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Pestsiegel: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Pestsiegel: Historischer Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pestsiegel: Historischer Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ransley
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fester an mich. Sie wehrte sich und versuchte, etwas zu sagen, doch ich schloss meine Lippen über ihre. Wir waren ins Zimmer zurückgewichen, ich erhaschte einen kurzen Blick auf den Apfelbaum und erinnerte mich daran, wie Eaton den Rest seines Apfels fortgeworfen und gesagt hatte, zeig ihr, wer der Herr ist! Gib ihr die Peitsche! Er hatte recht! Es war lachhaft, dass wir zusammenlebten, so nah und so lange schon, und es noch nie getan hatten! Je mehr sie kämpfte, je mehr ihre Fäuste zuschlugen und ihre Nägel mich kratzen, desto mehr entflammte ich, bis ich sie drüben beim Bett hatte, kurz davor, sie darauf zu schleudern, bis sie mir einen höllischen Hieb auf den Schädel versetzte.
    Nein. Nicht sie. Der Balken! Dieser verfluchte Balken! Doch es war, als hätte sie ihn geschwungen, denn sie riss sich los und rannte zur Tür. Ich taumelte und ließ mich schwerfällig aufs Bett fallen, mein Kopf dröhnte. Sie machte ein, zwei Schritte zurück in meine Richtung. Ich konnte sie nicht ansehen. Von der Wucht des Stoßes hatte ich mir auf die Zunge gebissen, und meine Stimme klang belegt und verwaschen. »Ich … ich … gehe … sofort zu … Mr T… T…«
    »Du verstehst nicht, Tom. Ich will dich nicht heiraten.«
    Benommen schüttelte ich den Kopf. »Sei nicht närrisch.«
    Ungestüm ballte sie die Fäuste. »Ich bin nicht närrisch! Ich will dich nicht heiraten!«
    Mit starkem Schwindelgefühl stand ich auf. Der Raum schwankte leicht, bis ich imstande war, mich auf ihre schmalen Lippen zu konzentrieren, den entschlossenen Ausdruck in ihrem Blick. Der obere Teil ihres Kleides war zerrissen, und die Rundung ihres Busens hob und senkte sich hektisch. Sie murmelte etwas so leise vor sich hin, dass ich ihr nicht folgen konnte.
    »Was?«
    »Du … willst … mich … nicht … heiraten.«
    Die Worte kamen zwischen großen Schluchzern, und Tränen quollen aus ihren Augen, dass ihr mein Herz zuflog. Zur selben Zeit lachte ich, so erstaunt war ich. »Aber Anne! Was für ein Unsinn! Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt, und ich wollte dich schon immer heiraten.«
    Mit einer ungeduldigen Geste wischte sie sich die Tränen aus den Augen. »Du magst mich vielleicht lieben, aber du willst mich nicht heiraten. Du wirst niemals glücklich sein mit mir.«
    Unter ihrem Ärger zitterte sie. Ich spürte, wie ihr ganzes Leben, und meines dazu, in Stücke fiel, und sehnte mich danach, sie festzuhalten und zu trösten, doch ich fürchtete einen weiteren Wutausbruch. »Ich werde niemals mit jemand anderem glücklich sein«, sagte ich leise.
    »Du wirst niemals glücklich sein mit mir«, wiederholte sie, genauso leise. »Wir passen nicht zusammen.«
    »Passen nicht zusammen? Natürlich passen wir zusammen. Wir haben immer zusammengepasst.«
    Als müsste sie sich jedes Wort abringen, sagte sie: »Meinetwegen … hast du … keine … angemessene Stellung.«
    »Sei keine Närrin. Dies hier ist alles, was ich will.«
    »Dies hier? Das ist es?« Sie hatte aufgehört zu zittern und war jetzt ziemlich ruhig, sah sich in der Kammer um, blickte auf Sarahs Bett mit dem Sackleinen, das sie als Bettzeug nutzte, und auf meines, das immer noch ungemacht war. Mr Black musste sich zu Nehemiah an die Druckerpresse gesellt haben, denn sie lief jetzt in regelmäßigem Rhythmus und ließ jedes Mal, wenn die Platte auf das Papier gepresst und dann für das nächste Blatt zurückgerissen wurde, das ganze Haus erbeben. Sie kam näher und blickte mir fest in die Augen. »Ist es das?«
    Sie zwang mich dazu, den Blick auf Dinge zu lenken, die zu betrachten ich mich bislang geweigert hatte, dazu, auf eine Weise in mein Innerstes zu blicken, die so schmerzhaft war, dass ich nicht sprechen konnte. Ich wandte mich von ihr ab und stieß mir fast noch einmal den Kopf am Balken. Mit aller Kraft hieb ich mit der Faust dagegen und verzog das Gesicht, umklammerte die Hand, weil ich das Gefühl hatte, jeden einzelnen Knochen darin gebrochen zu haben. Ich setzte mich auf den Fenstersims und atmete so schwer, dass die letzten Eisblumen schmolzen.
    »Hier.« Sie reichte mir einen Lappen. »Deine Lippen bluten.«
    Ich wischte sie ab und zeigte auf ihr zerrissenes Kleid. »Entschuldigung.«
    »Schon gut. Ich werde es nähen. Dafür sind wir Frauen doch da.« Es war das einzige Anzeichen von Bitterkeit, das sie zeigte. »Was hat Lord Stonehouse gesagt?«
    »Er glaubt, ich hätte seinen Sohn getötet.«
    Sie war sehr still. »Und, hast du?«
    »Ich weiß es

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