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Pflege daheim oder Pflegeheim

Pflege daheim oder Pflegeheim

Titel: Pflege daheim oder Pflegeheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea und Justin Westhoff
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als 15 Euro“ (Stand bei Redaktionsschluss) kostet.
    Kündigungsschutz
    Immerhin sind Sie als Arbeitnehmer während einer vereinbarten Familienpflegezeit – die auch in der Rentenversicherung anerkannt wird – vor Kündigung geschützt.
    Ansonsten aber kommt von vielen Seiten Kritik an dem Gesetz und seiner Ausgestaltung. Zunächst wird moniert, dass es keine Verpflichtung für Unternehmen darstellt. Und während sowohl Wirtschaft als auch Staat keine oder kaum Belastungen durch die Familienpflege-Regelung haben, müssen pflegende Arbeitnehmer für bis zu vier Jahre auf einen wesentlichen Teil ihres Einkommens verzichten. Die Opposition im Bundestag sowie Wohlfahrts- und Pflegeverbände beklagen, lediglich eine Minderheit gut verdienender Beschäftigter in Großbetrieben werde etwas von der neuen Möglichkeit haben.

KAPITEL 7
Wie Sie mit speziellen Gesundheitsproblemen von Pflegebedürftigen umgehen können
    Dieses Buch ist erstens kein Medizinratgeber. Und zweitens, es kann nicht oft genug wiederholt werden: Altern ist keine Krankheit. Doch vieles verändert sich im Lauf des Alterns. Die Beweglichkeit und die Schärfe der Sinne lässt nach, viele ältere Menschen leiden unter Schwindel, allgemeiner Schwäche und mitunter verringerter Orientierung, das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden, steigt, das Immunsystem wird anfälliger für Infektionen und so weiter und so fort. Kennzeichnend für ein gewisses Alter ist sehr oft die „Multimorbidität“, das gleichzeitige Auftreten unterschiedlicher Krankheiten. Umso wichtiger ist es für ältere Menschen, einen verständigen Hausarzt oder einen Geriater (siehe Kapitel 2 , Kasten „Was heißt Geriatrie?“) zu haben.
    Auf einige gesundheitliche Besonderheiten beziehungsweise Krankheiten alter Menschen gehen wir hier dennoch ein wenig genauer ein, weil sie auch für Angehörige von Pflegebedürftigen besonders belastend sein können. Wissen von A bis Z, das helfen kann:
Ängste
    Schutzfunktion
    Ängste hat jeder, wir brauchen sie, weil sie uns vor Gefahren schützen. Und Kinder haben andere Ängste als alte Menschen. Gerade im Alter ist Angst nur allzu verständlich: Angst vor Verlust und Einsamkeit, vor schweren Leiden und Hilflosigkeit, vor Altersarmut zum Beispiel. Je nach den Lebensumständen sind solche Befürchtungen mehr oder weniger berechtigt, und es nutzt kaum, wenn Sie diese einfach „wegzureden“ versuchen. Als Angehöriger können Sie nur sachlich, verständnisvoll und ruhig darauf eingehen – schon das hilft Ihrem Lieben oft. Soziale Kontakte und gute Betreuung lenken ab und entlasten, den daheim oder im Heim gepflegten Menschen gleichermaßen.
    Krankheit
    Es gibt jedoch auch übertriebene Ängste. Sie gehören sehr oft zu den wichtigsten Symptomen einer Depression (siehe dort). Manchmal nehmen sie die Form einer regelrechten Angsterkrankung oder von Panikattacken an. Sicheres Zeichen dafür ist, dass es gar keinen konkreten Angstauslöser oder keine akute Bedrohung gibt. Dann handelt es sich um eine psychiatrische Krankheit, die behandelt werden muss – und kann. In der Regel werden dabei Psycho- und Arzneimitteltherapie kombiniert. In manchen Fällen liegt eine organische Ursache vor, deren Behandlung die Angststörung verschwinden lässt. Insgesamt lassen sich Angststörungen fast ausnahmslos wirksam behandeln.
    Behandlung
    Allerdings – und darauf sollten Sie als Angehöriger besonders achten: In weiten Kreisen, zum Teil auch bei „Fachkräften“, herrscht zum einen immer noch das Fehlurteil, Psychotherapie bringe bei alten Menschen nichts mehr. Das ist schlicht falsch. Zweitens werden bei ihnen sowohl Depressionen als auch Angststörungen oft nicht oder unzureichend mit Psychopharmaka behandelt, obwohl sich so ihre Lebensqualität beträchtlich steigern lässt.
Austrocknung
    Im Alter lässt oft das natürliche Durstgefühl nach. Flüssigkeitsmangel aber führt zu erheblichen gesundheitlichen Problemen. Oft zum Beispiel denken Angehörige (und sogar Pflegekräfte), der Hilfsbedürftige sei geistig verwirrt – in Wirklichkeit muss er nur das Wasserreservoir des Körpers auffüllen. Mit anderen Worten: Darauf zu achten, dass Ihr „Pflegling“ genügend trinkt, gehört zu den einfachsten und wirksamsten Möglichkeiten, ihm zu helfen.
Demenzen
    Alzheimer
    „Ich hab’ Alzheimer“ – ein Satz, den man mindestens so oft hört wie er falsch ist. Denn erstens ist nicht jede Vergesslichkeit altersbedingt oder krankhaft, und

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