Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur
doch oftmals sind die Ergebnisse unbefriedigend.
Die heilbringende Wirkung der Pflanze kann nicht immer bis ins Letzte wissenschaftlich erklärt und in Studien nachgewiesen werden. Oft hat das zur Folge, dass die ganze Pflanze als wirkungslos dargestellt wird und man die dennoch teilweise eintretende erleichternde Wirkung lediglich als Placeboeffekt diffamiert.
Uraltes Wissen
Statt eingehend die Inhaltsstoffe zu erforschen, achteten unsere Altvorderen auf die »Signatur« einer Pflanze: Sie schlossen von ihrem ÃuÃeren wie Farbe, Wuchs- oder Blattform auf die inneren Heilwirkungen.
Pflanzenheilkundige widmeten sich lebenslangen Studien der Pflanzen sowie der Gestirne: Die Planetenprinzipien beschrieben ihnen das Werden und Vergehen alles Lebendigen, und in Krankheiten sahen sie ein Ãbermaà oder einen Mangel an einer Planeteneigenschaft. Jede Pflanze wurde einem oder mehreren Planeten zugeschrieben.
Diesem Wissen wurde lange Zeit keine Beachtung mehr geschenkt, doch heute erfährt es eine Renaissance: In unserer von der Wissenschaft dominierten Welt räumen wir den Zusammenhängen in der Natur wieder mehr Platz ein, wie die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Heilmitteln zeigt oder auch nach Kursen wie Kräuterspaziergängen.
Heilpflanzen enthalten Tausende verschiedene Wirkstoffe. Jede Pflanze bietet ihre ganz eigene Kombination, die sie für die Anwendung bei bestimmten Beschwerden prädestiniert. Damit Sie sich einen kleinen Einblick in die Winkelzüge der Natur verschaffen können, finden Sie im Folgenden die wichtigsten in Heilpflanzen vorzufindenden Wirkstoffgruppen, innerhalb deren es viele Ãberschneidungen gibt.
INFO
Mit Respekt anwenden
Pflanzliche Heilmittel sollten achtsam eingesetzt werden. »Natürlich« ist nicht gleichbedeutend mit »ungefährlich«, und bei Pflanzenheilmitteln ist weniger oft mehr. Auch müssen mögliche Unverträglichkeiten (etwa eine Allergie gegen Korbblütler; besprechen Sie dies mit Ihrem Therapeuten), Nebenwirkungen und Kontraindikationen berücksichtigt werden. Leider werden immer mehr Pflanzen als gefährlich aus dem Handel gezogen, etwa die wichtigen Heilmittel Kava-Kava, Beinwell, Arnika oder Pestwurz.
Ihre Wirkstoffe sind bei zu hoher Dosierung oder zu langer Einnahme tatsächlich schädigend, doch gilt dies für jedes Medikament.
Ãtherische Ãle duften nicht nur toll, sie sind auch ein wichtiger Inhaltsstoff von Heilpflanzen.
Ãtherische Ãle
Ãtherische Ãle sind komplexe Gemische von fettlöslichen, leicht flüchtigen Stoffen.
Pflanzen, die stark aromatisch, scharf oder bitter schmecken, enthalten meist viel ätherisches Ãl. Den Pflanzen dienen die Ãle als FraÃschutz und zum Vertreiben von Insekten und Schädlingen, ebenso können sie Viren und Schimmelpilze in ihrem Wachstum hemmen. In den Blüten haben sie die Aufgabe, Insekten anzulocken und »Wegweiser« zu Nektar und Pollen zu sein.
In der Behandlung beim Menschen haben ätherische Ãle entkrampfende, antimikrobielle und durchblutungsfördernde Eigenschaften. Eingesetzt werden sie bei grippalen Infekten, Krämpfen im Verdauungssystem, bei Verletzungen des Bewegungsapparates und rheumatischen Störungen.
Schleimstoffe
Schleimstoffe haben die Eigenschaft, in Wasser aufzuquellen, was eine schleimige, fadenziehende Flüssigkeit ergibt. Lösliche Schleimstoffe bilden einen dünnen Film auf unseren Schleimhäuten, eine Schutzschicht, die reizenden Substanzen Einhalt gebietet und einsetzende Entzündungszeichen abmildert. Unlösliche Schleimstoffe können zum Beispiel Bakterien aufnehmen und sie über den Stuhl aus dem Körper transportieren. Schleimstoffhaltige Pflanzen werden oft wirkungsvoll bei Magen-Darm-Erkrankungen, Bronchitis und Husten eingesetzt.
Polysaccharide
Die vielfältigen Schleimstoffe haben eines gemeinsam: Sie bestehen überwiegend aus diesen Kohlenhydraten (aufgrund ihrer Molekülstruktur Mehrfachzucker genannt). Sie spielen auch eine wichtige Rolle als Nährstoffe und Reservestoffe: Energiereserven, die im Körper gespeichert und später wieder in den Stoffwechsel abgegeben werden können. Polysaccharide sind je nach »Spezialisierung« zum Beispiel in der Lage, Wasser zu binden und eine Art Gel zu bilden. Sie können auch sättigend wirken, ohne den Blutzuckerspiegel zu beeinflussen.
Flavonoide
Die Flavonoide sind eine
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