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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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und Akten eingesehen habe, für die ich keine Autorisation besitze. Genügt das fürs Erste?«
    »Julie ... Sie haben ... aber ...«
    »Wollen Sie wissen, was ich herausgefunden habe?«
    »Ja!«
    »Ihr Kamerad Sanders ... er ist vermisst.«
    »Was? Wie das?«
    »Das weiß niemand. Am Abend nach Ihrer Verwundung war er noch in der Joint Security Station, am nächsten Morgen war er verschwunden. Er muss sich davongemacht haben.«
    »Das würde Sanders niemals tun! Er hatte viel zu viel Schiss, um nur einen Schritt nach draußen zu gehen, den man ihm nicht befohlen hat!«
    »Ich kann Ihnen nur sagen, was ich in den Armee-Akten gefunden habe. Wollen Sie mehr hören?«
    »Ja, bitte!«
    »Das Kind lebt. Dank Ihres mutigen Eingreifens. Es wurde in ein Feldhospital der Army gebracht.«
    »Was ist mit Ivanhoe?«
    »Corporal Iwanowitsch Goratschin lebt.«
    »Er lebt! Wo ist er? Was macht er?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber es muss doch in den Akten ...«
    Sie unterbrach ihn. »Clifford, glauben Sie mir. Ihrem Freund geht es gut. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.« Ihre Augen schimmerten feucht. »Leben Sie wohl!«
    »Julie! Gehen Sie nicht weg, bitte!«
    »Nein. Ich muss weg von Ihnen, Clifford.« Tränen rannen über ihre Wangen. Sie zitterte. »Sie haben tatsächlich zwei Gesichter – auch in Ihrem Innern. Eines zieht mich mit einer Macht an, die nicht von dieser Welt ist. Das andere ... das andere macht mir Angst!«
    Sie schlüpfte durch den Eingang in das Krankenhaus. Monterny sah ihr nach, bis sich die Tür eines Lifts hinter ihr schloss und sie davontrug.

6.
    11. Juli 2036
     
    Clifford Monterny schwebte eine Handbreit über dem Boden in den Raum, in dem Crest da Zoltral gefangen gehalten wurde.
    Der Arkonide saß im Schneidersitz auf dem Bett, das nahezu den einzigen Einrichtungsgegenstand darstellte, und las in einem Buch. Als er hörte, wie sich die Tür öffnete, blickte er auf – und das Buch entglitt seinen Fingern.
    »Monterny!«, rief er. »Sie haben einen Kampfanzug! Woher ...?«
    »Sie sollten uns Barbaren niemals unterschätzen, Crest.«
    Monterny warf einen Blick auf den Umschlag des Buchs. Es war eine Geschichte des Amerikanischen Bürgerkriegs. Was mochte der Arkonide wohl mit dem anfangen, was er las? Es war schwer zu sagen. Crest verbrachte beinahe seine gesamte Zeit damit zu lesen. Seine Konzentration schien ebenso unerschöpflich wie sein Lesehunger. Der Arkonide benötigte meist nur eine Stunde für ein Buch. Und er war nicht wählerisch: Es schien kein Thema zu geben, das Crest nicht interessiert hätte. Im Gegensatz zu den Soldaten, die in Fort Sunrise stationiert waren. Die Bücherei der Kaserne war verwaist, die Bücher, die der Arkonide anforderte, staubten, wenn man sie aufschlug.
    »Ich unterschätze Sie keinen Augenblick lang, Monterny!«, sagte Crest ungewöhnlich laut. Es musste ein Versuch sein, seine Fassungslosigkeit zu überspielen. »Woher haben Sie den arkonidischen Anzug?«
    »Woher wohl?« Monterny ließ den Anzug auf der Stelle schweben. Er arbeitete lautlos. Nicht einmal ein leises Surren war zu hören. »Meine Leute haben selbstverständlich das Areal um Dr. Haggards Klinik in Äthiopien abgesucht. Sie und Manoli mussten ein Transportmittel besessen haben, um von der Gobi nach Bangalore und von dort nach Afrika zu gelangen. Ein irdisches Flugzeug schied aus. Es wäre uns nicht entgangen. Also musste es sich um ein arkonidisches Gerät handeln. Und es war klar, dass Sie es versteckt haben mussten.«
    »Das Land ist weit in Äthiopien«, wandte Crest ein.
    »Nicht weit genug, fürchte ich, um meiner Entschlossenheit zu widerstehen.«
    Monterny schwieg, ließ seinen Auftritt auf Crest einwirken. Der Mutant verzichtete bewusst darauf, seine Suggestionsgabe einzusetzen. Er wollte nicht, dass der Arkonide ihm wohlgesinnt war. Noch nicht. Erst galt es seinen Zorn zu entfachen, damit es Tatjana Michalowna leichter fiel, Crests Gedanken zu lesen. Die Telepathin war im Raum nebenan, verfolgte das Geschehen über die Überwachungskameras, die jede Sekunde von Crests Sein aus einem Dutzend verschiedener Blickwinkel aufzeichneten.
    Tatjana Michalowna war es auch gewesen, die mit ihrer Gabe Eric Manoli das Versteck der arkonidischen Kampfanzüge entrissen hatte. Aber das konnte der Arkonide nicht ahnen.
    »Ich darf Ihrem Volk meine Bewunderung aussprechen«, sagte Monterny. »Dieser Anzug ist ein wahres Wunderwerk!«
    Crest holte scharf Atem. »Ersparen Sie mir Ihre heuchlerischen

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