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Pfade Ins Zwielicht

Pfade Ins Zwielicht

Titel: Pfade Ins Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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ihrer Häuser, Aviendha. Niemand aus ihren Häusern würde es mir danken, wenn ich sie nicht mit dem gebührenden Respekt behandeln würde, ganz im Gegenteil. Die Männer, die für sie reiten, werden darum kämpfen, sie am Leben zu erhalten, aber sie reiten für Perival und Branlet, Conail und Catalyn, und nicht für mich. Denn sie sind die Hohen Herrschaften.« Aviendha runzelte die Stirn, aber sie nickte. Abrupt und zögernd - bei den Aiel stieg niemand ohne jahrelange Erfahrung und Zustimmung der Weisen Frauen in eine so hohe Stellung auf -, aber sie nickte.
    »Birgitte, du wirst dich mit ihnen auseinander setzen müssen, vom Generalhauptmann zu den Hohen Herren und Herrinnen. Weißes Haar würde sie nicht unbedingt weise machen, und es würde auch definitiv nicht den Umgang mit ihnen einfacher machen. Sie würden trotzdem ihre eigenen Meinungen haben, und Jahre der Erfahrung würde ihnen Gewicht verleihen, vermutlich wären sie sich zehnmal sicherer als du, was getan werden muss. Oder als ich.« Sie gab sich große Mühe, jede Schärfe aus ihrem Ton herauszuhalten, und zweifellos spürte Birgitte die Anstrengung. Zumindest nahm die Wut ab, die durch den Bund strömte. Sie war nur gemildert, nicht verschwunden - Birgitte genoss es, von Männern angesehen zu werden, zumindest wenn ihr danach war, aber es gefiel ihr nicht im mindesten, wenn jemand behauptete, sie würde versuchen, ihre Aufmerksamkeit zu erregen -, aber sie kannte die Gefahr, wenn sie beide ihren Gefühlen freien Lauf ließen.
    Dyelin nippte an ihrem Wein, und dabei musterte sie Birgitte immer noch. Nur eine ausgesuchte Hand voll kannte die Wahrheit, die Birgitte verzweifelt zu verbergen versuchte, und Dyelin gehörte nicht dazu, aber die Behüterin war ziemlich sorglos gewesen und hatte hier und da eine Bemerkung fallen gelassen, sodass die ältere Frau davon überzeugt war, dass sich hinter diesen blauen Augen ein Geheimnis verbarg. Allein das Licht wusste, was sie denken würde, sollte sie je dieses Rätsel lösen. Im Moment waren die beiden wie Öl und Wasser. Sie konnten sich darüber streiten, wo genau oben war, und über alles andere erst recht. Diesmal war Dyelin offensichtlich der Ansicht, dass sie gewonnen hatte.
    »Das mag ja alles so sein, Dyelin«, fuhr Elayne fort, »aber ich hätte es besser gefunden, wenn Ihr ihre Berater mitgebracht hättet. Was geschehen ist, ist geschehen, aber vor allem Branlet macht mir Sorgen. Wenn das Haus Gilyard mich beschuldigt, ihn entführt zu haben, werden die Dinge noch schlimmer, als sie es ohnehin schon sind.«
    Dyelin winkte ab. »Ihr kennt die Gilyards nicht sehr gut, oder? So, wie sie sich untereinander befehden, könnte es Sommer sein, bevor ihnen auffällt, das der Junge fort ist, und keiner von ihnen wird zugeben, dass sie so damit beschäftigt waren, sich darüber zu streiten, wer sein Vormund sein soll, dass sie vergaßen, ihn im Auge zu behalten. Und zweitens wird keiner von ihnen zugeben wollen, dass man sie vorher nicht gefragt hat.«
    »Ich hoffe, Ihr habt Recht, Dyelin, denn ich beauftrage Euch damit, Euch um die wütenden Gilyards zu kümmern, falls welche auftauchen sollten. Und während ihr die anderen drei beratet, könnt Ihr den Daumen auf Conail halten, damit er nichts Hirnverbranntes anstellt.«
    Trotz ihrer überzeugten Worte ließ die erste Bemer - kung Dyelin leicht zusammenzucken. Und die zweite ließ sie seufzen.
    Birgitte musste daraufhin laut lachen. »Falls Ihr Probleme haben solltet, leihe ich Euch eine Hose und Stiefel, dann könnt Ihr vor ihm hergehen.«
    »Manche Frauen«, murmelte Dyelin in ihren Wein, »können einen Fisch anbeißen lassen, indem sie den Finger krümmen, Lady Birgitte. Andere Frauen müssen alle ihre Köder in den Teich werfen.« Das ließ nun Aviendha lachen, aber Birgittes Wut stieg erneut in dem Bund in die Höhe.
    Ein kalter Luftschwall drang in den Raum, als die Tür aufging und Rasoria eintrat, die sofort Haltung annahm. »Die Haushofmeisterin und der Erste Schreiber sind eingetroffen, Lady Elayne«, verkündete sie. Ihre Stimme versagte, als sie die Stimmung im Raum bemerkte.
    Eine blinde Ziege hätte sie bemerkt; Dyelin, die so selbstzufrieden wie eine Katze im Milchladen aussah, Birgitte, die sie und Aviendha finster anstarrte, und Aviendha, der ausgerechnet in diesem Augenblick wieder einfiel, dass Birgitte schließlich Birgitte Silberbogen war, was dazu führte, dass sie zu Boden starrte, und zwar so peinlich berührt, als hätte sie eine

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