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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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dafür sorgen, dass er oder sie nicht lange genuglebte, um seine Unaufmerksamkeit ausplaudern zu können. Aber was, wenn es tatsächlich eine Sie war? Was, wenn er endlich diese Nervensäge von einer Prinzessin gefunden hatte? Das wäre ein absoluter Glückstreffer!
    Keulenschwingend sprang er auf die Plattform. »Komm her, du königliche Rotznase!« Doch da war keine Prinzessin. Nichts außer knirschenden Zahnrädern und einer sanft schaukelnden Glocke. »Typisch. Wär ja auch zu schön gewesen«, brummte er, enttäuscht, weil er keine Prinzessin zum Abendessen bekam.
    Als er sich umsah, bemerkte Kinnlade ein paar Papiere, die auf dem Fußboden herumlagen. Er hob sie auf und musterte sie. Lesen konnte er nicht, aber die Bilder darauf sagten ihm genug. Irgendjemand plante einen heimlichen Angriff auf den Palast, und zwar mit Kriegsschiffen und einer feindlichen Affenarmee! Auf seinen wulstigen Lippen breitete sich ein gieriges Grinsen aus, als er sich vorstellte, wie er seinem Hauptmann diese überaus wichtige Information präsentierte. Ganz sicher würde er eine Belohnung bekommen – vielleicht würden sie ihn sogar zur Sklavenwache versetzen, wo er den ganzen Tag Kinder prügeln durfte!
    »Ich muss sofort zu Langkralle!« Kinnlade ließ seine Keule fallen und sammelte alle Papierrollen auf. Voller Vorfreude stapfte er die Treppe hinunter und hinüber in den Palast.
    Peter, Sir Tode, Simon und Peg verfolgten das Ganze aus ihrem Versteck im Innern der riesigen Glocke. Sie hörten, wie der Wachaffe unten aufgeregt rief: »He, Bluthorn! Pranke! Habt ihr Langkralle irgendwo gesehen? Es ist wirklich sehr, sehr wichtig!«
    Peter grinste spöttisch. »Ich hätte nie gedacht, dass wir unseren Feind mal als Führer benutzen würden.« Er nickte seiner Schwester zu. »Ausgezeichnete Idee, Hoheit.«
    »Danke, Hoheit«, gab Peg zurück. »Dann lasst uns mal runtergehen und schauen, ob er uns hilft, Langkralle zu finden.«
    Der Spur des Affen zu folgen war ein Kinderspiel (mit Peters feinem Geruchssinn und Kinnlades großer Klappe wäre es auch fast unmöglich gewesen, sie nicht zu finden), und die langen Schatten des Spätnachmittags boten den vieren genug Deckung, während sie über Treppen und Brücken liefen. »Das ist ja seltsam«, sagte Peter und hob Sir Tode auf einen Vorsprung. »Mir scheint, wir bewegen uns aufwärts.« Er hatte angenommen, dass sie unter die Erde geführt würden – wie sollten sie sonst den großen Abgrund überqueren?
    Unterwegs feilte die Gruppe weiter an ihrem Plan. Sobald sie den Geheimgang des Königs gefunden hatten, würde Simon zur Bußwüste fliegen und die anderen Raben holen. »Gemeinsam werden meine Brüder und ich kurzen Prozess mit diesen verfluchten Ketten machen«, sagte der alte Vogel kampflustig. Doch dann ließ er den Kopf hängen, weil ihm wieder einfiel, dass sein Schnabel ja verkrüppelt war. »Nun ja, ich werde die Ehre haben, den anderen dabei zuzusehen .«
    »Da hat er gar nicht so Unrecht«, sagte Peg besorgt. »Simon hat bei dem Versuch, ein Schloss zu knacken, seinen Schnabel verloren. Wer garantiert uns, dass es den anderen Raben nicht genauso ergeht? Wir können es uns nicht leisten, unsere Leibgarde so zu entwaffnen.«
    Peter nickte. »Daran habe ich auch schon gedacht. Ich hatte ja Gelegenheit, mir die Schlösser genau anzusehen,als ihr mich in eurem Versteck gefesselt hattet.« Bei der Erinnerung daran, wie sie ihren eigenen Bruder entführt hatte, lief Peg vor Verlegenheit rot an. Peter fuhr fort. »Mir ist aufgefallen, dass die Schlösser ganz verrostet waren. Dadurch wird der Mechanismus sehr schwergängig, und mit ziemlicher Sicherheit ist das der Grund, warum Simons Schnabel abgebrochen ist. Aber falls es uns irgendwie gelingt, die Schlösser vorher zu ölen …«
    »Ich weiß!« Aufgeregt packte Peg ihn am Arm. »In der Sklavenküche stehen ganze Fässer voll Scheuerfett. Davon kann ich ein paar stehlen, kein Problem!« Die Entdeckung, dass ihr lange verschollener Bruder ein Meisterdieb war, hatte eine recht seltsame Wirkung auf die Prinzessin: Sie war jetzt ganz erpicht darauf, ebenfalls in diese Zunft einzutreten.
    »Wir machen es zusammen«, sagte er lächelnd.
    »Wunderbar!« Begeistert schlug Sir Tode mit seinem Huf auf den Stein. »Die Schlacht ist so gut wie gewonnen! Wir haben eine Armee und eine Möglichkeit, die Kinder zu befreien. Das Einzige, was noch fehlt, ist ein Barde, der unsere kühnen Taten in einer Ballade verewigt.«
    »Und dann wären da

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