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Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR

Titel: Peryy Rhodan - 2546 - 26 Minuten bis ITHAFOR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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öffnete, sah er die Okrivar. Sie bogen um die Ecke und entdeckten ihn. Sofort wechselten sie ins Tefroda, so kaum verhohlen voll schlechten Gewissens, als hätten sie ein Gebot missachtet. Aber warum? Tefroda war wohl kaum ihre Muttersprache.  
    »Da ist Chleoghar«, sagte einer der beiden. »Er hat den Alarm ausgelöst.«  
    Eiskalt rann es dem Atto über seine dicke Lederhaut. Am ganzen Körper fing es an zu kribbeln und zu jucken. Am liebsten wäre er aus der Haut gefahren.  
    Sie schlossen zu ihm auf. »Es gibt Probleme mit den Gaids«, sagte der zweite Okrivar. Seine Blubberstimme besaß einen leicht kreischenden Unterton wie von einer defekten Maschine.  
    »Das ist richtig«, stimmte er ihnen zu, weil er nichts anderes zu sagen wusste. »In meinem Depot stand eine Kiste mit Schmucksteinen. Keinen einzigen haben sie zurückgelassen.«  
    »Wir werden die Diebe finden«, meinte der Erste. »Wer interessiert sich schon für ein paar Gaid-Klone, die nicht in ihr Schiff zurückkehren? Den übrigen Mitgliedern der Walzenbesatzung nehmen wir die Erinnerung an alles, wie es die Vorschriften verlangen. Die Koordinaten unserer Andromeda-Heimatwelt dürfen nicht in fremde Hände gelangen.«  
    Gaid-Klone! Andromeda-Heimatwelt! Die beiden Begriffe hallten in RourSis Kopf wie Donnerschläge. Für ein paar Augenblicke wurde ihm schwarz vor Augen. Klang das nicht, als hätten die Okrivar mehrere Heimatwelten?  
    Du redest dir das nur ein! Aber da war noch eine andere innere Stimme. Sie sagte ihm, dass er unbedingt mehr erfahren musste.  
    »Ich begleite euch«, sagte er.
    »Es ist uns eine Ehre, Oberingenieur Chleoghar! Wenn du erlaubst, gehen wir voraus.«  
    »Tut das.« Vermutlich hätte eine simple Geste gereicht, um es ihnen zu sagen. Aber RourSi kannte die passende Bewegung des Körpers, der Arme, Hände oder Finger nicht.  
    Sie gingen schneller. Er folgte ihnen und achtete darauf, dass er sie nicht aus dem vorderen Auge verlor. Gleichzeitig prägte er sich alle Türen, Schotte und Gänge ein, um bei Gefahr verschwinden zu können. Irgendwann würde sich der echte Chleoghar zu Wort melden. RourSi hoffte, dass er sich dann bereits in der Gaid-Walze befand.  
    Er blieb in Hörweite der beiden, die sich über ihren Dienstschluss und die Rückkehr auf die Planetenoberfläche unterhielten. Sie waren froh darüber, dass die Gaid-Walze bald wieder abflog und der unsinnige Befehl aufgehoben wurde, Tefroda zu sprechen.  
    Als RourSi schon glaubte, sie hätten ihre Unterhaltung eingestellt, fingen sie an, über ihr Volk und dessen Bestimmung zu reden. Dass sie in jeder Galaxis, in der sie sich niederließen, eine Heimatwelt benötigten und dass nur wenige Okrivar die Koordinaten und den Namen ihrer Ursprungsgalaxis kannten. Kein Fremder durfte sie jemals erfahren. Und: Die Konsequenzen für die Okrivar und die Frequenz-Monarchie wären furchtbar.  
    RourSi war stehen geblieben. Die Ungeheuerlichkeit dieser Worte bannte ihn auf die Stelle. Die beiden Okrivar sahen sich nicht um, ein Glück. Sein merkwürdiges Verhalten wäre ihnen aufgefallen. Die vier Hände zitterten unnatürlich, ebenso der gedrungene Rumpf. Er atmete hektisch, ohne dass die Helmscheibe stärker beschlug.  
    Ich darf nicht länger bleiben!
    So schnell die kurzen Beine ihn trugen, stapfte er hinter den beiden Okrivar her. Der Weg bis ins Dock war länger und anstrengender, als er es erwartet hätte. Erschöpft und mit ausgetrockneten Schleimhäuten kam er an. Die Okrivar betraten soeben den Schleusenbereich. Er schloss zu ihnen auf. Die Wachen erkannten ihn und ließen ihn anstandslos durch. Hundert Schritte später stand er im Walzenschiff der Gaids. In regelmäßigen Abständen drangen Durchsagen in Tefroda aus den Lautsprechergittern in der Decke.  
    Und immer wieder tauchten bewaffnete Patrouillen der Gaids auf. Die Suche nach den Dieben war in vollem Gange und würde den Start des Schiffes möglicherweise verzögern. RourSi hätte ihnen sagen können, dass sie umsonst suchten und sich die Schmucksteine weder in diesem Schiff noch in Dystrama befanden. Sein Selbsterhaltungstrieb ließ ihn schweigen. Er hätte den Planeten nicht lebend verlassen.  
    Der Atto suchte einen Aufenthaltsbereich für Okrivar-Techniker auf und belegte eine Kabine, in der er vorerst ungestört war. Erneut faltete er die Mikrofaserdecke auseinander. Je länger er Chleoghar blieb, desto gefährlicher wurde es für ihn. Ungeduldig wartete er, bis bewaffnete Okrivar

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