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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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konnten die Raben sie ohne größere Schwierigkeiten mit den Schnäbeln aufhacken.
    »Bravo, Captain!«, rief eine andere Stimme. Peg hob den Kopf und erblickte Sir Tode, der auf dem Bohrer hockte und die Truppen anfeuerte. »Jetzt zeigen wir diesen Affen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind!«
    »Einverstanden, mein Freund!« Simon flog einen Kreis, um seinen Schwarm in Stellung zu bringen. »Vorwärts, Brüder!« Raben schossen mit gespreizten Klauen durch die Luft. Die Affen waren hoffnungslos unterlegen. Innerhalb von Sekunden trieb die Königliche Leibgarde sie vor sich her.
    »Zurück, Soldaten!«, befahl Pranke und floh Richtung Tunnel. Die übrigen Affen rannten hinter ihm die Treppe hinauf, wobei sie verzweifelt ihre Peitsche schwangen, um ihren blutenden Buckel zu schützen. Als der letzte verschwunden war, stießen die Raben einen heiseren Siegesschrei aus. Die Kinder fielen in den Jubel ein und warfen ihre offenen Fußschellen in die Luft.
    Doch diese übermütige Freude wurde alsbald von einem anderen Gefühl überlagert: Todesangst. Im ersten Momenthatte niemand bemerkt, dass Pranke vor seiner Flucht die Seeschlangen freigelassen hatte. Doch als das erste Ungeheuer kreischend aus dem Wasser sprang, brach helle Panik aus.
    Die bösartigen Kreaturen waren endlich frei … und sie hatten Hunger . Sie trugen immer noch ihre eisernen Masken, sodass sie die Kinder nicht genau sehen konnten, aber sie rochen frisches Fleisch, und zwar ganz in ihrer Nähe. So schnell sie konnten, kletterten die Kinder an der Maschine hoch, um den rasiermesserscharfen Reißzähnen zu entgehen.
    Die Ungeheuer tobten durch das Wasser und fegten mit ihrem Schwanz Raben aus dem Weg, während sie nach den nackten Füßen der Kinder schnappten. Peg und ihre Untertanen retteten sich auf die höchsten Räder und Stangen der Maschine, wo sie außer Reichweite der gierigen Mäuler waren. »Haltet euch fest«, befahl sie. »Solange wir hier oben sind, können die Schlangen uns nicht erwischen.«
    Eins von den Monstern hob den Kopf und schnupperte. Dann wandte es sich zu den anderen und kreischte etwas in einer teuflischen Sprache. Wie in einer einzigen Bewegung packten alle zwölf mit ihrem Maul einen Teil der Maschine und zerrten wild daran. Metall knirschte, als die Kolben nachgaben. Ein paar von den kleineren Kindern rutschten von ihrem Platz und wären um ein Haar ins Wasser gefallen.
    Die Prinzessin klammerte sich an ihr bebendes Zahnrad. »Sie reißen die Maschine glatt aus der Wand!«, rief sie Simon zu. Die Raben griffen erneut an, doch gegen die Schuppenpanzer der Schlangen konnten ihre Krallen nichts ausrichten. Entsetzt sah Peg zu, wie die Ungeheuer mit ihren Mäulern dutzendweise Raben aus der Luft fingen und ins Wasser spuckten.
    Während sie verzweifelt überlegte, was sie tun konnte, tauchte plötzlich noch eine Schlange aus dem Wasser auf und stieß die anderen beiseite. Unter wütendem Geschrei stürzten sich die zwölf Ungeheuer auf den Eindringling. Sie fegten Stalagmiten und Felsen beiseite, um ihn zu fassen zu kriegen.
    Verwirrt sah Peg zu, wie der Neuling seine Angreifer von den Kindern weglockte. Wollte dieses Ungeheuer sie etwa beschützen ? In dem trüben Licht sah sie ein Paar glänzende schwarze Augen aufblitzen. »Peter?«, flüsterte sie.
    Auf einmal dröhnte eine tiefe Stimme durch die Höhle. »Langsam, Kumpel! Gönn mir doch auch ein bisschen Spaß!« Und ein noch größerer Fisch – mit Schlappohren und einem wedelnden Schwanz – tauchte an der Oberfläche auf. »Lass dem Guten Alten Frederick noch was übrig!«
    Staunend sahen die Kinder und die Raben zu, wie der riesige Hundshai die Ketten der Seeschlangen ins Maul nahm und die zappelnden und fauchenden Ungeheuer gegen die Felswand trieb. Seine Zähne waren nicht besonders scharf, aber er besaß eine enorme Kraft, und gegen eine Breitseite seines mächtigen Schwanzes konnten sie nicht das Geringste ausrichten.
    »Köpfe hoch, Kumpels!« Er packte eine der kreischenden Schlangen mit den Zähnen und schleuderte sie quer durch die Höhle. Das Ungeheuer krachte gegen die ramponierte Maschine und zerschlug sie in tausend Teile.
    Ein dumpfes Grollen erfüllte die Höhle.
    »Der Ozean kommt!«, schrie Peg. »Haltet die Luft an und – « Weiter kam sie nicht, denn der Bohrer rutschte aus der Wand, und eine gewaltige Wasserfontäne schoss in die Höhle und riss sämtliche Kinder, Raben und Meerestiere mit sich.

29. Kapitel
    ♦
    DIE GROSSE FLUT

    I nnerhalb

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