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Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR

Titel: Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Vorzeichen. 
    Kopfschmerzen setzten ein, hart und stechend, nach einer Weile weich und zäh wie Gummi. Er stöhnte leise, versuchte den Schmerz durch ein paar hastig hervorgekramte Erinnerungen wegzudenken.  
    Die Kiste ruckte wieder an ein Stoßgebet zu den Bergen seiner Heimat, begleitet vom Knacken einiger Wirbel. In der Ferne hörte er Stimmen. Dumpf verzerrt in gerade noch verständlichem Tefrodisch sprachen sie über den nächsten Einsatz. Okrivar?  
    Eine Automatenstimme begann von eins bis zehn zu zählen und begann wieder von vorn. Laufbänder nahmen ihren Betrieb auf. Rollen tuckerten blechern in ihren Lagerungen, hin und wieder vom Zischen pneumatischer Weichen unterbrochen.  
    Atto, steht mir bei!, dachte RourSi intensiv.  
    Bald kam seine Kiste an die Reihe. Als sie ruckartig anhielt und eine Art Hammer gegen das Plastik klopfte, glaubte er, sein letztes Stündlein habe geschlagen. Dann aber rollte die Kiste seitlich weg. Ganz in ihrer Nähe blubberte eine der Stimmen.  
    »Wie lautet die Zieladresse?«
    »Dystrama-Station.«
    »Das ist unten auf der mittleren Orbitalschale. Eine Durchgangsstation. Sollen die sich damit befassen.«  
    Ein Donnerschlag traf die Kiste und ließ die Ohren des Atto klingeln. Er verlor trotz der Enge der Kiste sein Gleichgewicht und prallte mit den Armen gegen die Seiten. Das Material knackte an mehreren Stellen.  
    »Hast du das gehört?«
    Jetzt ist es vorbei! Panik befiel RourSi. Sie entdecken mich!  
    Er kauerte sich sprungbereit zurecht. In diesem Fall half nur Flucht. Er besaß keine Möglichkeit, in so kurzer Zeit seine Gestalt zu ändern.  
    Die Kiste rollte weiter, verlor den Kontakt zum Boden und schwebte davon. RourSis Magen stieg erst nach oben, dann sackte er tief in den Bauch.  
    Dystrama lautete der Name der Zielstation. Die Kiste war nicht für die Planetenoberfläche bestimmt. Der blinde Passagier hoffte, dass dort nicht das endgültige Ziel des Behälters lag.  
    Wiederholt ging er seinen Plan durch, bis er auf seinen grundlegenden Denkfehler stieß. Wenn die Kiste übergangs los in eine Wasserstoffatmosphäre wechselte, geriet er in Lebensgefahr. Um eine sinnvolle Kopie eines Lebewesens zu erstellen, musste er es vor sich sehen. Beim blinden Kopieren entstanden in den meisten Fällen handlungsunfähige Kreaturen.  
    In seiner Hilflosigkeit schickte er einen inbrünstigen Ruf an sein Volk, wohl wissend, dass ihm niemand antwortete. Lass einen Atto in meiner Nähe sein, der mir hilft!  
    Eher kollabierte das Universum.
    Übergangslos zerrte etwas an seinem    Körper, ein schmerzhafter Vorgang. Nicht einmal einen Atemzug dauerte er. Danach fühlte RourSi sich wie von einer großen Last befreit. Seine Wangen zuckten leicht, und in seinem Kopf bildete sich ein Anflug von Schwindel, der stufenweise abflaute. Panik stieg in ihm auf. Er schnupperte an den Ritzen, aber Wasserstoff war geruchlos. Wenn das Gift eindrang, bekam er es viel zu spät mit, um sich in Sicherheit bringen zu können.   
    Sie haben dich durch einen Transmitter geschickt!, fiel ihm ein. Vermutlich hielt er sich jetzt in Dystrama auf.  
    Die Kiste setzte sich erneut in Bewegung. Diesmal schwebte sie vorwärts. RourSi lauschte nach draußen. An Hand von Geräuschen und Echos versuchte er zu bestimmen, wie groß die Halle war. Es blieb still wie in einem Vakuum. Nur das Zischen der entweichenden Luft fehlte.  
    Etwas hob die Kiste an und lud sie auf eine Plattform. Wieder ein Transport, dann noch einer. RourSi verfluchte sich, warum er keinen anderen Weg an sein Ziel gesucht hatte. Längst interessierte er sich nicht mehr für die schönsten Fellkreationen oder für den Ruhm, den er sich damit erwarb. Sogar die Gedanken an die Märchen und Legenden verdrängte er. Die Luft in der Kiste war langsam verbraucht, die Ritzen ließen nicht genug Austausch zu. Er wollte einfach nur überleben. Probehalber stemmte er sich mit dem Rücken gegen den Deckel. Er gab leicht nach, was ihn sehr erleichterte. Es war nicht alles verloren. Mit etwas Glück traf er auf Okrivar, die keine Waffen bei sich trugen.  
    Die schwebende Plattform änderte mehrmals die Richtung. RourSi hörte das Zischen einer Tür und eine Stimme, die Anweisungen erteilte. »Die einzelne Kiste dort hinten bringt in mein Depot!«  
    *
    Worauf hast du dich da nur eingelassen?
    Die Haare seines Pelzes standen senkrecht, die Spitzen zitterten. Dabei erzeugten sie ein leises, sirrendes Geräusch. Ein schwerhöriger Okrivar

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