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Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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auftreten, weil Gewicht und Masse und kinetische Energie keine Rolle mehr spielen. Könnte ich das bitte haben?«
    Nun war dieser Jugendtraum Wirklichkeit geworden. Der arkonidische Kampfanzug besaß ein kombiniertes Antigrav- und Pulsatortriebwerk, gesteuert über einen positronischen Computer, der früher als Flipper selbst zu wissen schien, was dieser als Nächstes beabsichtigte. Befehle wurden aus der Körpersprache des Trägers abgelesen oder verbal erteilt. Man konnte der Intuition freien Lauf lassen, ohne sich um technische Einzelheiten kümmern zu müssen. Man flog im wahrsten Sinn des Wortes unbeschwert .
    Die Piloten der Chengdu-Kampfjets steckten zwar auch in sogenannten Anti-g-Suits. Mit echter Antigravitation hatte das allerdings nichts zu tun. Vielmehr handelte es sich um flüssigkeitsgefüllte Ganzkörper-Kleidungsstücke, wie sie seit den Zehnerjahren Verwendung fanden, zuerst in den deutschen Eurofightern, aber auch in den Zivko-Edge-Propellermaschinen der populären Air-Race-Weltmeisterschaft. Damit wurden immerhin kurzfristige Spitzenbelastungen von knapp über zehn Gravos ertragbar.
    In der Tat gingen die chinesischen Piloten an ihr Limit beim Versuch, Flipper einzukreisen und zur Aufgabe zu zwingen. Aber obwohl sie ihre Maschinen wirklich gut beherrschten, hatten sie letztlich keine Chance. Er entwischte ihnen immer wieder im scheinbar allerletzten Moment, wenngleich er längst nicht die volle Kapazität seines Anzugs einsetzen musste. Auch den meisten auf ihn abgefeuerten Raketen wich er aus. Gelegentlich ließ er, des dramatischen Effekts wegen, eine Rakete an seinem Schutzschirm detonieren; wirkungslos, genauso wie die Salven der automatischen Bordkanonen.
    Er hätte noch ein Weilchen »Hasch mich, Dragon!« spielen können. Die Schirmenergie war erst zu einem Drittel verbraucht. Aber nach einigen Minuten, als Flipper sicher war, dass er die gesamte Rotte der Verfolger hinter sich hergezogen und ausreichend weit von der Guoliang-Schlucht weggelockt hatte, ließ er es genug sein. Er gab volle Beschleunigung und stieß im Sturzflug auf die Shanxi-Hochebene hinab.
    Das größte Lössplateau der Erde war für seine Zwecke ideal geeignet. Abseits der Großstadt Datong dominierte meilenweit monotones Hellbraun die wellige Landschaft, über die er im Abstand von wenigen Metern dahinraste. Dank der chamäleonartigen Fähigkeit des Anzugs, der seine Farbe perfekt an die Umgebung anpasste, verschwand Flipper völlig aus der normaloptischen Erfassung, und seine Radar- sowie Infrarotsignatur wurde durch die wieder aktivierte Abschirmung weitgehend unterdrückt. Zudem waren den Kampfjets im extrem bodennahen Bereich Grenzen gesetzt.
    Flipper folgte der Oberflächenkontur, nutzte das schluchtenreiche, von den vielen Erzabbaustätten zusätzlich zerklüftete, äußerst dünn besiedelte Gelände zu seinem Vorteil aus. Eine ihm nachgeschickte Rakete, vermutlich eine PL-11, manövrierte er problemlos aus, indem er sie zu einem für ihre Sensoren deutlich »heißeren« Transformatorhäuschen umlenkte. Aber allein der Versuch bewies, dass die chinesischen Jäger zumindest noch ungefähr seine Position kannten.
    Am Horizont ging ein heftiger Schauer nieder; es war Regenzeit. Flipper hielt auf die dunkelgraue Wasserwand zu. Nachdem er die Niederschlagszone erreicht hatte, musste er seine Geschwindigkeit reduzieren. Trotzdem kam ihm das Monsungewitter zupass.
    Seine Verfolger würden wesentlich weniger Freude damit haben ...
     
    Auch Clark Flipper frohlockte nicht lange, nachdem er durch großräumige Richtungswechsel die Jagdflugzeuge endgültig abgeschüttelt hatte. In mittlerer Flughöhe nahm er Kurs auf Tibet.
    Nun, da er sein Wort gehalten und seine Pflicht erfüllt hatte, wich das Triumphgefühl der Sorge. Flippers Herz wurde schwer. Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit war davon auszugehen, dass er trotz des arkonidischen Wunderanzugs zu spät kommen würde.
    Bereits kurz vor dem Start der STARDUST am 19. Juni, also vor elf Tagen, war Beth als vermisst gemeldet worden. Im Gipfelbereich des Annapuma-Massivs, in der Todeszone über 6000 Meter, die kaum weniger lebensfeindlich war als die Oberfläche des Mondes. Schon damals war der letzte Funkkontakt mit ihrer Bergsteigergruppe 36 Stunden zurückgelegen; nach menschlichem Ermessen musste sie längst tot sein.
    Selbstverständlich hatte Reg Bull recht: Es war vergebliche Liebesmüh, ja Irrsinn, Beth jetzt noch zu Hilfe eilen zu wollen. Niemand, der so hoch

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