Pfade Ins Zwielicht
dieser Richtung; ihm schien alles ein Lachen wert zu sein. Branlet nickte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Elayne fragte sich, wie viele seiner zahlreichen Tanten, Onkel und Cousins wussten, dass er fort war, und was sie unternehmen würden, wenn sie es erfuhren.
»Wäre Dyelin bereit gewesen, noch ein paar Tage zu warten«, sagte Catalyn, »hätte ich mehr als zwölfhundert Mann mitbringen können.« Das war das dritte Mal in genauso vielen Sätzen, dass es ihr gelang, darauf hinzuweisen, dass sie das bei weitem größte Kontingent mitgebracht hatte. »Ich habe allen Häusern Botschaften geschickt, die mit Haevin verbunden sind.«
»Und ich jedem Haus, das mit Northan verbunden ist«, fügte Conail hinzu. Natürlich mit einem Grinsen.
»Northan mag vielleicht nicht so viele Schwerter wie Haevin oder Trakand sammeln - oder Mantear«, fügte er mit einer Verbeugung in Perivals Richtung hinzu, »aber wer auch immer reitet, wenn der Adler ruft, wird für Caemlyn reiten.«
»Im Winter werden sie nicht sehr schnell reiten«, sagte Perival leise. Und erstaunlicherweise, da niemand ihn angesprochen hatte. »Ich glaube, was auch immer wir tun wollen, wir müssen es jetzt tun mit dem, was wir haben.«
Conail lachte und hieb dem Jungen auf die Schulter und riet ihm, mehr Mut zu zeigen, da jeder Mann mit einem Herzen auf dem Weg nach Caemlyn war, um Lady Elayne zu unterstützen, aber Elayne musterte Perival genauer. Er erwiderte ihren Blick einen Moment lang ohne zu blinzeln, bevor er ihn schüchtern senkte.
Er war ein Junge, aber er wusste, worauf er sich da eingelassen hatte, und zwar besser als Conail oder Catalyn, die allen erneut erzählte, wie viele Waffenmänner sie mitgebracht hatte und wie viele Haevin zusammenziehen konnte, so als wusste keiner der Anwesenden nicht ganz genau, wie viele auf den Ruf eines Hauses kamen, ob es nun ausgebildete Soldaten und Bauern waren, die in irgendeinem Krieg eine Pike getragen hatten, oder Dörfler, die man nötigenfalls einziehen konnte. Jedenfalls fast genau. Lord Willin hatte bei dem jungen Perival gute Arbeit geleistet. Nun musste Elayne dafür sorgen, dass sie nicht verschwendet gewesen war.
Schließlich kam die Zeit, um Küsse auszutauschen, und Branlet errötete bis zu den Haarspitzen, und Perival blinzelte verschämt, als sich Elayne zu ihm herunterbeugte, und Conail schwor, sich niemals mehr die Wange zu waschen. Catalyn revanchierte sich mit einem erstaunlich zögernden Küsschen auf Elaynes Wange, so als wäre ihr gerade eben erst eingefallen, dass sie sich bereit erklärt hatte, den Rang der Tochter-Erbin anzuerkennen, aber schon im nächsten Moment nickte sie versonnen, und der kühle Stolz senkte sich wieder auf sie wie ein Mantel. Sobald die vier den Bediensteten übergeben worden waren, die sie zu den Gemächern bringen würden, von denen Elayne hoffte, dass die Haushofmeisterin sie in der Zwischenzeit vorbereitet hatte, schenkte sich Dyelin Wein nach und setzte sich mit einem müden Seufzen auf einen der hochlehnigen Stühle.
»Die beste Arbeit, die ich je in einer Woche zustande gebracht habe, wenn ich das selbst sagen darf. Ich habe Candraed sofort aus dem Weg geschafft. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass sich Danine entscheiden kann, und es hat bloß eine Stunde gedauert, bis sich das bestätigt hat, obwohl ich dann drei Stunden bleiben musste, um sie nicht zu beleidigen. Die Frau kann nie im Leben vor Mittag aus dem Bett kommen, weil sie sich nicht entscheiden kann, auf welcher Seite der Matratze sie aufstehen soll! Der Rest brauchte nur wenig Überzeugungsarbeit, um zur Vernunft zu kommen. Niemand mit einem Funken Verstand will riskieren, dass Arymilla auf den Thron kommt.«
Sie blickte stirnrunzelnd in ihren Wein, dann fixierte sie Elayne. Sie zögerte nie, ihre Meinung zu sagen, ob sie nun glaubte, dass Elayne ihr zustimmte oder nicht, und offensichtlich beabsichtigte sie das auch jetzt wieder. »Vielleicht war es ein Fehler, diese Kusinen als Aes Sedai auszugeben, so ausweichend wir da auch gewesen sind. Die Belastung mag zu groß für sie sein, und das bringt uns alle in Gefahr. Heute Morgen starrte Frau Corly aus einem für mich unerfindlichen Grund wie ein dummes Mädchen, das zum ersten Mal in die Stadt kommt, in die Gegend. Ich glaube, sie hätte beinahe das Wegetor nicht zustande gebracht. Das wäre großartig gewesen, jeder hat Aufstellung genommen, um durch ein wunderbares Loch in der Luft zu reiten, das nicht erscheint. Das Licht
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