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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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Maidenverplempert hatte. Doch eines unglückseligen Abends hatten er und sein edles Ross den Fehler begangen, sich mit einer streunenden Katze zu streiten, und zwar ausgerechnet vor dem Schlafzimmerfenster einer Hexe. Selbst an guten Tagen sind Hexen nicht besonders umgänglich, und wenn man sie beim Schlafen stört, werden sie richtig unleidlich. Ohne auch nur einen Moment nachzudenken, warf die missgelaunte alte Hexe einen Putzlappen aus dem Fenster und sagte dazu ein Zauberwort, und so wurden Sir Tode, sein Pferd und die Katze in ein einziges groteskes Wesen verwandelt.
    Während seine Größe in der Tat der einer Katze entsprach, war Sir Tode mit großen beweglichen Pferdeohren, einem wehenden Schweif und klobigen Hufen gestraft. Sein Gesicht, das ebenfalls dem einer Katze ähnelte, wies ein Paar buschige Augenbrauen und einen prächtigen Schnurrbart auf – schmerzliche Erinnerungen an sein Dasein als Edelmann.
    Peter bemühte sich zu begreifen, was er da gerade erfahren hatte. »Hm, das erklärt wohl, warum Sie so klein sind. Und warum Sie ärgerlich geworden sind, als ich sagte, Sie sollten Ihre Schuhe und Ihren Mantel ausziehen.«
    Sir Tode stieß ein gereiztes Knurren aus. Peter war nicht der Erste, der sich über die missliche Lage des Ritters amüsierte. »Das ist natürlich nur vorübergehend. Sobald ich die Hexe gefunden habe, die mich verzaubert hat, wird alles wieder rückgängig gemacht.«
    »Wie lange suchen Sie denn schon nach ihr?«
    Der Ritter seufzte verbittert. »Eine Ewigkeit«, sagte er. Peter war, als hätte er ein leichtes Zittern in Sir Todes Stimme gehört. Aber das konnte nicht sein – jeder wusste doch, dass Ritter nicht weinten.
    Tatsächlich suchte Sir Tode bereits seit mehreren Ewigkeiten nach ihr. Ein unglücklicher Nebeneffekt seines Fluchs war, dass er nicht älter werden konnte, solange der Zauber nicht aufgehoben wurde. Mit jedem Jahr seiner Suche hatte sich die Welt um ihn herum weiterentwickelt. Irgendwann waren die Hexen ausgestorben, und seither war Sir Tode einsam und ohne jede Hoffnung umhergezogen. Bis er vor kurzem einem gesprächigen Gastwirt begegnet war, der angeblich die Lösung für sein Problem wusste. »Hör zu, Katze!«, hatte der rotnasige Mann mit den eulenartigen Augenbrauen geflüstert. »Geh zu der Insel auf dem Dach der Welt! Da findest du etwas, das dir helfen kann … und dem du helfen kannst!«
    Seither war Sir Tode Tag und Nacht umhergesegelt auf der Suche nach dieser wundersamen Insel. Nach einem Monat auf See war er mit seinem Boot in der gefürchteten Eisöde gelandet, und dort hatte ihn der furchtbarste Sturm erwischt, den er je erlebt hatte. Er war über Bord gefallen und nur deshalb nicht ertrunken, weil er sich an einer kleinen Holzplanke festgeklammert hatte. Die tosende Strömung hatte ihn immer weitergetragen, bis er schließlich über den Rand eines Wasserfalls und genau auf Peters Kopf gestürzt war.
    Der Gedanke an all dies erinnerte Sir Tode wieder an seine Aufgabe. Der Gastwirt hatte ihn ermahnt, nicht zu trödeln, zu bummeln oder Zeit zu verplempern – und mit wissbegierigen blinden Jungen zu plaudern kam alldem gefährlich nahe. »Jetzt entschuldige mich bitte, ich habe bis zum Morgen noch einen weiten Weg vor mir.«
    »Warten Sie!«, rief Peter ihm nach. »Ich weiß gar nicht, wo wir sind.«
    »Ich auch nicht«, sagte Sir Tode über seine Schulter.»Danke noch mal für deine Hilfe. Und viel Glück beim … Blindsein.«
    Doch so leicht ließ Peter sich nicht entmutigen. Er lief hinter dem kleinen Ritter her, bis er ihn eingeholt hatte. »Vielleicht können wir ja zusammen gehen? Das ist doch bestimmt sicherer, oder?«
    Sir Tode stieß einen Seufzer aus. »Ich will ja nicht undankbar erscheinen, aber ich habe die strikte Anweisung, allein zu reisen. Und genau das werde ich auch tun.«
    »Aber wohin reisen Sie denn?«, fragte Peter.
    »Das weiß ich noch nicht so genau. Der Gastwirt hat mir gesagt, ich soll dem Leitstern folgen.« Er spähte hinauf in den Sternenhimmel. »Aber um ehrlich zu sein, erkenne ich kein einziges von den Sternbildern hier.«
    Während Sir Tode versuchte, sich am Himmel zu orientieren, kam Peter eine Idee. »Sir Tode«, sagte er in seinem liebenswürdigsten Tonfall, »wenn Sie wirklich ein Ritter sind, dann kennen Sie doch sicher auch das Allgemeine Ritter-Abkommen, oder?«
    Kurzes Schweigen. »Äh … selbstverständlich kenne ich das!«, erwiderte Sir Tode und räusperte sich. »Ich habe sogar dabei geholfen,

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