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Peter Pan

Peter Pan

Titel: Peter Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James M. Barrie
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Die Kinder warteten auf ihren Freudenschrei, aber der wol te nicht kommen. Sie sah die Kinder, aber sie konnte es einfach nicht glauben. Verstehst du, sie hatte sie im Traum so oft in ihren Betten gesehen, daß sie dachte, sie träume immer noch.
    Sie setzte sich in den Stuhl beim Kamin, wo sie sie früher gestreichelt und gehätschelt hatte.
    Das konnten sie nicht begreifen, und es überfiel sie die kalte Angst.
    »Mama!« rief Wendy.
    »Das ist Wendy«, sagte sie, aber sie war noch immer überzeugt, daß es ein Traum war.
    »Mama!«
    »Das ist John«, sagte sie.
    »Mama!« rief Michael. Jetzt hatte er sie erkannt.
    »Das ist Michael«, sagte sie, und sie streckte die Arme nach den drei kleinen selbstsüchtigen Kindern aus, die sie nie mehr richtig umarmen würde. Doch, sie würde.
    Sie umarmte Wendy und John und Michael, die aus dem Bett gesprungen und ihr in die Arme gelaufen waren.
    »George, George«, rief sie, als sie wieder reden konnte, und Mr. Darling wachte auf und teilte ihr Glück, und Nana kam hereingerannt. Es gab auf der Welt keinen schöneren Anblick, aber keiner sah dieses Bild – außer einem fremden Jungen, der zum Fenster hereinguckte.
    Er erlebte die phantastischsten Sachen, von denen andere Kinder nur träumen können, aber durch das Fenster sah er auf das eine Glück, von dem er für immer aus-geschlossen war.

Wie Wendy erwachsen wurde 
    ICH hoffe, du wilst wissen, was aus den anderen Jungen geworden ist. Sie warteten unten, damit Wendy Zeit hätte, alles zu erklären, und als sie bis fünfhundert gezählt hatten, liefen sie hinauf. Sie nahmen die Treppe, weil sie meinten, das mache einen besseren Eindruck. Sie standen in einer Reihe vor Mrs. Darling, den Hut in der Hand, und wünschten, sie hätten keine Piratenkleider an. Sie sagten nichts, aber ihre Augen bettelten: »Bitte, nimm uns.« Sie hätten auch Mr. Darling anschauen sollen, aber den hatten sie glatt übersehen.
    Natürlich sagte Mrs. Darling sofort, sie würde sie behalten. Aber Mr. Darling sah merkwürdig niedergeschlagen aus, und sie merkten, daß er überlegte, ob sechs nicht zu viele sind.
    »Ich muß zugeben«, sagte er zu Wendy, »du machst keine halben Sachen.« Keine schöne Bemerkung, und die Zwillinge bezogen sie gleich auf sich.
    Der erste Zwilling war der stolzere, und er fragte mit rotem Kopf: »Meinen Sie etwa, Sir, daß wir zu viele sind? Dann gehen wir nämlich wieder.«
    »Vater!« rief Wendy schockiert, doch Mr. Darling runzelte immer noch die Stirn. Er wußte, daß er sich unmöglich benahm, aber er konnte nicht anders.
    »Wir können zu zweit in einem Bett liegen«, sagte Nibs.
    »Die Haare schneid ich ihnen selber«, sagte Wendy.
    »George!« rief Mrs. Darling; es schmerzte sie, daß sich ihr lieber Mann von so einer unvorteilhaften Seite zeigte.
    Da flossen die Tränen, und die Wahrheit kam heraus.
    Er wollte sie ja auch gern behalten, sagte er, aber er sei der Meinung, daß sie ihn ebenfalls fragen müßten und ihn nicht behandeln dürften wie eine Null – in seinem eigenen Haus.
    »Ich glaube nicht, daß er eine Null ist«, rief Tootles sofort.
    »Glaubst du, daß er eine Null ist, Curly?«
    »Nein, nein. Glaubst du, daß er eine Null ist, Slightly?«»Eigentlich nicht. Zwilling, was meinst du?«
    Es stellte sich heraus, daß keiner glaubte, er sei eine Null, und das machte ihn furchtbar glücklich, und er sagte, er würde Platz für alle im Wohnsalon finden – wenn sie hineinpaßten.
    »Wir passen schon, Sir«, versicherten sie ihm.
    »Dann immer mir nach!« rief er fröhlich. »Wohl-gemerkt, ich bin nicht sicher, ob wir überhaupt einen Wohnsalon haben, aber wir tun immer so, und dann haben wir auch einen. Hopsa!«
    Er tanzte durch das Haus, und alle riefen: »Hopsa!«
    und tanzten hinter ihm her und suchten den Wohnsalon.
    Ich weiß nicht, ob sie ihn gefunden haben, jedenfal s fan- den sie irgendwelche Ecken, in die sie hineinpaßten.
    Was Peter betrifft, so sah Wendy ihn noch einmal, bevor er fortflog. Er kam nicht extra zum Fenster, sondern flog nur – zufällig-daran vorbei, damit sie ihn rufen konnte, wenn sie wollte. Und das tat sie.
    »Hallo, Wendy, leb wohl«, sagte er.
    »Oje, willst du fort?«
    »Ja.«
    »Peter«, sagte sie stockend, »du meinst nicht, daß du meinen Eltern etwas sagen möchtest in einer – sehr delikaten Angelegenheit?«
    »Nein.«
    »Über mich, Peter!«
    »Nein.«
    Mrs. Darling kam zum Fenster, denn jetzt paßte sie ganz besonders auf Wendy auf. Sie erzählte Peter, daß

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