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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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lauerte. Die Maschine setzte sich wieder in Bewegung, nun jedoch in umgekehrter Richtung. Wasser spritzte hervor, als der Bohrer sich langsam aus der Wand herausdrehte.
    Peg wusste, dass der Bohrer wie ein riesiger Korken funktionierte, und wenn er sich löste, waren sie verloren. »Halt! Bleibt stehen! Ihr macht es nur noch schlimmer!« Doch es war zwecklos, die Kinder hörten ihr nicht zu.
    »KINDER!«, schallte plötzlich eine Frauenstimme überdas Durcheinander. Alle Sklaven hielten augenblicklich inne. Als sie aufschauten, sahen sie Lillian auf einer Querstange stehen, klatschnass und wütend. Sie wartete, die Hände in die Hüften gestemmt, bis alle ihr aufmerksam zuhörten. »Die Prinzessin war noch nicht fertig, als ihr sie so unhöflich unterbrochen habt!« Ihre Stimme war so streng, dass sämtliche Kinder beschämt den Kopf senkten.
    Lillian machte einen Knicks vor der Prinzessin. »Wir bitten um Entschuldigung , Hoheit. Bitte fahrt fort.«
    »Wir bitten um Entschuldigung , Hoheit«, murmelten die Kinder. » Bitte fahr fort.«
    Peg räusperte sich. »Wie ihr wisst, arbeite ich an einem Plan, um uns alle hier rauszuholen. Aber dazu müsst ihr meine Anweisungen genau befolgen. Bald wird eine Armee von Raben kommen und eure Schlösser aufhacken – deshalb habe ich euch das Schneckenfett gegeben. Wenn sie kommen, braucht ihr keine Angst zu haben. Haltet einfach euer gefesseltes Bein aus dem Wasser, und dann befreien sie euch.«
    »Was ist mit den Schlangenmonstern?«, rief ein Mädchen namens Brag. »Die fressen uns doch, wenn wir versuchen zu fliehen?«
    »Nein, tun sie nicht, du Dussel!«, sagte eine andere Stimme. »Peter Nimble, der wahre Prinz, hat einen Plan, um sie zu stoppen!« Peg ließ den Blick über die Menge gleiten, um zu sehen, wer da für ihren Bruder das Wort ergriffen hatte. Es war Scrape.
    »Er hat Recht«, sagte sie mit roten Wangen. »Fürs Erste müssen wir vor allem ruhig bleiben. Ich verspreche euch, Hilfe ist unterw– «
    »He!«, brüllte eine Stimme hinter ihr. »Was ist denn hier los?!« Es war Pranke, der zurückgekommen war, um nachzusehen,warum die Maschine stehen geblieben war. Er ließ seine Peitsche knallen, und ein Dutzend weitere Affen tauchten neben ihm auf. »Ich habe euch gewarnt, was passiert, wenn ihr aufhört zu arbeiten!«
    Obwohl sie auf der anderen Seite der Höhle standen, hatten die Kinder Angst vor ihnen. Zitternd wichen sie zurück, und mit jedem Schritt drehten sich die Räder – und damit auch der Bohrer – ein Stück weiter.
    »Nicht bewegen!«, rief Peg. »Bleibt, wo ihr seid! Ihr müsst jetzt mutig sein!«
    Pranke sah sie und grinste. »Na, wenn das nicht die ›Prinzessin‹ ist.« Wie ihr vielleicht wisst, sind Affen sehr geschickt darin, sich von Ast zu Ast zu schwingen, und sie können enorme Strecken zurücklegen, ohne je den Boden zu berühren. Pranke demonstrierte diese Fähigkeit, indem er von der obersten Treppenstufe sprang, einen Stalaktiten packte, dann den nächsten und immer so weiter, bis er mit einem lauten Plumps neben Peg landete. Bevor sie reagieren konnte, hatte er sie an der Kehle gepackt. »Das gibt bestimmt ’ne Beförderung vom König, wenn ich dich bei ihm abliefere.« Grinsend leckte er sich über seinen speicheltriefenden Stoßzahn. »Obwohl – bestimmt dankt er mir noch mehr, wenn ich dich tot abliefere.«
    Peg versuchte, sich seinem Griff zu entwinden, doch er packte nur noch fester zu, sodass sie keine Luft mehr bekam. In ihrem Kopf dröhnte es, und es wurde immer dunkler, so als würde eine Fackel nach der anderen ausgelöscht. Schatten umschwirrten sie, dann sackte ihr Kopf nach unten, und alles wurde schwarz.
    Als sie wieder zu sich kam, steckte Peg bis zum Hals im salzigen Wasser und schnappte nach Luft. Um sie herum tobtedas Chaos. Affen schlugen brüllend und spritzend um sich. Kleine schwarze Wolken schossen durch die Luft. Pranke taumelte blindlings durch die Finsternis, die Pfoten aufs Gesicht gepresst. Peg schüttelte ihren pochenden Kopf und versuchte zu begreifen, was los war. Diese seltsamen Wolken kamen ihr irgendwie vertraut vor. Plötzlich verstand sie. »Simon!«, rief sie und rappelte sich hoch.
    »Die Kinder zuerst!«, befahl der Rabe seinen Brüdern. »Titus! Pass auf, dass die Affen nicht an die Maschine kommen!« Scharen von Vögeln flogen um den gewaltigen Apparat und die Käfige herum. Die Sklaven waren bereit und hielten ihre gefesselten Füße in die Luft. Da die Schlösser gut geschmiert waren,

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