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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wenig.«
    »Ich versteh's nicht ... Du solltest im Jugendgefängnis draußen in Acahualinca sein. Warum haben sie dich bloß hierher gebracht?«
    Metall klirrte gegen Metall. Eine schwere Tür öffnete sich ächzend, ein breiter Lichtstrahl fiel über wenige Stufen auf sie herab. Ringsum wurde gestöhnt, Menschen und Kakerlaken zogen sich eilig weiter in die Dunkelheit zurück.
    Ein Mann stellte sich breitbeinig hin. Er rief: »Der Junge! Er kommt mit mir!«
    »Geh!«, flüsterte José und fügte hastig hinzu: »Widersprich dem Fetten ja nicht! Widersprich keinem der Bullen. Was auch immer sie dir sagen: Gib ihnen recht. Selbst wenn sie dir vorwerfen, einen Mord begangen zu haben. Vertrau mir ...«
    »Wird's bald?«
    Chico kam wackelig auf die Beine. Er nahm das feuchte Tuch an sich, presste es gegen seinen brummenden Kopf und wankte die Stufen hoch. Der Polizist grinste ihn schief an. »Da ist er ja, unser Ehrengast! Schön, dass du wieder unter den Lebenden bist. – Tut dir noch was weh?«
    »J... ja.«
    »Wohl, weil du gestolpert bist.«
    »Ja.«
    »Denn kein Polizist hat dich geschlagen. Stimmt's?« Der Bulle beugte sich weit zu ihm herab. Er stank nach Zwiebeln.
    »Nein.«
    »Sehr gut, sehr gut.«
    Er stieß ihn zwischen die Schulterblätter, Chico taumelte vorwärts. Seine Rippen schmerzten einmal mehr.
    Es ging einen miefigen, kaum beleuchteten Gang entlang. Alles hier beengte ihn und verstärkte seine Ängste. Wenn er doch bloß wüsste, was vor sich ging ...
    Sie betraten ein kleines Zimmer. Es war kahl und stickig. Da waren ein Tisch und zwei wackelige Stühle, eine Leuchte. In den hinteren Ecken des Raumes stand Wasser.
    Ein feister Polizist wartete auf Chico. Es war der Jefe. Der Anführer jenes Trupps, der sie erwischt hatte. Der Dicke musterte ihn ausdruckslos. »Setz dich!«, befahl er.
    Chico gehorchte. Das Licht blendete ihn, er konnte kaum etwas sehen.
    »Da. Wasser. Sauberes Wasser.«
    Der Junge nahm einen Schluck. Er würde alles tun, was der Bulle sagte. So, wie es José ihm empfohlen hatte.
    »Du und deine Freunde, ihr steckt ganz schön in der Scheiße, Kleiner.«
    »Wo sind Manos und ...«
    »Habe ich dir erlaubt, Fragen zu stellen?«
    Ein Klaps traf ihn am Hinterkopf. Er war ohne sonderliche Wucht geführt. Eine Warnung. Womöglich die letzte.
    »Ihr wurdet im Haus eines ganz besonderen Wohltäters der Stadt aufgegriffen.« Der Dicke räusperte sich. »Du bist wahrscheinlich zu jung, um zu verstehen, was da vor sich ging. Ich werd's dir trotzdem erzählen. Vielleicht verstehst du dann, wie tief du in der Scheiße drinsteckst.« Er lachte freudlos. »Wir hatten den Tipp bekommen, dass Mitglieder der Mara Salvatrucha den Einbruch wagen würden.« Der Jefe umrundete den Tisch, immer wieder. »Wie wir mittlerweile von einem deiner Freunde wissen, Manos, wurdet ihr vorgeschickt. Die Leute der Mara sind nicht dumm. Sie passen sich an unsere Methoden an. Sie wussten, dass wir etwas planten.«
    Der Dicke schwieg.
    Erwartete er, dass Chico etwas sagte? – Nein; er würde sich an Josés Ratschlag halten.
    Nach einer Weile setzte der Jefe fort. Er klang fast ein wenig enttäuscht. »Eigentlich wäre diese Angelegenheit längst erledigt und ihr in irgendeine Anstalt abgeschoben, wenn sich nicht unglückseligerweise ein Schuss aus der Waffe eines Kollegen gelöst hätte. Es gab einen Unfall.«
    »Unfall?« Chico wollte aufspringen; der Dicke drückte ihm eine Hand fest auf die Schulter.
    »Die kleine Nutte hat einem meiner Leute das Gesicht zerkratzt. Daraufhin löste sich der Schuss. Unglückseligerweise, wie ich sagte.«
    Chico verstand nicht. Alles war so verwirrend. Er wollte bloß weg. Raus aus diesem schrecklichen Raum, zurück ins Freie. Er meinte, keine Luft mehr zu bekommen ...
    Eine Hand, fast so groß wie sein Kopf, stützte sich neben ihm auf dem Tisch ab. Der Mittelfinger war gelb vom Nikotin, der Daumen dunkelblau vom Corazon. »Ich bekomme unangenehme Fragen gestellt. Irgendwelche Schnösel aus der Zentralverwaltung möchten wissen, wie es so weit kommen konnte. Also bin ich gezwungen, eine Erklärung zu liefern. Du wirst eine Erklärung liefern. Du wirst sagen, was vor sich gegangen ist. Dass deine Freundin durchdrehte, weil sie vollgestopft mit giftigem Zeugs war. Du wirst eine kleine Geschichte erzählen, mit Details, die ich dir Wort für Wort vorbete. Das alles im Beisein eines Rechtsanwalts, mit den Augen auf eine Inet-Kamera gerichtet. Verstanden?«
    »Was ist mit meinen

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