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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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erlaubten, schüttete er den Inhalt in den Mülleimer und füllte sie stattdessen mit ganz normalem Pfeffer. Dann tastete er sich zurück zur Hintertür und duckte sich in den Schatten.
    Ein paar Sekunden später tauchte Peg wieder bei ihm auf.»Gut gemacht«, keuchte sie. Sie nahm seine Hand und zog ihn zu einer Abfallrampe. »Und jetzt ab in die Minen – Sir Tode und Simon sind bestimmt schon auf halbem Weg in die Wüste.«
    Das war ein Irrtum, denn Simon und Sir Tode befanden sich immer noch am gleichen Ort wie zuvor: an der Spitze des Turms, über den Köpfen einer Meute gefährlicher Affen. Nur dass die jetzt versuchten, die beiden zu töten. »Das ist ein verdammter Rabe!«, brüllte Langkralle, als er die Eindringlinge bemerkte. »Macht ihn platt!« Seine Untergebenen ließen sofort alles stehen und liegen und stürzten sich auf sie. Simon flog im Zickzack und versuchte, so gut es ging, den Angriffen auszuweichen.
    »Höher! Fliegen Sie HÖHER!«, schrie Sir Tode, der an den Klauen des Raben hing.
    »Ich kann Sie nicht länger tragen«, krächzte Simon. »Es ist Zeit zu kämpfen!« Er ließ los, und der Ritter fiel auf einen Haufen Netze an Bord des Luftschiffs. »Sie setzen die Segel, Sir Tode! Ich löse die Taue!« Der Rabe flog in den offenen Ofen und kam kurz darauf wieder heraus, beide Klauen voll glühender Kohlen. Der Schmerz war unerträglich, aber Simon biss seinen Schnabelstummel zusammen. Er flog einen Bogen und ließ die Kohlen auf die drei Affen fallen, die das Luftschiff festhielten. Zwei von ihnen heulten auf und ließen die Taue los, um sich die Glutfunken aus den Augen zu wischen. Der dritte Affe klammerte sich weiter fest und wurde hochgehoben, als das Gefährt in die Luft stieg.
    Die Flugmaschine war befreit, aber sie mussten noch die Piloten loswerden. Simon schoss im Sturzflug und mit ausgefahrenen Krallen auf die beiden los. Die Affen warenzwar stark, aber nicht an Luftangriffe gewöhnt, und jedes Mal wenn sie nach dem Raben schlugen, glitt er zwischen ihren ungeschickten Pfoten hindurch. »Sir Tode! Ihr Einsatz!«, krächzte er und flog rückwärts, um einem Angriff auszuweichen.
    »Ich komme!«, rief der Ritter. »Nur einen Moment noch!« Er hatte sich mit seinem Hinterhuf in den Netzen verfangen und schaffte es nicht, sich daraus zu befreien. Genau genommen war er auch gar nicht sicher, ob er das überhaupt wollte. Ehrfürchtig sah er zu, wie Simon gleichzeitig mit zwei blutrünstigen Affen kämpfte. Selbst ohne Schnabel war es ihm gelungen, den einen vorübergehend zu blenden und den anderen zu Fall zu bringen. Doch dann kletterte plötzlich der dritte Affe, der sich die ganze Zeit am Tau festgehalten hatte, über den Rand des Korbs.
    »Vorsicht, hinter Ihnen!«, rief Sir Tode, doch die Warnung kam zu spät.
    Der Affe packte Simon und hielt ihm die Flügel fest, damit er nicht entkommen konnte. »Ich weiß ja nicht, wie’s euch geht, aber ich hab einen Rabenhunger !«, sagte er mit einem gierigen Lachen. Die anderen beiden Affen rappelten sich hoch und kamen sabbernd näher.
    »Sir Tode!«, krächzte der Vogel verzweifelt. »JETZT!«
    Der Ritter hatte solche Angst, dass er weder sprechen noch denken noch atmen konnte. Er konnte nur eins – handeln ! Er sprang aus den Netzen und galoppierte mit voller Kraft durch den Korb. »Attacke!!!« Er sprang in die Luft und griff die Affen von ganzem Herzen und mit allen vier Hufen an. Die Ungeheuer waren so überrascht, dass sie das Gleichgewicht verloren und rücklings über den Korbrand in den Abgrund stürzten.
    »Guten Flug!«, rief der Ritter ihnen hinterher. Er brauchteeinen Moment, bis er begriff, dass einer der Affen noch immer Simon in den Pfoten hatte. Ohne zu zögern, schnappte Sir Tode sich mit dem Maul ein Messer und schleuderte es über Bord. Er hatte gut gezielt, denn der Griff des Messers traf das Tier am Kopf. »Was soll das?!«, knurrte der Affe und hob die Hand, um die schmerzende Stelle zu befühlen. Dabei ließ er Simon los, der sofort in Sicherheit flog. Die drei Affen fluchten und schimpften und schrien, bis ihre Stimmen für immer von den Tiefen des Abgrunds geschluckt wurden.
    »Haben Sie das gesehen, Simon?!« Sir Tode zitterte vor Aufregung am ganzen Körper. »Ich hab’s getan! Ich habe ein Ungeheuer erlegt! Sogar drei von ihnen!«
    Der alte Vogel nickte. »Sie haben tapfer gekämpft. Ich verdanke Ihnen mein Leben.«
    Der Ritter sah hinunter auf die Klauen des Raben, die von den Kohlen versengt waren. Von dem

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