten Sie!«, bat Hisab-Benkh. »Haben Sie viele Arkoniden getötet?«
    »Ich habe mehr Maahks gerettet und mehr Schlupfgeschwister sterben sehen«, antwortete Grek-487. »Ich bereue keines von beidem. Der Feind muss besiegt werden. Muss niedergezwungen werden. Vermittlung ist aussichtslos ...« Seine Stimme kippte über in einen Diskant, der für das topsidische Gehör kaum zu ertragen war.
    »Und wie kamen Sie schließlich hierher, nach Gorr?«
    Der Maahk erstarrte. Wahrscheinlich gingen ihm nun Erinnerungsbilder durch den Kopf an etwas, das für ihn erst wenige Tage, wahrscheinlich sogar bloß Stunden her war ... »Unser Einsatzschiff, das den Gouverneur von Gorr und seine Leibgarde ausschalten sollte, wurde abgeschossen. Ich ...«
    »Dieser widerwärtige Säuger!«, brüllte eine unverkennbare Stimme und unterbrach die Erzählung des Maahks. »Ich werde ihm seine schäbige rote Haut abziehen und ein Tischset daraus nähen!«
     
    Hisab-Benkh sprang ärgerlich auf. Nicht gerade jetzt!
    »Emkhar-Tuur? Was ist geschehen? Ist dein Haustier weggelaufen?«
    Emkhar-Tuur humpelte heran, gestützt von ihrer Schwester. »Haustier? Welches weichhäutige ...«
    »Er meint deinen kleinen Gorrer«, erläuterte Tisla-Lehergh, die offenbar begriffen hatte, was ihr Meister gerade tat.
    Emkhar-Tuur blickte verwirrt von einem zum anderen. Dann bestätigte sie zögernd. »Ja, das kleine Biest ist tatsächlich geflohen und hat mich niederge... Ich bin ausgerutscht, als ich es verfolgen wollte.« Wie zur Bestätigung rieb sie sich das linke Knie.
    »Kann ich Ihnen bei der Suche helfen?«, fragte Grek-487 überraschend.
    »Nein!«, antworteten Hisab-Benkh und Tisla-Lehergh wie aus einem Mund.
    »Ich bin gern bereit, bis zur Rückkehr meiner Kameraden ...«
    Nun begriff offenbar auch Emkhar-Tuur, denn sie sagte rasch: »Das ist nicht wichtig. Gorrer gibt's hier wie Tropfen im Meer. Ich war lediglich überrascht ... Er hat mir doch das Leben gerettet – und jetzt das.«
    »Enttäuschtes Vertrauen. Ich verstehe«, sagte Grek-487. »Nichts ist schlimmer für eine Kameradschaft.«
    »Lassen Sie uns nicht einem verschollenen Haustier nachtrauern!«, forderte Hisab-Benkh energisch. »Begeben wir uns lieber an Bord eines Schiffes und bringen Sie zu Ihren Kameraden. Es wird Ihnen bestimmt guttun, sich wieder ohne Schutzanzug bewegen zu können, was?«
    Der Topsider fühlte sich bei diesen Worten sehr schäbig. Der Methan hatte keine Heimat, keine Perspektive .... nichts. Und er ahnte nicht einmal etwas davon ...
    Enttäuschtes Vertrauen ... wird er das eines Tages auch von mir denken?

12.
    Novaal
     
    »Ja?« Ein streng blickender Ara nahm seinen Anruf entgegen.
    »Ich muss Sayoaard sprechen«, forderte Novaal.
    Das Holo verschwand, Novaal atmete tief durch.
    »Du wirst nicht sterben, mein Sohn«, sagt er und sieht auf den kleinen Körper hinab, der so zart und so zerbrechlich im Sand liegt. Viel zu zart und viel zu zerbrechlich, um ein Recht auf Leben zu haben, nicht einmal in den Kavernen der Großen Gruben, so lauten die Gesetze der Naats.
    Novaal weiß nicht, was in ihn gefahren ist. Er darf sein Kind nicht holen. Nicht seines. Niemals seines.
    Aber er hat es getan.
    Er ist erneut hinabgestiegen in die Große Grube von Koorla, wo sein Sohn geboren worden war, aus dem mythischen und doch so realen Schoß Naats. Novaal müsste längst wieder an den Schmiedefeuern von Lenaatnooral sein. Aber er kann nicht. Er hatte diesen Traum in der kalten Wüstennacht, als wieder einmal Feuer vom Himmel fiel. Seitdem weiß

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