Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
Vom Netzwerk:
Thantur-Lok in die Milchstraße war. Eine solche Doppelstation erschwerte die Arbeit der Lotsen und der Trosskoordination zwar nur geringfügig, bedeutete aber für die Besatzung des Weltraumbahnhofs einen erheblichen Mehraufwand und einen längeren Aufenthalt, um alle notwendigen Prozesse abzuwickeln.
    Theta und ihr Schützling bestiegen eine Privatfähre der Rudergängerin, die sie von der VAREK'ARK direkt zur GAT'GEMHOR bringen würde.
    Dort also residiert der Regent!, dachte Theta. Es war nicht ganz unerwartet. Eigentlich kamen nur zwei akzeptable Schiffe infrage, abgesehen von den beiden, auf denen die Hand des Regenten und die Rudergängerin das Sagen hatten.
    Der Arkonide, der sie begrüßte, wirkte distanziert und gelangweilt. Die attraktiven Frauen würdigte er kaum eines zweiten Blickes. Er werde dem Regenten melden, dass »die Bestellte« eingetroffen sei. Damit verschwand er wieder.
    Theta hatte alle Mühe, ihr Zittern zu verbergen, denn an die Innenseite der Oberschenkel trug sie je eines von zwei Teilen, aus denen sich mit einigen wenigen Handgriffen Imperators Gerechtigkeit würde zusammensetzen lassen. Sie hatte die Warenlieferung Hapirs überprüft, so gut es ging. Bis auf das Gewicht konnte sie sicher sein, dass die Waffe exakt dem Artefakt entsprach, das der Regent stets bei sich trug.
     
    Theta lauschte in die Dunkelheit.
    Gleichmäßige Atemzüge. Der warme Körper neben ihr unter dem dünnen Laken. Der Geruch nach einem Frühlingsmorgen und Feuer, ein brennendes Parfum, das mehr versprach, als er hatte halten können.
    Bis zu diesem Zeitpunkt war alles gut gegangen. Nur Yeta kam nahe genug an den Regenten, um den Tausch herbeizuführen, aber Yeta wäre davon völlig überfordert. Folglich hatte es nur eine Möglichkeit gegeben: Theta hatte ihr Double mit einem leichten Medikamentencocktail ausgeschaltet und selbst deren Rolle übernommen.
    Dann war alles beinahe zu leicht gewesen. Der Regent und »Yeta« hatten sich angeregt unterhalten und – es hatte nicht einmal halb so lange gedauert, wie Theta es schlimmstenfalls erwartet hatte – waren einander auch körperlich näher gekommen.
    Nun war es vollbracht. Der Regent lag in einem leichten Schlummer, als hätte er sich verausgabt. Er hatte sich als überraschend erfahrener und einfühlsamer Liebhaber erwiesen.
    Ja. Alles war gut. Sie wusste nicht, wie viel Zeit ihr blieb. Der nackte Mann neben ihr würde nicht lange so schlafen. Sie stufte ihn als Raubtier ein, dessen Sinne unentwegt gespannt waren, selbst in vollkommen sicheren Situationen – und auch im Schlaf. Ganz besonders, wenn eine ihm völlig Fremde neben ihm lag.
    Sie musste sich beeilen, durfte aber keineswegs hektisch werden. Sorgfalt war der Schlüssel.
    Sie glitt aus dem Bett, versuchte keine überflüssige Bewegung zu machen.
    Der Blick schweifte durch den Raum, in dem einige rhythmisch die Farbe wechselnde Holoflammen in kleinen Messingschalen, zwei Handspannen über Kopfhöhe, das einzige Licht spendeten.
    Sie prüfte rasch die offensichtlichen Orte und Gegenstände, an denen es Beobachtungs- und Aufzeichnungsgeräte geben konnte. Ihre eigenen Kameramodule hatte sie ausgeschaltet, ehe sie die Suite des Regenten betrat, da sie im aktiven Zustand zu leicht zu entdecken gewesen wären. Einen solchen Fehler wollte sie sich nicht leisten.
    Wie sie erwartet hatte, fand sie nichts. Der Regent schützte seine privatesten Bereiche ebenso wie sie und die meisten anderen. Es war logisch genug: Ehe jemand sein Schlafzimmer erreichte, gab es genügend Sensoren und Wachen. Was dort zwischen den Kissen und Laken geschah, ging niemanden mehr etwas an.
    Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass der Regent weiterhin in leichtem Schlummer lag, ging sie in die Hocke und durchsuchte die Kleidungsstücke: Wenn sie sich nicht irrte, hatte der Regent gleich hinter der Tür seine Waffen abgeschnallt und auf einen Beistelltisch gelegt.
    Ja, richtig, da lagen sie.
    Nun schnell zu dem Haufen Kleidung, in dem sie zuvor die beiden Einzelteile zu Boden hatte gleiten lassen, ohne dass es ein Geräusch verursachte. Leise und ohne Hektik nahm sie die beiden Bestandteile des gefälschten Nadlers und steckte sie zusammen. Sie rasteten ein.
    Sie erstarrte, lauschte und spähte nach dem Regenten, der noch immer schlief.
    Schlief er tatsächlich, oder stellte er sich nur schlafend? Sie kannte den Mann nicht, musste nur auf ihre Intuition vertrauen, und die sagte ihr ... nichts. Sei auf alles vorbereitet.
    Theta

Weitere Kostenlose Bücher