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Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Bodendistanzmesser.
    Einem leuchtenden Organismus aus der Tiefsee ähnlich schaukelte sie abwärts. Wieder rief sie die Namen der beiden Frauen. Die Silhouette des Aufklärers leuchtete grell auf und verschwand danach aus ihrem Blickfeld. Von dem zweiten Aufklärer fehlte jede Spur und jede Reaktion.
    »Ich brauche Daten!«, forderte sie die Positronik des schweren Kampfanzugs auf. »Höhe, Geschwindigkeit, Temperatur ...«
    »Zu Diensten, Kommandantin! Der Abstand zur Oberfläche beträgt zwei Kilometer«, meldete die Automatenstimme. »Jetzt einen Kilometer!«
    Ich stürze ab!
    »Eins Komma acht Kilometer! Der tatsächliche Abstand ist nicht zu ermitteln. Es gibt Probleme mit den Tastern. Die Reflexion der Taststrahlen durch die atmosphärischen Gasschwaden ist zu hoch.«
    »Wie schnell sinke ich?«
    »Ich ermittle einen ungefähren Wert von aktuell zwanzig Metern pro Sekunde. Er leitet sich aus der Schubkraft der Bremsdüsen sowie der Zugkraft ab, die auf die Fallschirmseile einwirkt.«
    Das waren 72 Kilometer pro Stunde, viel zu viel, um mit dem Pneumosessel eines Aufklärers weich zu landen.
    »Stärker abbremsen«, sagte sie. Ihre Stimme hörte sich rau an. In ihrem Hals saß ein Kloß.
    »Die Bremsleistung wird vom stark ansteigenden Luftdruck kompensiert, Kommandantin. Ich rate davon ab.«
    Thora kannte den Mittelwert auf der Oberfläche. Er lag bei 92 bar, das entsprach einem Wasserdruck in 910 Metern Meerestiefe.
    »Du musst dir keine Sorgen machen, Kommandantin«, fuhr die Positronik fort. »Kurz vor dem Bodenkontakt gibt der Sessel den Anzug frei. Dieser steigt mithilfe des Pulsatortriebwerks zehn, zwanzig Meter nach oben und leitet eine weiche Landung ein.«
    »Vorausgesetzt, die Automatik funktioniert richtig. Was ist mit Tamika? Ich bekomme noch immer keinen Kontakt zu ihr.«
    »Ihre Position ist unbekannt, ebenfalls die von Quiniu Soptor und ihrem Fahrzeug.«
    In der Dunkelheit glomm ein intensivrotes Feuer auf. Der grelle Schein einer Explosion folgte. Augenblicke später rollte der Donner heran, eine Orgie aus Lärm, der die Luftmassen zum Schwingen brachte und den Pneumosessel herumwirbelte. Korrekturdüsen steuerten gegen. Für wenige Augenblicke sah die Arkonidin die gefalteten Strukturen der Felsmassive unter sich, ehe sich erneut Dunkelheit über die Szenerie senkte.
    Die Absturzstelle liegt in der Richtung, in die die Faltenwürfe weisen , prägte Thora sich ein. Laut diktierte sie: »Thora da Zoltral an Logbuch! Lande in feindlichem Gebiet. Gefangennahme nicht ausgeschlossen. Versuche Kontakt zur Kopilotin und dem zweiten Aufklärer herzustellen.«
    Die Sicherheitsbügel sprangen auf. Der Sessel versetzte ihr einen leichten Schubs, der sie nach vorn warf. Gleichzeitig fing der Rückentornister an, gleichmäßig zu vibrieren. Das Triebwerk setzte ein und schob den Kampfanzug sowohl vorwärts als auch aufwärts. Die Außenmikrofone übertrugen den dumpfen Schlag, mit dem der Pneumosessel die Venusoberfläche berührte. Zwischen den Gasschwaden entdeckte Thora die winzigen Positionslichter, die mehrmals auf und ab hüpften, ehe sie endgültig verschwanden.
    »Kommandantin, ich bereite die Landung vor«, meldete die Positronik.
    Inzwischen hatte das System die Geschwindigkeit auf knapp zwei Meter pro Sekunde reduziert. Thora zählte die Augenblicke, bis im Lichtkegel des Helmscheinwerfers feucht glänzender Felsboden auftauchte. Der Anzug richtete sich auf, und die Stiefel berührten den Untergrund. Die Arkonidin wippte in den Knien, um den letzten Schwung abzufedern, machte gleichzeitig zwei, drei, vier Schritte nach vorn und stand dann still.
    »Das System ist sicher gelandet«, meldete die Positronik. »Es schaltet automatisch in den strengsten Sparmodus, um so lange wie möglich ein Überleben zu gewährleisten.«
    Thora wusste gut, was das bedeutete. Der Antigrav blieb abgeschaltet. Sie musste zu Fuß gehen.
    92 bar lasteten übergangslos auf dem Anzug. Der Automat erhöhte laufend den Innendruck, sonst wäre Thora jetzt schon von dem Druck außerhalb zerquetscht worden. Reglos wie ein Felsblock stand sie da und hoffte, dass sie bald aus diesem Albtraum erwachen würde.
    »Tamika?«, fragte sie erneut. »Melden Sie sich!«
    Es blieb still. Ein elektrostatisches Knistern war alles, was sie hörte.
    Im Licht des Helmscheinwerfers suchte Thora die nähere Umgebung ab. Die Sicht reichte keine fünf Meter weit. Jede Art von Taststrahl wurde reflektiert, und es kam nichts im Orter an. Der

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