Pflanzliche Antibiotika - Geheimwaffen aus der Natur
wichtige Gruppe der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, deren vielfältige positive Wirkungen längst nicht komplett erforscht sind. Sie kommen in der Pflanze als Farbstoffe vor und zeigen teilweise in vitro â also im Labor auÃerhalb eines lebenden Organismus â antibiotische Eigenschaften. Sie schützen die Kapillare, unsere feinsten, kleinsten BlutgefäÃe, die unsere Organe durchziehen und unentbehrlich für den Stoffwechsel sind. Einige Flavonoide wirken durchblutungsfördernd, entkrampfend und haben einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System. Sie unterstützen die Leber, sind entzündungshemmend und dienen uns bei der Durchspülungs- und Entgiftungstherapie. Sie sind nicht nur in Kräutern, sondern auch in den Randschichten und Schalen von Obst und Gemüse enthalten.
Gerbstoffe
Sie wirken zusammenziehend, austrocknend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und giftneutralisierend. Zusätzlich dichten sie die Zellmembran ab. Das erschwert den Bakterien das Eindringen in die Zelle und somit ihre Schädigung. Gerbstoffe schützen die Haut und Schleimhaut und fördern die Blutgerinnung. Sie hemmen die Freisetzung des Gewebshormons Histamin, das für allergische Reaktionen verantwortlich ist. Gerbstoffhaltige Pflanzen dürfen nicht zu hoch dosiert werden, da sie dann eine Ãberreaktion des Magens hervorrufen können, was zu Ãbelkeit und Erbrechen führen kann.
Bitterstoffe
Sie wirken reflektorisch über die Mundschleimhaut. Das bedeutet, dass wir diese Stoffe oral einnehmen müssen, die Mundschleimhaut reagiert umgehend und sendet Informationen zum Beispiel an die Magenschleimhaut, die dann ihrerseits verschiedene Prozesse in Gang bringt. Dies gelingt nur mit einem Tee oder einer Tinktur. Bei Tabletten oder Kapseln, die sich erst im Magen auflösen, bleibt die reflektorische Reaktion aus.
Bitterstoffe fördern einerseits die Verdauung durch Anregung der Magensaft- und Gallenproduktion und andererseits die Beweglichkeit der Muskeln im Verdauungstrakt. Auch als Unterstützung beim Abnehmen eignen sich bitterstoffhaltige Pflanzen. Einige Bitterstoffe können pathogene Keime wie Bakterien und Pilze bekämpfen, wirken blutdrucksenkend und unterstützen sogar die Insulinproduktion. Sie werden vor allem zur Anregung der Gallen- und Magensaftproduktion genutzt. Zu ihnen gehören auch die Monoterpene, Sesquiterpene, Diterpene und Triterpene.
Das Gemüse früherer Zeiten war wesentlich reicher an Bitterstoffen, denn aus vielen Gemüse- und Obstsorten und anderen Nahrungsmitteln ist zugunsten eines »milderen« Geschmacks der GroÃteil der Bitterstoffe herausgezüchtet worden, etwa bei Endivien, Chicorée oder Grapefruits.
Glykoside
Diese speziellen Bitterstoffe werden vor allem unterstützend bei Herzschwäche eingesetzt. Herzglykoside (etwa aus Fingerhut) sind giftig und nur in rezeptpflichtigen Arzneien anwendbar. Senfölglykoside (Glukosinolate) dagegen kommen in Gemüsesorten wie Kohl oder Rettich vor. Sie haben eine antimikrobielle Wirkung und unterstützen unser Immunsystem. ÃuÃerlich angewandt sind sie vor allem durchblutungsfördernd.
Iridoidglykoside wiederum dienen der Pflanze als Abwehr und sind ebenfalls antimikrobiell und entzündungshemmend.
Saponine
Hauptwirkstoff der Saponine sind bestimmte Glykoside. Sie dienen vor allem als Emulgatoren, das heiÃt, sie helfen, vom Organismus schwer aufnehmbare Stoffe zu lösen und verwertbar zu machen. Sie verflüssigen Schleim und regen so die Drüsensekretion an. Einige Saponine wirken antiviral, antibakteriell und pilzwidrig, aber auch entzündungshemmend und venenstabilisisernd.
Alkaloide
Bei vielen, aber nicht allen Alkaloiden handelt es sich um Bitterstoffe siehe > . Alkaloide sind (giftige) Rauschmittel, sie kommen in bekanntermaÃen giftigen Pflanzen wie Tollkirsche, Bilsenkraut, Herbstzeitlose oder Erdrauch vor. Alkaloide wirken auf das zentrale Nervensystem, meist dürfen sie als reine Droge für die innere Anwendung nicht genutzt werden und sind nur in homöopathischen Potenzen in den Apotheken erhältlich. Viele Alkaloidpflanzen wurden früher als Hexenpflanzen bezeichnet.
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Die Natur ist die beste Apotheke.
SEBASTIAN KNEIPP
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Cumarine
Diese sekundären Pflanzenstoffe haben vor allem abschwellende, kreislauf- und durchblutungsfördernde Eigenschaften. Einige Cumarine
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