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Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 7: Flucht aus Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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»Schließe mit deinem Leben ab. Man wird dich beseitigen, weil du zu viel weißt. Das ist das Schicksal von Männern wie dir.«
    Der General hätte den am Boden Liegenden mit einem einzigen Tritt seines Stiefels töten können, aber nichts lag ihm ferner als das. Er wich zurück, ließ es zu, dass der andere aufsprang. Das Gesicht des Verräters verzerrte sich. Er glaubte wohl, einen Vorteil aus der Schwäche des Generals ziehen zu können. Bai Jun wandte ihm für einen kurzen Augenblick den Rücken zu. Aber He Jian-Dong war in diesem Augenblick noch nicht sprungbereit.
    Geduckt umkreiste der Adjutant den General.
    Bai Jun blieb bei seiner Methode. »Sei vorsichtig. Eine Hexe könnte in dich fahren. Und dann weiß ich nicht, wie ich dich wieder vom Berg herunterbekomme.«
    Der General bückte sich blitzschnell, nahm zwei kleinere Steine auf und behielt sie in der hohlen Hand. Als He weiterhin wie ein Raubtier um ihn kreiste, warf er die Steine nach ihm. Einer traf am Kopf, der andere am Hals. Der Adjutant reagierte noch immer nicht.
    Bai Jun wandte sich ab und ging. »Ich habe Wichtigeres zu tun.«
    Der Angriff kam. Bai Jun hörte den Atem des Verräters. Er duckte sich blitzschnell. Der Körper des anderen schrammte an ihm vorbei. Der General packte einen Fuß und drehte ihn ein Stück zur Seite. Hätte er gewollt, hätte er He diesen Fuß gebrochen, und der Kampf wäre entschieden gewesen.
    So aber wartete er, bis der Adjutant zum Stehen kam und den nächsten Angriff versuchte.
    »Bisher habe ich dich geschont!«, rief Bai Jun. »Alles, was jetzt geschieht, hast du selbst zu verantworten.«
    He Jian-Dong griff an. Er täuschte einen Schlag mit dem rechten Arm an, trat aber mit dem rechten Bein. Bai Jun blockte ab und setzte einen kurzen, aber schmerzhaften Griff an Hes Handgelenk. Als He einsah, dass er auf diese Weise nicht zum Ziel gelangte, warf er sich auf ihn und umschlang ihn mit den Armen.
    »So ist es schon besser«, zischte der General. »Wer war dein Lehrmeister im Kampfsport? Ein Frosch?«
    Er trat He beide Beine weg und warf sich gleichzeitig nach vorn. Da die Beine des Adjutanten keinen Halt mehr hatten, stürzten beide, und der Adjutant musste die Umklammerung beenden, um sich abzufangen. Bai Jun ging neben ihm zu Boden, packte seinen Hals und donnerte He die Faust gegen die Schläfe.
    He Jian-Dongs Körper erschlaffte. Der General wartete ein paar Augenblicke, um sich zu vergewissern, dass der verräterische Adjutant noch atmete. He Jian-Dong hatte den Tod nicht verdient. Er sollte leben und seine Schuld erfahren.
    Der General erhob sich, richtete seine Uniform und schaltete das Funkgerät ein. Bai Jun erteilte mehrere Befehle. Ein Jeep kam und holte den Bewusstlosen ab.
    »Schafft ihn ins Lazarett und sorgt dafür, dass er es nicht verlässt, bis ich das anordne.«
    Sie nahmen den Ohnmächtigen mit, während der General zu dem Platz zurückkehrte, an dem bis vor wenigen Minuten sein Zelt gestanden hatte.
     
    »John! Schnell, tu was! Sie überrennen Rhodan!«
    Die Stimme des Mädchens besaß etwas Zwingendes. Marshalls Körper zuckte bei ihren Worten wie unter elektrischen Schlägen.
    Bai Jun sah, dass der Mann noch immer am Boden lag. Er bewegte sich, schien aber halb besinnungslos. Anne Sloane zog ein Tuch aus der Tasche, schaute sich suchend um und entdeckte eine Plastikflasche mit Wasser. Sie befeuchtete das Tuch und legte es Marshall auf die Stirn.
    »Entspanne dich«, sagte sie. »Versuche die Stimmen in deinem Innern zu ignorieren, John. Es wäre schlimm, wenn sie dir Schaden zufügen würden. Atme gleichmäßig. Ja, so ist es gut.«
    Dann ertönte wieder die Stimme des Mädchens. »John! Hilf Rhodan!«
    Die Stimme trieb den Fremden hoch. Taumelnd kam er auf die Beine, wankte und versuchte mit den Armen das Gleichgewicht auszubalancieren. Anne stützte ihn.
    Bai Jun sah in das Gesicht des Gedankenlesers. Es war zur Fratze verzerrt. Von den Augen war nur das Weiße zu sehen. Dieser Mann brauchte dringend einen Arzt.
    »John!«, rief Anne eindringlich.
    Marshall gurgelte, versuchte ihr zu antworten. Sie streichelte seine Hand, was ihn zu beruhigen schien. Er atmete gleichmäßiger, sein Blick wurde wieder klar. Aber er stöhnte noch immer und presste die Handflächen gegen die Schläfen.
    »Kommen Sie!«, sagte Bai Jun. »Ich helfe Ihnen!«
    »Perry braucht Hilfe!«, schrie Sue. »Nicht John!«
    Marshall rann Speichel aus den Mundwinkeln. Das, was er durchmachte, überforderte ihn sichtlich.

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