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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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wir nur wüssten, auf welche Weise der König sie kontrolliert.«
    Ihre Überlegungen wurden von Incarnadine unterbrochen, der wieder seine Stimme erhob. »Doch genug davon!Wir haben eine große Schlacht vor uns, und heute Abend wird gefeiert!« Er klatschte in seine eisernen Handschuhe, und riesige Platten mit heißem Essen schwammen herein, deren köstliche Düfte die Luft erfüllten. Incarnadine griff nach seinem leeren Becher und hob ihn in die Luft. »Lang lebe ich!«
    Jeder der Bürger nahm sein randvolles Weinglas und rief: »Lang lebe der König!«
    Während die Untertanen auf ihren unrechtmäßigen König tranken, huschten der wahre Prinz und die wahre Prinzessin von HazelPort durch die Schatten und verschwanden in einem Riss in der Wand.
    »Können Sie nicht ein bisschen schneller fliegen?«, sagte Sir Tode, der sich höchst unwohl fühlte. »Und nicht ganz so fest zupacken, wenn ich bitten darf!«
    »Ist es Ihnen lieber, wenn ich Sie fallen lasse?« Simon hatte Sir Tode am Nacken gepackt und schlug angestrengt mit den Flügeln. Die beiden hatten entschieden, dass es sicherer war, außen am Turm hochzufliegen, wo niemand sie bemerken würde. Doch wegen seiner Hufe war Sir Tode deutlich schwerer, als es den Anschein hatte, und Simon musste unterwegs mehrmals auf irgendwelchen Vorsprüngen landen, um eine Pause einzulegen.
    Endlich erreichten sie den hölzernen »Anleger«, der weit über den Abgrund hinausragte. Simon ließ Sir Tode hinter ein Fass mit Schießpulver plumpsen und landete neben ihm. »Was für eine Schmach!«, schimpfte Sir Tode und massierte sich den Nacken. »Herumgetragen zu werden wie ein schreiender Säugling!«
    »Sie machen jedenfalls genauso viel Lärm«, murmelte Simon, der nicht begriff, wie ein gestandener Ritter sich soanstellen konnte. »Wir können von Glück sagen, dass die Affen zu beschäftigt sind, um uns zu hören.«
    »Glück? Na, ich weiß nicht.« Sir Tode spähte zu der Meute von Affen, die Speere und Schilde in den Korb der Flugmaschine luden. Der Ballon war prall aufgeblasen, und das Gefährt sah aus, als wäre es startklar. Drei Wachaffen hielten die Taue fest und zogen mit aller Kraft, um es am Davonfliegen zu hindern.
    Langkralle lief zwischen den anderen hin und her und brüllte Befehle. »Los, Feuer schüren! Ran an den Blasebalg! Wo bleiben die verdammten Netze?!«
    »Ich dachte, für solche Schuftereien hätten wir Sklaven«, grummelte einer der Affen und warf einen Armvoll Schilde in den Korb.
    Ein anderer schnaubte zustimmend. »Erniedrigend, diese Schinderei!«
    Langkralle ließ seine Peitsche knallen. »Der König braucht alle Kinder zum Graben! Und jetzt hört mit dem Gemaule auf, sonst erniedrige ich euch runter in den Abgrund!«
    Sir Tode musterte die Flugmaschine. Es waren nur zwei Affen an Bord, und beide trugen Schutzbrillen. Der eine beugte sich über den großen Ofen, der den Ballon mit heißer Luft füllte, der andere saß auf einem Gestänge, das wie ein riesiges Fahrrad aussah. »Ich wette, das ist die Steuervorrichtung«, sagte er und beäugte die Metallhebel. »Wenn wir es schaffen, da reinzukommen, dann müsste ich das hinkriegen.«
    »Ausgezeichnet.« Simon dehnte seine Krallen. »Ich zähle zwei Dutzend Affen. Was meinen Sie, wie viele davon können Sie töten?«
    » Ich ?« Sir Tode schluckte. »Ich … äh … ich hatteeigentlich gehofft, Sie würden das mit dem Kämpfen übernehmen.«
    Der Rabe sah ihn verdutzt an. Sollte das etwa ein Scherz sein?
    »Na ja, um ehrlich zu sein, ich hab’s nicht so mit dem Blutvergießen.«
    »Und was ist mit den ganzen Drachen, die Sie erlegt haben, bevor Sie zum Ritter geschlagen wurden?«, fragte Simon. Er erinnerte sich noch gut an die dramatische Geschichte, die der Ritter ihnen im unterirdischen Versteck erzählt hatte.
    »Na ja, also, das mit dem Erlegen war ein klitzekleines bisschen anders, als ich es dargestellt habe. Um genau zu sein, war es nur ein Drache, und er … äh, er hat den größten Teil der Arbeit selbst erledigt.«
    Das stimmte. Genau genommen hatte Sir Tode während der ganzen Sache geschlafen. Damals war er nämlich noch ein einfacher Schafhirte gewesen. In jener schicksalhaften Nacht hatte sich ein Drache, der schon seit einer Weile die Gegend unsicher machte, auf Todes unglückselige Herde gestürzt und sämtliche Schafe verschlungen. Wie die meisten Drachen hatte auch dieser keine Manieren, und da er sich kaum die Zeit nahm, seine Beute zu kauen, erstickte er an einem

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