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Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR

Titel: Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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hätte es vielleicht nicht bemerkt ...  
    Die Kiste schaukelte vorwärts, untermalt vom Klacken eines offensichtlich zweibeinigen Transportroboters. Noch reagierten die Systeme des Automaten nicht auf die elektrostatische Ladung des Pelzes.  
    Bestimmt hat er längst Alarm ausgelöst.
    RourSi schloss mit seinem Leben ab. Er hatte einen Fehler begangen, ausgerechnet einen von der üblen Sorte, die sich nicht ausbügeln ließen. Und was er dafür alles aufs Spiel setzte: die Schätze in seinem Kopf, die Legenden und Märchen, die jeden positronischen Supergau in Hathorjan überstanden, solange er sie nur intensiv genug pflegte und an möglichst viele Lebewesen weitergab.  
    Und schließlich sich selbst. Millionen und Milliarden Lebewesen hätte er in Zukunft noch beglückt, wenn ihm die Zeit geblieben wäre.  
    Du wirst als dümmster Atto aller Zeiten in die Sagen deines Volkes eingehen, redete er sich ein. Und es ist nicht einmal übertrieben.  
    Das Klacken hörte auf. RourSi lauschte dem Zischen einer Tür. Die Maschine trug die Kiste noch ein paar Schritte und setzte sie mit einem leichten Ruck ab. Das Klacken entfernte sich, das Zischen der Tür dämmte die Geräusche.  
    Gleich ist es so weit! Allein der Gedanke an den Anblick des Okrivars im Druckanzug ließ den Atto in Starre verfallen. RourSi brächte mit Sicherheit kein Wort hervor, um den Inhalt der Kiste zu erklären.  
    Ein greller Blitz aus der Waffe des anderen aus und vorbei.  
    Es blieb still.
    RourSi begriff allmählich, dass ihm die Zeit entfloh. Wenn er nicht sofort handelte ...  
    Mit einem Ruck stemmte er sich gegen den Deckel und sprengte ihn mitsamt der Halterung ab. Es gelang ihm, ihn festzuhalten, bevor er zu Boden krachte. Ein Rundblick die Luft war rein. So schnell es ging, wälzte er sich kopfüber aus der Kiste. Den Deckel legte er wieder auf und befestigte ihn notdürftig. Wenigstens optisch war nichts zu erkennen.  
    Der Atto orientierte sich. Das Depot enthielt mehrere Tische und Bänke, ein abgeschaltetes Positroniksystem und offene Wandschränke, in denen Druckanzüge hingen. Ein Durchgang führte in einen kleineren Raum mit Regalen, in den ein Seitenkorridor mündete.  
    Der Fluchtweg!
    RourSi zwängte sich zwischen die Regale und suchte eine Position, von der aus er das Depot überblicken konnte, ohne selbst gesehen zu werden.  
    Gerade noch rechtzeitig, denn der Okrivar erschien. Er trug einen Druckanzug, und während er das Depot betrat, kommunizierte er mit einer Funkleitstelle.  
    »Die Logistikabteilung liegt im Zeitplan«, verstand RourSi sein Genuschel. »Die Walze der Gaids kann zum vorgesehenen Zeitpunkt das Dock verlassen.«  
    Ein Flimmern versperrte plötzlich den Durchgang. RourSi spekulierte, dass im Depot ein Luftaustausch stattfand. Tatsächlich öffnete der Okrivar nach einer Weile den dunkelgrünen Druckanzug. Der Atto sah ein Wesen vor sich, das ein Drittel kleiner war als er selbst, mit kurzen Beinen und Armen, deren Hände wie Astgabeln aus den Unterarmen wuchsen. Jede Hand mündete in sechs Finger.  
    Die halslosen Köpfe erinnerten an Kuppeln. Auf halber Höhe saßen in gleichmäßigem Abstand um den Kopf verteilt drei Augen. Die Haut war ledern und grau. Sie wies keine Schuppenbildung auf, auch nicht rudimentär.  
    RourSi hatte genug gesehen. Aus seiner Tasche fingerte er die sorgfältig zusammengelegte Mikrofaserdecke, faltete sie lautlos auseinander und warf sie sich über.  
    Nie soll ein Wesen dieses Universums dich bei der Verwandlung sehen ...  
    RourSi wäre lieber gestorben, als gegen dieses Tabu seines Volkes zu verstoßen.
    Ein letzter prüfender Blick auf den Okrivar und dessen Anzug, dann setzte wie auf einen geheimen Befehl hin der Prozess der Transformation ein. Der  
    Atto verwandelte sich in einem mehrere Minuten andauernden Prozess in ein anderes Wesen. Als sein Gehirn den Abschluss des Vorgangs feststellte, zog RourSi die Decke weg und musterte das Ergebnis.  
    Der vollständig ausgebildete Okrivar in einem etwas schlotterigen, vorne noch offenen Druckanzug war ihm fremd. Eine milchige Substanz bedeckte teilweise die Helmscheibe, die Gasschwaden vortäuschen sollte. Seine Atemluft bestand noch immer aus dem herkömmlichen Sauerstoff-StickstoffKohlendioxid-Gemisch, wie Atto es benötigten.  
    Immerhin, ohne genaue Untersuchung ging er als Okrivar durch. Wenn sie ihn allerdings nötigten, den Anzug abzulegen, wurde es gefährlich. RourSi konnte sich nicht vollständig von

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