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Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Meter.
    »Es ist möglich, dass du das Bewusstsein verlierst, Kommandantin. Ich werde in deinem Sinn handeln.«
    Thora da Zoltral sah die Nebelbänke aufwärts rasen. Gleichzeitig zerrte der Sog auch am Anzug und beschleunigte ihn in zwei Sekunden von null auf hundert.
    Und stand plötzlich still. Eine Seitwärtsbewegung setzte ein, die den Anzug wie an einer Schnur zur Mitte des Trichters bugsierte. Dort hing sie schwere- und bewegungslos, während um sie im Abstand von höchstens hundert Metern die Venusatmosphäre dahinraste.
    »Tamika? Quiniu?«
    Ihre Hoffnung, die veränderten Wetterbedingungen würden einen Funkverkehr möglich machen, erfüllte sich nicht.
    Wie zum Hohn sackte der Kampfanzug durch, fiel dann wie ein Stein in die Tiefe. Das Pulsatortriebwerk setzte ein und erzeugte Gegenschub. Es trieb Thora aus dem Zentrum des Auges bis halb zum Rand. Dort hielten sich die entgegengesetzten Bewegungen die Waage. Sanft schaukelte die Arkonidin dem Boden entgegen.
    »Der Sog des Wirbels lässt nach«, meldete die Positronik.
    Es sollte wohl so viel heißen wie »Fluchtversuch gescheitert«.
    Thora setzte auf. Die Arkonidin drehte sich im Kreis und hielt Ausschau. Der Sog ließ nach, der Trichter verlor seine kreisrunde Form. Er streckte sich zu einem Schlauch und eröffnete zum ersten Mal einen Blick bis zum Horizont des Planeten. Dieser wölbte sich nach oben statt nach unten. Durch die dichte Atmosphäre und den hohen Luftdruck verzerrte sich die Perspektive für das arkonidische Auge. Fasziniert betrachtete Thora das Phänomen.
    Der Schlauch füllte sich von allen Seiten mit Gasschwaden. Sturm kam auf.
    Die Positronik checkte den Schirmfeldgenerator und das Triebwerk. Der Luftdruck nahm sprunghaft zu.
    Die Seitenwände des Schlauchs bewegten sich mit zunehmender Geschwindigkeit aufeinander zu. Kurz bevor die erste Wand Thoras Position erreichte, flammte der Schutzschirm auf. Das Triebwerk schaltete auf Vollschub, während der Kampfanzug in die Waagrechte schwenkte, um der anrollenden Sturmwand möglichst wenig Luftwiderstand zu bieten.
    Ein gewaltiger Schlag traf das Schirmfeld. Trotz des Andruckabsorbers drang ein Teil der Wucht bis zum Körper der Arkonidin durch. Der Schlag trieb ihr die Luft aus der Lunge. Ihr wurde schwarz vor Augen. Lichtpunkte, die an Sterne erinnerten, flammten auf und erloschen wieder. Dann war nichts mehr.
     
    Jemand klopfte ungestüm gegen ihren Anzug. Mühsam hob sie die Arme zur Abwehr. Wo bin ich? Und: »Tamika? Hast du mich gefunden?«
    Ihre eigene Stimme klang fremd. Draußen klopfte es noch immer.
    »Kommandantin!«
    Endlich fand Thora da Zoltral die Kraft, ihre Augen zu öffnen. Vor ihrem Helm waberten schwarze Fetzen. Sie wogten auf und ab und wedelten mit den Spitzen, als wollten sie ihr zuwinken.
    Noch immer klopfte es heftig. »Kommandantin, bist du wach?«
    Die Positronik! Thora entspannte sich – erleichtert und gleichzeitig enttäuscht. Sie winkelte die Arme an und wischte mit den Handschuhen über die Helmscheibe. Die Fetzen verschwanden, kehrten aber sofort wieder zurück.
    »Ich richte dich jetzt auf«, sagte der Automat.
    »Wo bin ich?«
    »Am Boden. Ich hielt es für sinnvoll, dich auf den Boden zu bringen, um ein zu weites Abdriften zu verhindern.«
    Das Klopfen kam vom Helm, der permanent gegen den Boden schlug. Es hörte auf, als der Kampfanzug sich aufrichtete und Thora auf die Füße stellte. Auf der Innenseite des Helms zeichnete sich verschwommen ein wütendes Gesicht ab.
    »Und jetzt?«, fragte sie.
    Um sie herum trieben zahllose schwarze Fetzen durch den Nebel, die ihr wie ein Schwarm Fische folgten. Thora untersuchte sie mit dem Taster. Es waren Schwaden von Nebel, der mit feinem Basaltpulver gesättigt war.
    Mit schwerfälligen Schritten setzte sie ihren Weg fort.
    »Was ist mit dem Wrack?«, wollte sie wissen. »Konntest du aus der Vogelperspektive Hinweise auf die Absturzstelle finden?«
    »Nein, aber es kann nicht mehr weit sein.«
    Die Arkonidin schüttelte den Kopf. Sie bezweifelte die Angaben der Positronik. Dieser Planet war anders als die Erde. Es begann mit der gegenläufigen Rotation. Venus rotierte im Uhrzeigersinn. Die Sonne ging im Westen auf und im Osten unter.
    Und die Atmosphäre bestand aus mehreren Wolkenschichten; die unterste und dickste schirmte die bodennahe Lufthülle ab und ließ nur wenig Licht und Wärme durch. Was unten ankam, konnte nicht ins Weltall reflektiert werden. Ein echtes Treibhausklima.
    Auch der Untergrund

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