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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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rammte sie dem Kerl mit aller Kraft, die in ihm steckte, in den fetten Hintern, mehrere Zentimeter tief.
    Das Schwein schrie auf, knallte mit dem Hinterkopf gegen eine Deckenstrebe, fiel wieder nach vorne, stieß mehrere umherstehende Blecheimer und andere Gebrauchsgegenstände um.
    Und er ließ Xiomara los.
    Chico packte das benommene Mädchen. Riss es mit sich. Hin zur Treppe. Doch dort gab es kein Entkommen. Drei Polizisten bildeten eine Front. Sie bedachten ihn mit zornigen Blicken. Einer von ihnen hielt einen schlaffen, blutenden Körper im Arm. Hinter ihnen standen Manos und Gioconda, die Arme weit ausgestreckt und gegen die Wand gepresst. Beide bluteten sie.
    Jener Mann, den Chico als »Jefe« identifizierte, stand unmittelbar neben seinen Freunden und lachte böse.
    Er musste woanders hin. Musste denselben Fluchtweg wie eben nehmen. Diesen Weg, von dem er nicht wusste, wo er sich eigentlich befand und wo er hinführte. Chico dachte ans Weglaufen. An die Freiheit. An den Ort jenseits dieser Kellermauern.
    Und fiel zu Boden, völlig erschöpft. Viel zu müde, um auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können. Der Weg in die Sicherheit war unauffindbar geworden für ihn.
    Er schloss die Augen und ließ geschehen, dass man ihn hochzerrte, ihm die Rippen brach, ihn in die Bewusstlosigkeit prügelte.
     
    Er erwachte in einer dunklen Zelle. Es dauerte eine Weile, bis sich Chico zu bewegen wagte. Rings um ihn waren andere Menschen. Erwachsene.
    Er setzte sich vorsichtig auf, atmete tief ein – und konnte dem Würgereflex kaum widerstehen. Dieser Raum war schmutziger als alles, was Chico jemals kennengelernt hatte. Nun, da sich seine Augen allmählich an das Zwielicht gewöhnten, sah er fingerlange Kakerlaken, die aus Bodenritzen hervorquollen; von einer zerbrochenen Toilettenschüssel tropfte trübes Wasser, an den Wänden klebte Kot.
    Er fühlte eine Berührung. Chico zuckte zurück.
    »Keine Angst«, hörte er eine raue Stimme. »Ich wollte bloß den Verband ansehen.«
    Verband? Woher stammten all die Schmerzen? Warum fühlte sich sein Gesicht so geschwollen an?
    Es dauerte eine Weile, bis die Erinnerung zurückkehrte. Doch dann kam sie mit einer Wucht, der Chico nichts entgegenzusetzen hatte.
    Er begann zu schreien, und als der Schmerz zwischen seinen Rippen ihn daran erinnerte, wie weh ihm alles tat, weinte er, und als keine Tränen mehr kommen wollten, blieb er still und dachte daran, was ihm zugestoßen war.
    »Du musst dich zusammenreißen, Kleiner«, sagte derselbe Mann wie zuvor. »Je rascher du dich beruhigst, desto besser kann sich dein Körper erholen.«
    Er war alt, bärtig und hässlich, sein Gebiss lückenhaft, und er wirkte nicht sonderlich vertrauenswürdig. Doch hatte Chico eine Wahl? Rings um ihn saßen Frauen und Männer, die sein Geschrei kaum interessiert hatte. Sie stierten in die Dunkelheit, wechselten ab und zu ein paar Worte und ließen dann wieder ihre Köpfe hängen.
    »Wo bin ich?«, fragte Chico mit heiserer Stimme.
    »Im carcél des Barrio El Boer. Man hat dich vor etwa einem Tag eingeliefert. Dio – du bist ja noch ein Kind! Wie können sie dich bloß hier einsperren, noch dazu mit all den Verletzungen ...«
    »Wo ist Manos? Wo sind meine anderen Freunde?«
    »Du wurdest allein hierher gebracht, Kleiner. Tut mir leid.« Der Alte tastete erneut über Chicos Oberkörper. Er löste ein schmutziges Stück Tuch, tunkte es in eine nicht minder schmutzige Schale Wasser und wischte ihm damit übers Gesicht. Mit einem Achselzucken sagte er: »Mehr kann ich nicht für dich tun.«
    »Wer ... wer bist du?«
    »José. Doch Namen spielen hier unten keine Rolle.«
    »Danke, dass du mir geholfen hast!«
    »Bilde dir bloß nichts drauf ein«, brummelte der Alte. »Irgendwer musste es tun.« José warf einen bitterbösen Blick nach rechts. »Geh bloß nicht hin in diese Ecke. Dort sitzen die Kinderschänder. Sie tun dir sonst Dinge an, die ...« Er brach ab.
    »Ja«, murmelte Chico, ohne richtig zu wissen, was der Alte sagen wollte. Doch er ahnte es; er hatte mit einem Mal Xiomara vor Augen, sie und den Polizisten.
    »Weißt du, warum du hier bist?«, fragte José.
    »Wir sind in ein Haus eingebrochen. Bullen haben uns erwischt. Und dann ist alles durcheinandergegangen. Sie haben uns geschlagen. Da war Blut. Und ein Schuss ...«
    »Ein Schuss? Hast du ihn abgegeben? Oder einer deiner Freunde?«
    »Wir hatten keine Schusswaffen. Bloß Messer.«
    »Waren deine Begleiter älter als du?«
    »Ein

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