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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Freunden?«
    »Was soll mit ihnen sein? Die eine Schlampe ist tot, die andere in einer Jugendanstalt. So wie auch deine Freunde. Allerdings ...«
    »Ja?«
    »Wenn du tust, was ich dir sage, sorge ich dafür, dass sie rasch wieder freikommen.« Er zog ein zerknäultes Blatt Papier aus der Brusttasche seines Hemds. »Da gibt es eine gewisse Carlita Esteban. Eine Hure aus eurem Barrio. Sie würde sich bereit erklären, die Haftung für euch zu übernehmen. Für ein paar Pesos selbstverständlich, die ihr für sie abarbeiten müsst.«
    »Wir wären alle wieder frei?«
    »Ja. Alle.«
    »Kann ich meine Freunde sehen?«
    »Hörst du nicht, was ich dir sage?« Die Finger neben ihm wurden zur Faust. »Sie sitzen, weit weg von hier. Wie soll ich sie mir nichts, dir nichts herbeikarren, damit du dich bei ihnen ausheulen kannst?«
    »Aber ...«
    »Du hast die Wahl, Chico: Entweder du bist mit meinem Vorschlag einverstanden. Dann kannst du bereits übermorgen wieder im Dreck deines heimatlichen Abfallhaufens wühlen und nach Nahrung suchen. Gemeinsam mit Manos und Gioconda und wie sie alle heißen. Oder aber – ach, ich vergaß: Es gibt kein Oder! Die Alternative wäre, dass ich dich windelweich prügle, Tag für Tag, und dich nachts in jenes Loch zurückschaffe, in dem du aufgewacht bist. Hin zu all den Dealern, Mördern und Vergewaltigern.«
    Chico verstand. Es war alles ganz einfach. Er musste lügen, um etwas zu erreichen. So war es immer gewesen.
    »Ich mach's«, sagte er.
    »Na also.« Die Faust verschwand aus Chicos Gesichtsfeld. »Ich wusste doch, dass wir gute Freunde werden würden. Und damit du dich daran erinnerst, wie wichtig Freundschaft ist, wird man dich für eine Weile zurück ins Loch bringen. Du wirst dich nach mir sehnen, das verspreche ich dir.«
    Chico leistete keinen Widerstand, als man ihn hochzerrte und den langen, engen Gang zurückbrachte in die Dunkelheit. Er wollte weinen, doch da waren keine Tränen mehr. Einzig die Aussicht, seinen Freunden helfen und irgendwann wieder in Freiheit sein zu können, hielt ihn aufrecht.
     
    Er tat, wie es ihm befohlen wurde. Es war ein unheimlicher Vorgang. Ihm gegenüber befand sich eine winzige Kamera auf einem Stiel. Ein flackernder Bildschirm zeigte jene Frau, die ihn befragte, am anderen Ende der Leitung. Sie hatte kleine, müde Augen und bemühte sich, konzentriert zu wirken.
    Warum war sie nicht hier? Warum befragte sie ihn über eine Inet-Verbindung?
    Der Jefe hatte Chico gut vorbereitet. Er wusste ganz genau, was er der Frau antworten musste. Es gelang ihm sogar, einige Tränen hervorzudrücken, um seine Geschichte glaubwürdiger erscheinen zu lassen.
    »Das hört sich alles recht gut an, Chico«, sagte sie eben. »Wie es aussieht, sind die Einsatzkräfte im Rahmen ihrer gesetzlich gedeckten Möglichkeiten geblieben. Ich werde dies in meinem Bericht vermerken.« Sie unterdrückte ein Gähnen. »Ich habe bloß noch eine Frage, die nicht in direktem Zusammenhang mit dem Tod deiner Freundin Xiomara steht.«
    »Ja?« Chico verstand nicht alles, was die Frau daherfaselte. Sie verwendete Worte, die er nicht kannte.
    »Im Polizeibericht steht, dass du aus dem Blickfeld der Beamten verschwunden wärst, um dann irgendwann wieder aufzutauchen.«
    »J... ja.«
    »Wie konntest du verschwinden? Der Keller war nicht sonderlich groß.«
    »Ich habe mich gut versteckt. Unter einem Tisch.« Chico konnte das Zittern in seiner Stimme kaum unterdrücken. Bislang war ihm das Lügen leichtgefallen. Was er erzählte, war ein Märchen, das ihm erlauben würde, bald wieder seine Freunde sehen zu dürfen. Doch dieses Verschwinden und die Rückkehr in den Keller – das war unheimlich gewesen. Er konnte es sich bis heute nicht erklären und wollte gar nicht wissen, wie es geschehen war.
    »Ein Beamter hat dich bis unter den Tisch verfolgt. Seiner Aussage nach warst du auf einmal weg. Er sprach von ... hm ... einem Funkeln, als ob Staub hochgewirbelt und im Mondlicht geglitzert hätte.«
    »Mit Verlaub, Frau Kollegin«, mischte sich erstmals der Rechtsanwalt ein, der bislang ruhig neben Chico gesessen hatte. Ein hagerer Mann, uralt, mindestens schon 50, dem eine altertümliche Brille schief auf der Nase saß. »Was hat diese Frage mit den Vorwürfen gegen die hiesigen Polizeikräfte zu tun?«
    »Das wissen Sie ganz genau, Herr Kollege. « Die Frau wirkte mit einem Mal munter. »Ich möchte die Aussagen des jugendlichen und sehr leicht zu beeinflussenden Zeugen auf ihre Plausibilität

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