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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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sich zu dem Arkoniden nach unten. Was ist das für ein Arkonide? Was ist so besonders an ihm? Warum soll ich ihn töten? Er ist kein Soldat.
    Sie betrachtete den Mann genau, der blicklos zurückstarrte, als wäre er gar nicht mehr bei Bewusstsein. Was war mit diesem Mann geschehen?
    Es ist für Sie unerheblich, was oder wer er ist. Er ist ein Arkonide und muss sterben.
    Wieso erst jetzt? Und wieso werden wir auf die Jagd nach ihm geschickt, anstatt an der Großen Invasion teilzunehmen?
    Das Tarkanchar antwortete nicht.
    Du bist ein Lügner, ein Blender. Wir bedeuten dir nichts, dachte Ertore und griff in die Tasche, in der sie den Edelstein aufbewahrte. Das Tarkanchar leuchtete violett, es pulsierte in der Hand, als sie es hervorzog. Man hatte ihr gesagt, es solle ihr Bewusstsein aufzeichnen, damit ihre Erfahrungen niemals verloren gingen – eine große Ehre. Aber das Tarkanchar hatte bereits ein Bewusstsein gespeichert.
    Wie selbstverständlich hatte sie angenommen, es handele sich um einen vorgesetzten Offizier. Sie hatte nie gefragt, stets nur gehorcht.
    Merkwürdig ... Die Seiten im Buch ihrer Erinnerung flatterten, die Wörter verwirbelten. Woran hatte sie eben noch gedacht ...? Gehörst du zum Flottenkommando?, fragte sie.
    Sie stellen zu viele Fragen, kanzelte das Tarkanchar sie ab. Sie sind nichts als eine Soldatin, die lernen muss, wo ihr Platz ist. Sie haben zu gehorchen! Schießen Sie!
    Ertore hob den Strahler. Ja.
    Sie sah, wie die beiden, die den alten Arkoniden hielten, zitterten. War das ein Zeichen für Furcht oder Aggression oder etwas ganz anderes? Sie verstand die Körpersprache der Stickstoffer nicht.
    Dann schleuderte sie das Tarkanchar fort, fünf, sechs Meter. Die Gedankenstimme aus der Gemme wurde so leise, dass sie kaum mehr als eine leise, unverständliche Lautfolge hörte.
    Ertore zielte genau und schoss.
    Das Tarkanchar und seine Schreie zerschmolzen in der Hitze des Impulsstrahls. Die Last, die Ertore beinahe zerquetscht hätte, verschwand übergangslos.
    Sie richtete den Strahler erneut auf die Gruppe Gefangener.
    Sie war Herrin ihres Selbst. Dort stand der Feind.
    Aber war es nicht auch ein Feind gewesen, was sie gerade vernichtet hatte? Vielleicht war es an der Zeit, andere nach ihren Handlungen zu beurteilen. Dann würde der Krieg enden.
    Während sie mit dem Strahler die Gefangenen in Schach hielt, zog sie mit der freien Hand das eiförmige Gerät hervor und reichte es dem einzeln stehenden Arkoniden. »Hier. Gehen Sie! Wir werden Sie nicht aufhalten.«
     
    Als sie endlich wieder an Bord der HESKRHUR war, erwies sich Tambun als rücksichtsvoll genug, nicht mehr zu fragen als: »Wohin, Kommandantin?«
    Ertore brauchte nicht lange nachzudenken. »Sycos.« Ob Ossiath noch auf sie wartete?
    Hinter ihnen brannte der Planetoid und mit ihm die Überreste des Tarkanchars und alle Geheimnisse, die es wohl geborgen hatte. Fühlte sich Freiheit so an?

17.
    Der Schlaf des Regenten
    Der Tross des Regenten, unweit von Hamtar-7
     
    Es erwies sich als harte Arbeit, Ihin da Achran deren eigene Kandidatinnen auszureden und eine vollkommen Unbekannte durchzusetzen, ohne etwas von Thetas eigenen Plänen zu enthüllen – aber damit hatte Theta gerechnet. Sie kannte die alte Rudergängerin und hatte in den letzten Jahren genügend Zeit gehabt, ihre neuralgischen Punkte herauszufinden: Nach einem längeren Vorgeplänkel schuf die Andeutung, Sergh da Teffron erhielte insgeheim Informationen von einer bislang unbekannten Kurtisane eine gute Verhandlungsbasis für Theta.
    Als sie und die Rudergängerin schließlich übereingekommen waren, Nereda eine Chance zu geben, verspürte sie ein tiefes Gefühl der Befriedigung. Ihin da Achran würde die neue Kandidatin prüfen und die letztliche Entscheidung treffen. Der Gedanke, eine relativ unerfahrene Frau und keineswegs vollkommen ausgebildete Kurtisane zu schicken, hatte einen gewissen Reiz. Der Regent bediente sich Ihins Kurtisanen das eine oder andere Mal, aber normalerweise verlor er schnell das Interesse an ihnen. Seine jüngsten Aussagen ließen erstmals Spekulationen zu: Wie verhielte es sich, wenn die bisherigen Bettgenossinnen ihm zu professionell gewesen wären? In diesem Fall wäre Unerfahrenheit ein wunderbares Instrument, ihn zu verleiten, die nächste Kurtisane länger als nur für eine Nacht zu behalten ...
    Schwer wog der Umstand, dass Nereda sich in einem besonderen Verhältnis zu Theta – und damit auch zur Rudergängerin selbst –

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